Rheinpfalz Schuh-Käufer sollen Touristen werden

„Einen Aufschwung für den Tourismus“ erwartet VG-Bürgermeister Ulrich Lauth vom „Tourist-Info-Zentrum Pfälzerwald“ (TIZ), das heute, Donnerstag, um 13.30 Uhr im Beisein der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Eveline Lemke seiner Bestimmung übergeben wird.

Die Bestimmung des TIZ: Es soll unter den über 250.000 jährlichen Kunden der Schuhmeile Urlaubsgäste für die Region akquirieren. Lauth zeigt sich davon überzeugt, „dass wir mit der TIZ den richtigen Schritt getan haben“: „Wir müssen die Region aktiv vermarkten“, sagt er und erwartet „ein Plus an Gästen und ein Plus an Übernachtungen“: „Aus Tagesgästen wollen wir Gäste mit Verweildauer machen“, sagt er. Das TIZ liege „in einer 1a-Lage“, der „Besucherstrom in der Schuhmeile passiert es unmittelbar. Jeder sieht es, jeder nimmt es wahr.“ Das hatte auch die Ministerin aus Mainz ähnlich formuliert, als sie im Oktober 2011 persönlich die Förderzusage überbracht hatte und von einem „Spillover-Effekt“ wie bei der Koblenzer Bundesgartenschau gesprochen hatte. Das sei durchaus auch zwischen Schuhshopping und Tourismus möglich, hatte Frau Lemke ausgeführt. „Wir wollen die Shopping-Touristen für die Region interessieren und erreichen, dass sie nicht nur eine Tagestour nach Hauenstein machen, sondern sich auch hier erholen und bleiben. Unser Ziel ist es, zehn Prozent der Besucher als Übernachtungsgäste zu gewinnen“, stellte die Wirtschaftsministerin mit Blick auf das TIZ fest. Das TIZ mit der werbewirksamen Adresse „Schuhmeile 1“ ist ein nicht alltäglicher architektonischer Blickfang: „Da durfte sich ein Architekt verwirklichen“, konstatierte unlängst ein Besucher der Schuhmeile, als er das vom Hauensteiner Architekten Maurizio Gaiotto entworfene halbrunde Gebäude betrachtete, das an der Südostseite gebäudehoch verglast ist, ansonsten mit heimischem Holz beplankt ist und dessen Rückseite zur „ShoeCity“ hin eine Blechverkleidung hat. Das Gebäude ist barrierefrei konzipiert: Für Rollstuhlfahrer wurde vom Parkplatz eine Rampe angelegt, die zum Eingang führt und mit der leicht geschwungenen Form an einen Wanderweg erinnern soll. Und es ist ein Null-Energie-Haus, das wenig Energie verbraucht und mit Fotovoltaik Energie produziert. Architektonische Sprache und das ehrgeizige Energieziel haben freilich ihren Preis. Nur 90 Quadratmeter Nutzfläche stellt das Gebäude zur Verfügung, dafür werden mehr als 615.000 Euro investiert. Das Land fördert das TIZ mit 80 Prozent, der Landkreis Südwestpfalz ist mit weiteren 10 Prozent dabei. Weil eine Förderung der Mehrkosten aber verweigert wurde, bleiben an der Verbandsgemeinde zur Finanzierung „rund 170.000 Euro“, so VG-Chef Ulrich Lauth, hängen. Das Programm des heutigen Festaktes, der musikalisch von „Lautenpeter“ Werner Mansmann umrahmt wird, sieht Grußworte der Ministerin, des Landrats Hans-Jörg Duppré und des Bürgermeisters der VG Dahner Felsenland, Wolfgang Bambey vor. (ran)

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