Rheinpfalz Seibel übernimmt Schuhmuseum von Schächter

Das Deutsche Schuhmuseum in Hauenstein steht vor einem Führungswechsel. Nach fast zwei Jahrzehnten wird der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Willy Schächter (78) aus Hauenstein den Staffelstab an den Hauensteiner Schuhfabrikanten Carl-August Seibel (59) weitergeben, den der hierfür zuständige Stiftungsrat am 15. August offiziell bestimmen soll. Gleichzeitig sollen auch die weiteren Positionen des Vorstands neu besetzt werden, teilte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder gestern mit.

Neben der Gemeinde Hauenstein und dem Landkreis Südwestpfalz ist auch der Bezirksverband Pfalz Mitglied der Stiftung und durch Wieder sowie vier weitere Mitglieder im Stiftungsrat vertreten. In dieser Funktion schlage er vor, Seibel, den Präsidenten des Deutschen Schuhverbandes, zum neuen Vorstandsvorsitzenden zu berufen, so Wieder; dem stimmte Landrat Hans Jörg Duppré gestern Abend „ausdrücklich zu“. Zu gleichberechtigten Stellvertretern sollen nach den Vorstellungen des Bezirkstagsvorsitzenden Gerhard Seibel und Asmus Kaufmann berufen werden. Seibel ist Museumsführer und war vor seinem Ruhestand Gebietsvertreter für die Firma Rieker. Kaufmann ist Leiter des pfälzischen Sportmuseums, das im gleichen Gebäude wie das Deutsche Schuhmuseum untergebracht ist. „Vor diesem Hintergrund ist ohnehin eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Einrichtungen notwendig und selbstverständlich“, so Wieder. Dies solle durch die Einbindung von Kaufmann in den Vorstand der Stiftung des Deutschen Schuhmuseums auch institutionell deutlich werden. „Dieser Vorschlag gibt dem Hauensteiner Museum eine neue, tragfähige Perspektive“, so Wieder. Die Zeit der Aufbauphase und der Einbindung des Hauses in die regionale und überregionale Museumslandschaft unter der Federführung von Schächter sei erfolgreich abgeschlossen. Nun gelte es, den Blick in die Zukunft zu richten, um „dieses Kleinod in der Museumslandschaft“ hinsichtlich der musealen und pädagogischen Inhalte, der anzusprechenden Zielgruppen und einer tragfähigen Finanzierung zukunftsfähig aufzustellen. Neue mediale Museumskonzepte zur Verbesserung der didaktischen Arbeit seien zu entwickeln. Ebenso sei die Verbreiterung des Stiftungskapitals zwingend, um auch die finanzielle Stabilität der Stiftung auf Dauer zu verbessern. Bauliche Maßnahmen seien in naher Zukunft unausweichlich. Seibel biete insbesondere durch seine Tätigkeit als Präsident des Deutschen Schuhverbandes die „besten Voraussetzungen, diese Ziele zusammen mit den neuen Vorstandskollegen tatkräftig anzugehen“ und neue Ideen zu entwickeln. „Ich danke Willy Schächter für sein aufopferungsvolles Wirken im und für das Museum. Ohne dessen Leistungen gäbe es diesen Leuchtturm in der Museumslandschaft der Pfalz sicherlich nicht. Diese Leistung wird nach dem Führungswechsel noch in geeigneter Form gesondert zu würdigen sein“, kündigte Wieder an.

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