Rheinpfalz Rumbacher Schatzkästlein

Das freigelegte Christusbild in der Nordwand des Chores.
Das freigelegte Christusbild in der Nordwand des Chores.

Mit der Christuskirche beteiligt sich die Protestantische Kirchengemeinde Schönau-Rumbach wie die Laurentius-Kirche in Niederschlettenbach (wir berichteten am Mittwoch) erstmals am Tag des offenen Denkmals, der morgen stattfindet.

Das Rumbacher Schatzkästlein hat eine ebenso bewegte und lange Historie aufzuweisen wie die katholische Schwester in Niederschlettenbach. Die Rumbacher Kirche ist im 11. Jahrhundert erbaut und war ursprünglich St. Gangolf geweiht. Zwar gibt es hier bis jetzt keine überlieferte Urkunde über das Erbauungsdatum, aber unter dem heutigen Chorturm fanden sich die Grundmauern zweier romanischer Apsiden, welche ins 11. Jahrhundert deuten. Etwa um 1200, so berichtet der Kirchenführer, wurde der massive Turm errichtet und wahrscheinlich das Schiff erneuert. Da dieser Turm mit einer Mauerstärke von 1,80 Meter ebenfalls Wehrcharakter hat, auf einer kleinen Anhöhe liegt und das Kirchlein noch heute von einer hohen Mauer umgeben ist, dürfte die Kirche wahrscheinlich im 13. Jahrhundert zur Wehrkirche umgebaut worden sein. Vermutlich, weil sich das Dorf vergrößert hatte, wurde das Kirchenschiff in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erweitert, das gotische Portal ist noch heute erhalten. Im Mittelalter fanden hier Wallfahrten zum heiligen Gangolf statt, von denen noch 1558 berichtet wird. Reiter aus nah und fern hatten hier ihre Pferde segnen lassen. Nach der Reformation wurde das Gotteshaus lutherisch. Die vielen Kriege im Grenzgebiet setzten auch dieser Kirche stark zu. Immer wieder musste renoviert und umgebaut werden, was bleibende Spuren hinterließ. Bei der Renovierung 1958 dann eine riesige Überraschung. In dem Gotteshaus konnten alte Fresken freigelegt werden, welche das Kirchlein schlagartig in den Fokus rückten. So trat an der Nordwand des Chores ein thronendes Christusbild zu Tage. Weil an exponierter Stelle und so gut erhalten, benannten die Rumbacher fortan ihr Gotteshaus „Christuskirche“. Im Langhaus tauchten weitere Wandmalereien auf. Die größten Rätsel gab das rechte Wandbild auf. Es zeigt eine primitive Darstellung des „Lebensbaumes“ mit sieben Vögeln. Während die erstgenannten Bilder in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden sein dürften, scheint der Lebensbaum älter zu sein. Diese erhaltenen Wandmalereien alleine schon lohnen einen Besuch in Rumbach. Tag des offenen Denkmals Im Landkreis sind morgen zu besichtigen: die Kirchen in Niederschlettenbach und Rumbach, das Vinninger Haus am Lindenbrunnen und die „Area One“ in Fischbach.

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