Rheinpfalz Schlaflos in Hamburg

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„Noch keine Minute gespielt, aber schon übernächtigt.“ So beschrieb Dirk Stiwitz, Spielleiter des VfL Wallhalben, gestern Nachmittag die erste und sehr kurze Nacht in Hamburg. Dorthin war am Montag eine 23-köpfige Wallhalber Delegation aufgebrochen, um das längste Fußballspiel der Welt zu bestreiten. 111 Stunden sind angepeilt (wir berichteten gestern).

Um ein Uhr in der Nacht zum Dienstag kam die Westpfälzer Vorhut im Hamburger Sternschanzenpark an, baute Lager und Zelte auf und begab sich gegen vier Uhr in die Federn. „Nachdem die Zelte standen und wir schlafen wollten, stellten wir fest, dass direkt hinter der Hecke eine Hauptverkehrsstraße vorbeiführt“, berichtet Stiwitz. An Schlaf war kaum zu denken. Und das, noch bevor überhaupt einmal an den Ball getreten war. Angepfiffen wurde das Spiel gegen den FC Hamburger Berg laut Plan gestern um 22 Uhr. Für Wallhalben laufen 18 Spieler auf, darunter zwei Gastspieler von der Neumühle und ein Reporter der Sportbild, der das Spiel aus unmittelbarer Nähe erleben will. Der Erlös des Spiels geht an ein Flüchtlingsprojekt des FC Hamburger Berg. Das ebenfalls rekordverdächtige Spiel zweier Mannschaften in der Nähe von Brighton an der südenglischen Küste (wir berichteten gestern) endete nach 108 Stunden am Montagabend um 19 Uhr 872:1009. Unter dem Namen Heartbeat United (Vereinter Herzschlag) hatten das Team United und das Team Hearts viereinhalb Tage lang Fußball gespielt. Sie spielten im Gedenken an drei befreundete Fußballer. Zwei wurden getötet, als im August 2015 bei einer Flugshow in Shoreham in Südengland ein ehemaliges Militärflugzeug auf eine Straße stürzte. Ein anderer war im Alter von 38 Jahren an einem Herzstillstand gestorben. Der Erlös des Spiels geht an eine Herzstiftung, außerdem wollen die Teams einen Gedenkstein für die drei Verstorbenen errichten. (mco/bfl)

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