Rheinpfalz Schulstandort steht nicht infrage

Für Wirbel hatte in dieser Woche Bürgermeister Rudi Agnes Information an die Mitglieder des Waldmohrer Verbandsgemeinderates über Pläne der Integrierten Gesamtschule (IGS) im Südkreis gesorgt, die Nachmittagsbetreuung komplett nach Schönenberg-Kübelberg zu verlagern. Agne versicherte aber am Donnerstagabend bei der Ratssitzung: Das Thema ist vom Tisch.

Tatsächlich habe eine Planungsgruppe der IGS um Schulleiter Uwe Steinberg die Idee geäußert, die Nachmittagsbetreuung, die es an beiden Standorten der Schule gibt, künftig nicht mehr in Waldmohr anzubieten, erläuterte Rudi Agne (SPD) der RHEINPFALZ. Dadurch hätten Kosten reduziert werden sollen. Im Mai habe ihn die IGS informiert, „die Planungen waren da noch ganz im Anfangsstadium, und darüber sind sie auch nie hinausgekommen“, berichtete Agne. Denn sowohl der Landkreis als Schulträger als auch die beiden Verbandsgemeinden, die an der Finanzierung beteiligt sind, hätten ihr Veto eingelegt. „Es bleibt so, wie es ist“, unterstrich der Bürgermeister. Astrid Baumgärtner (WG Gralle) befürchtete, dass der Plan der IGS ein Indiz dafür darstelle, dass der Schulstandort Waldmohr in einem „schleichenden Prozess“ komplett infrage gestellt werden könnte. Auch darüber habe er mit Hirschberger gesprochen, schilderte Agne, und der Landrat habe ihn da beruhigt: Das sei schon alleine aus finanzieller Sicht gar nicht möglich, da die 24 Säle, die dann in Waldmohr wegfallen würden, am Standort Schönenberg-Kübelberg errichtet werden müssten. Mit Blick auf die Fusion der Verbandsgemeinden Waldmohr, Schönenberg-Kübelberg und Glan-Münchweiler zur VG Oberes Glantal unterstützt der Rat Agnes Ansinnen, dass bei den Rats- und Bürgermeisterwahlen die Briefwahlunterlagen auch bei der Verwaltung in Waldmohr beantragt und dort auch ausgegeben werden können. Diesen Konsens will Agne mit in die gemeinsamen Planungen nehmen. Das Fusionsgesetz wird laut Agne am kommenden Dienstag, 28. Juni, im Innenausschuss des Landtags beraten, ehe es in der letzten Plenarsitzung vor der Sommerpause am 14. Juli zur zweiten und dritten Lesung kommen wird (Die RHEINPFALZ berichtete). Der Entwurf des Wappens für die neue VG sei vom Landesarchiv in Speyer bereits begutachtet worden – es gebe keine Einwände. Einen solchen gab es allerdings vom historisch bewanderten Jürgen Knapp (WG Roth), der den Löwen auf blauem Grund im oberen rechten Eck des Wappens kritisierte: Schließlich sei der pfälzische Löwe golden auf schwarzem Grund. Agne verwies darauf, dass es sich um einen noch nicht beschlossenen Entwurf handele. Eine Mammutaufgabe war die Erstellung eines Katasters fürs Wasser- und Abwassernetz der kompletten Verbandsgemeinde. Sechs Jahre lang hatte das Ingenieurbüro Obermeyer daran gearbeitet. Waldmohr spiele „bei der Netzkomplexität in der Liga von Großstädten“, hieß es von Seiten des Ingenieurbüros. Die Aufgabe hatte im Jahr 2009 angegangen werden müssen, „weil wir mit der Dokumentation nicht nachgekommen waren“, blickte Agne zurück. Nun liegen die Pläne für die Versorgung in Waldmohr, Breitenbach und Dunzweiler in digitaler Form vor, die Mitarbeiter der Werke werden mit Tablet-PCs ausgerüstet, wie der technische Werkleiter Heiko Kopp berichtete. Auf diese Weise könnten sie Daten künftig von unterwegs abrufen und zudem „über die digitalen in die realen Strukturen eingreifen“ – etwa Pumpen hochfahren oder Wasserstände messen. Anders als ursprünglich geplant, war die Sitzung am Donnerstag nicht die letzte unter Bürgermeister Rudi Agne. Am 20. Juli finden sich die VG-Vertreter erneut zusammen, dann soll über die Anmerkungen der Träger öffentlicher Belange zum Flächennutzungsplan (FNP) beraten werden. Laut Agne hat es da aber keine großen Überraschungen gegeben, so dass Waldmohr sein Ziel erreichen werde, den FNP noch als eigenständige Verbandsgemeinde fertigzustellen. |tmü

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