Rheinpfalz Sich nicht gegenseitig behindern

Die beiden Märkte hatten gegen den vom Stadtrat im Dezember verabschiedeten Bebauungsplan „Bubenhausen, Verlängerung Wilkstraße – Brücke über den Schwarzbach“ eine Normenkontrollklage beim Oberverwaltungsgericht in Koblenz eingereicht. Am Mittwoch lud Jörg Lehmann, Marketingleiter der Globus Fachmärkte, zum Pressegespräch in den Globus Baumarkt ein, um klarzustellen, dass man nichts verhindern wolle. „Es geht uns nicht um das ob oder ob nicht, sondern um das wie.“ Dass die Brücke gebaut wird, stehe außer Frage. „Es ist ja auch toll, dass John Deere neue Arbeitsplätze schaffen will.“ Der Leiter des Zweibrücker Baumarkts, Claus Wagner, und die Leiterin der Geschäftsstelle von Möbel Martin, Bettina Ahranjani, wollen allerdings „eine gute Lösung, die allen beteiligten Firmen gerecht wird“. Die Brücke sei Teil des Bebauungsplanes, der die Wilkstraße mit einschließt, so Ahranjani. Dagegen habe man nichts, auch nichts gegen die 14 Tieflader, die täglich Mähdrescher ausliefern. Aber Fakt sei, dass die Wilkstraße künftig die einzige Erschließungsstraße für Globus, Möbel Martin und John Deere sei. Ahranjani: „Wir wollen nicht, dass sich die Verkehrssituation in der Wilkstraße verschlechtert.“ Damit die Kunden durch den zusätzlichen Anliefer- und Auslieferverkehr von John Deere keine Nachteile hätten, müssten sich die Beteiligten zu Verkehrsspitzenzeiten abstimmen. Verkehrsberater Andreas Schaller hat für die Auftraggeber Möbel Martin und Globus die Verkehrssituation analysiert. Sein Kritikpunkt: In dem von der Stadt in Auftrag gegebenen Verkehrsgutachten sind die Schwankungen des werktäglichen Kundenverkehrs in der Wilkstraße nicht ausreichend berücksichtigt worden. In Extremsituationen komme es zu Staus in der Wilkstraße. Dies gelte es zu verhindern. „Wir wollen deshalb verbindliche Absprachen, dass sich Kunden der Märkte und Zulieferverkehr von John Deere nicht gegenseitig behindern“, so Schaller. Da sei vieles steuerbar. Wie der Leiter des Globus Baumarkts, Claus Wagner, ergänzt, sind März bis Juni die Spitzenmonate. Da erreiche das monatliche Kundenaufkommen schon mal das 1,5- bis 1,6-fache eines Durchschnittsmonats. Globus Baumarkt und Möbel Martin erwarten, dass der Hauptverkehr von John Deere außerhalb der eigenen Verkehrsspitzen abgewickelt wird. Daher gebe es Abstimmungsbedarf. „Wir wollen da eine Verbindlichkeit“, sagt Ahranjani, die das schriftlich fixiert haben möchte. Sie verweist auf einen Gesprächstermin in der kommenden Woche, an dem neben der Stadtspitze auch Vertreter von John Deere teilnehmen. Sie sei bestrebt, eine schnelle Lösung zu finden. Und Wagner ergänzt: „Wenn eine Lösung gefunden wird, macht die Normenkontrollklage keinen Sinn mehr.“ Nach Angaben von Schaller ist die Zufahrt von der Wilkstraße zum Kreisel an der Lanzstraße derzeit zu schmal. Das werde laut Stadt aber entsprechend angepasst. Die Wilkstraße selbst werde zur Bewältigung des zusätzlichen Lastverkehrs auf sieben Meter verbreitert und die Tragfähigkeit verstärkt. (ts)

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