Eisenberg „Schützentracht ist keine Pflicht“

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RAMSEN. Der Schützenverein Ramsen lädt in Zusammenarbeit mit dem Schützenkreis Kaiserslautern am Samstag ab 18 Uhr zum Kreis-schützenfest auf die Schießanlage an der Schleifmühle ein. Über die Hintergründe der Veranstaltung, den Ablauf des Abends und die Bedeutung eines Kreisschützenfestes sprach die RHEINPFALZ mit Oberschützenmeister Tobias Müller, dem Ersten Vorsitzenden des SV Ramsen, bei dem die organisatorischen Fäden zusammenlaufen.

Herr Müller, Kreisschützenfest, da denkt jeder doch sofort an ältere Herren in schwarzen Hosen, grünen Jacken, ausstaffiert mit lustigen Hüten, vollgehängt mit Orden. Klischee oder Realität?

Absolutes Klischee, das, was Sie gerade beschrieben haben, kennen wir im Pfälzischen Schützenbund kaum, die Traditionen sind in dieser Form viel ausgeprägter in Bayern oder im Bergischen Land nördlich von Köln vorhanden. Der eine oder andere wird sicher mit der Schützentracht erscheinen. Das ist zwar keine Pflicht, aber für mich als Oberschützenmeister immer wieder ein netter Anblick. Klar, dass ich selbst auch nach Schützentradition gekleidet sein werde, das gehört für ein solches Fest für mich als Vorsitzender dazu. Das heißt dann wohl auch, dass keiner der Schützen die Krone vom Adler schießen wird? Geschossen wird überhaupt nicht an diesem Abend, der Schießbetrieb ruht während des Festes, das als bayerischer Abend von uns ausgerichtet wird. Für die passende Musik sorgt das Bergmannsblasorchester aus Hettenleidelheim, wir grillen Haxen für unsere Gäste und haben auch die Böllerschützen aus Schal-lodenbach zu Gast. Also kurz knallen wird es zur Eröffnung dann doch. Was ist denn dann der Inhalt eines Kreisschützenfestes? Es geht an so einem Abend in erster Linie um die Geselligkeit unter den Vereinen. Dann stehen natürlich Ehrungen an. Zum Beispiel wurde die aktuelle Kreisschützenkönigin mit der Luftpistole, unser Mitglied Stefanie Wild, 2015 beim PSV Kaiserslautern während des Kreisschützenfestes inthronisiert. Schützen, die sich sportlich hervorgetan haben, werden ebenfalls ausgezeichnet, ebenso verdiente Mitstreiter auf Kreisebene. Ist das heute überhaupt noch zeitgemäß, solche Veranstaltungen auszurichten oder werden diese langsam zu einem Anachronismus? Im Jahr 2000 haben wir in ganz großem Rahmen mit der Hazy-Osterwald-Band in der Eistalhalle das Kreisschützenfest mit Tanz ausgerichtet. So etwas wäre heute nicht mehr zeitgemäß. Das Fest an sich ist aber wichtig, denn es bringt auch die Kontakte über den eigenen Verein hinaus, bietet die Chance für Gespräche und eröffnet damit den Blick über den eigenen Tellerrand hinweg – sportlich wie auch menschlich. Wie viele Gästen erwarten Sie? Der Rahmen ist nicht groß, etwa 150 Personen werden erwartet. Allerdings sind das sicher nicht nur die Funktionäre, die meisten Vereine werden mit einer Delegationen vertreten sein. Für unsere Gäste haben wir am Abend noch eine kleine Überraschung parat. Wobei das Kreisschützenfest im Schützenhaus den Mitgliedern der Vereine vorbehalten ist. INFO Kreisschützenfest, Schießsportanlage auf der Schleifmühle, 9. Juli, Beginn 18 Uhr. | Interview: Joerg Schifferstein DOPPELTERZEILENUMBRUCH

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