Rheinpfalz Sieben Zwerge und ein Schneewittchen unterhalten die Narren

Unter dem Motto „Mit der Läm-Air in die Märchenwelt“ stand die Prunksitzung des Karnevalvereins „Lämer Narre“. Nachdem die „Läm Air“ auf dem Bornfeld gelandet war, wurde der Pilot, KV-Chef Stefan Sutor, von sieben Zwergen und Schneewittchen aus dem Wald empfangen. Schau- und Gardetänze, Büttenklamauk und Gesang unterhielten die feierlustigen Jecken in der gut besetzten Sängerhalle.

Eine tolle sportlich-närrische Aktion zeigte eine erstmals auftretende Truppe aus Gardemädchen und Fußballern. Schauriges bot die Rubingarde des TV Höheinöd als Hexen. Viele Besucher in der geschmückten Sängerhalle hatten sich an das Märchenmotto gehalten und waren als Prinzessinnen, Rotkäppchen, Schneewittchen, Fliegenpilze, Scheiche und immer wieder als Zwerge gekommen. Ortschef Alexander Frey zeigte sich „blauäugig“; nein, nicht mit Veilchen, sondern mit zwei blauen Brillenherzen, die zu seinem vermoddelten Outfit passten. Auf der Bühne stand ein aus weißen Luftballonen kreierter Rapunzelturm; leider öffnete sich hier kein Fensterlein. Es war einmal ein Pilot, der nach 1001 Nacht im Orient erwachte, erzählte Suter. Er wollte wieder nach Hause. So flog er zurück nach Europa und beabsichtigte in Zweibrücken zu landen. „Closed“, geschlossen, hieß es da. Den Tipp, nach Saarbrücken zu fliegen, ignorierte er, denn „ich wollte nicht ins Ausland“. Ergo suchte der „Läm-Air“-Pilot einen Landeplatz auf dem Bornfeld bei Leimen. Hier, direkt am Wald, erwarteten ihn schon die sieben Zwerge und nicht zuletzt auch das Schneewittchen (Dominik Wetzke). Mit viel Klamauk, mit Eimerchen, Schaufelchen und allerlei Werkzeug wurde die Lämer Narren-Bühne von der ganzen Clique gerockt. Nach seinem Tanzeinsatz zog sich der Zwergen-Siebener-Rat mitsamt Schneewittchen als „Präsidium“ zurück. Nun startete die Jeckenshow ein zweites Mal, denn es waren die „Bienchen“, die jüngsten Gardemädchen, die mit ihrem flotten Cowgirlauftritt (zu „Cotton eye Joe“) die Herzen der Jecken im Sturm eroberten. Mit viel mädchenhaftem Charme legte danach die Jugendgarde mit ihrem gelungenen Gardeauftritt eins drauf. Alle Tanzbeiträge durften gleich zweimal vorgeführt werden, was viel Kondition erforderte. Das Zwiegespräch zwischen Waltraud (Melanie Schuster) und Willibald (Dirk Schmiegel) gewährte tiefen Einblick in Geschlechterbeziehungen. Beispiel gefällig? Melanie: „Was ist der Unterschied zwischen Schweinen und Männern? Schweine werden nicht zu Männern, wenn sie getrunken haben.“ Das starke Geschlecht bekam gehörig sein Fett ab. Reizender ging es danach beim Tanz zu, den die Juniorengarde auf hohem Niveau bot. Tanzmariechen Hannah Wenger überzeugte durch ihre jugendliche Ausstrahlung und das tänzerische Können. Wenn Bianka Helfrich, Katharina Ludy und Dominik Wetzke die Mikrofone ergreifen, dann macht sich das Trio „Lämer Schdambes“ (Uzname der Gemeinde) daran, das Dorfgeschehen ordentlich aufzumischen. Für Einheimische nicht schwer an den Uznamen erkennbar, brachten sie Kuriositäten rund um bestimmte Personen aufs Narrentablett. Giovanni Galucci, „de Lämer Italiener“, schmetterte Evergreens aus seinem südlichen Heimatland, dass ihm die Herzen nicht nur der Damen zuflogen. Ein „Rotkäppchen“ schenkte ihm gar eine weiße Rose aus ihrem Körbchen. Dagegen verbreitete die Rubingarde des TV Höheinöd mit einem fetzigen Tanz aus „Hänsel und Gretel“, schaurige Kontrast-Stimmung im Jeckensaal. Eine etwas aus dem Fasnachtsrahmen fallende Tanznummer. Nun war Partytime angesagt. „Auf geht’s, Deutschland schießt ein Tor“, erschallte und sechs Trikot Mädchen im Dress stürmten die Bühne. Sie blieben nicht lange allein. Schon gesellten sich kickend, köpfend und Ball zuwerfend fünf Jungs dazu. Es ging rund. Ein klasse Fußball-Tanzspektakel, das alle mitriss. Zum Standard der „Lämer Narre“ gehört seit Jahr und Tag die „Hitparade“, die von Dominik Wetzke einmal mehr souverän moderiert wurde. Hits, Evergreens und Schlager im Playback erklangen nicht nur von den „Interpreten“, sondern die ganze Jeckenschar sang mit. Wie immer eine Augenweide war die Showtanzgruppe „Litschis“. Sie arrangierte einen tollen Matrosenauftritt, um dann noch als tanzende Meerjungenfrauen die Bühne zu bevölkern. Den Abschluss setzte das Männerballett aus Hinterweidenthal mit einer flotten Freestyle-Dancing-Nummer. Musik für alle lieferte Michael Kusch.

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