Rheinpfalz Selbst der Landrat hat sich hier schon mal gedreht

Lange habe der Ausbau des 1,9 Kilometer langen Teilstücks der Kreisstraße 30 zwischen Heltersberg und Schmalenberg auf sich warten lassen, stellte der Leiter des Landesbetriebs Mobilität, Richard Lutz, bei der offiziellen Indienststellung der sanierten Straße fest. Jetzt ist es vollbracht und Schmalenbergs Bürgermeister Peter Seibert konnte sich freuen, dass alle Straßen, die nach Schmalenberg führen, in einem guten Zustand seien.

Jahrzehntelang hatte sich Seiberts Amtsvorgänger Heinz Dechert für den K-30-Ausbau eingesetzt. Die Straße lag bei der Schadensbewertung über 4,5, nahe an der fünf, die für den schlechtmöglichsten Ausbauzustand einer Straße steht und damit „nahe an katastrophal“, stellte Landrat Hans Jörg Duppré fest. Er bekannte, sich auf der Straße selbst mal mit dem Auto gedreht zu haben, bedingt durch den schlechten Straßenzustand. Es sei glimpflich ausgegangen. Der Ausbau, unterstrich er, sei notwendig gewesen. 2008, erinnerte Lutz, hätten die Planungen begonnen. Es sei ein schwieriges Unterfangen gewesen, da die Straße durch einen ökologisch sensiblen Bereich führe, in dem viel Wasser vorhanden sei. Im August 2013 wurde mittels Planfeststellungsverfahrens Baurecht erlangt, im Juni 2014 begannen die Bauarbeiten, die, räumte Lutz ein, einen ambitionierten Zeitplan vorgesehen hätten. Die Firma Juchem aus Niederwörresbach hatte den Auftrag erhalten. Bis Ende 2014 sollte die Straße nach ersten Planungen wieder befahrbar sein. Unter anderem der Winter machte einen langen Strich durch diese Zeitrechnung. Es sei gelungen, freuten sich Duppré und Lutz, noch Mittel aus dem Sonderprogramm des Landes für den Ausbau von Straßen in besonders schlechtem Zustand zu bekommen, das zwischenzeitlich ausgelaufen ist. 74 Prozent Zuschuss, das sind 1,184 Millionen Euro der 1,6 Millionen Euro Gesamtkosten, kommen vom Land, 416.000 Euro kostet den Kreis der Ausbau. Der Straßenausbau selbst schlug mit Kosten von 1,15 Millionen Euro zu Buche. Unter anderem wurde die Straße von 4,50 auf 5,50 Meter verbreitert, es mussten erhebliche Arbeiten geleistet werden, um den Boden zu verfestigen. Die Entwässerung der Straße, auch höchst anspruchsvoll, schlug inklusive notwendigem Regenrückhaltebecken, mit Kosten von 175.000 Euro zu Buche. 85.000 Euro wurden in die neuen Schutzplanken investiert, die deutlich mehr Sicherheit gewährleisten, auch für motorisierte Zweiradfahrer. Und schließlich wurden 190.000 Euro aufgewendet für den Amphibienschutz. Auf einer Länge von etwa 400 Metern wurden Schutzplanken im Wald errichtet, um die Amphibien zu leiten, dazu wurden drei Amphibientunnel gebaut. Wichtig für Schmalenberg, aber auch für die Unternehmen in der Region sei der Ausbau der Straße, sagte Verbandsbürgermeister Lothar Weber. Es gebe weiteren Bedarf für Straßenausbau; die Verbandsgemeinde habe eine Liste zusammengestellt, über die mit dem LBM gesprochen werden solle. Lutz selbst hatte den schlechten Zustand der L 499 zwischen Heltersberg und Johanniskreuz, vor allem im Bereich zwischen Heltersberg und dem Kastanienbäumchen, angesprochen. Hierzu hatten die Verbandsgemeinde und die Ortsgemeinde Heltersberg Resolutionen verabschiedet (wir berichteten). Dieser Abschnitt hatte nun auch ein Jahr als Umleitungsstrecke nach Schmalenberg gedient, was den Zustand nicht verbesserte. „Wir sind da dran“, so Lutz, aber es benötige Zeit. Unter anderem, darauf hatte Duppré hingewiesen, weil derzeit zwischen Bund und Ländern erst geklärt werden müsse, wie es mit der Finanzierung des Straßenausbaus weitergeht. (add)

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