Rheinpfalz Rosinenbomber soll nun 2017 abheben

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Zweibrückens Oberbürgermeister Kurt Pirmann hofft, dass es der Trierer Triwo AG gelingt, über die Ansiedlung von Unternehmen neue Arbeitsplätze auf dem Flughafen-Gelände zu schaffen. Bei der Vorstellung vergangene Woche durch Triwo-Vorstand Peter Adrian (die RHEINPFALZ berichtete) habe er „Ansätze gesehen, es ist aber noch viel Luft nach oben“, sagt Pirmann.

Laut Adrian arbeiten wieder 164 Menschen auf dem Flughafen-Gelände. Bei der Insolvenz infolge der Beihilfeentscheidung der EU-Kommission 2014 waren es 241. Das von den 21 Angestellten der Triwo mitbetriebene KFZ-Testcenter sei nahezu ausgelastet, der Getriebehersteller ZF sei größter Kunde. Dass ein 30 Geschäftsflugzeuge betreibendes Charterflug-Unternehmen seinen Sitz aus der Schweiz nach Zweibrücken verlegen, zwei Maschinen am Flughafen stationieren werde, zeige, dass die Luftverkehrswirtschaft auch auf dem geplanten Sonderlandeplatz eine bedeutende Rollen spielen wird, sagt Adrian. Mit der amtlichen Rückstufung des Flughafens und damit der dauerhaften Entlassung aus der Betriebspflicht rechnet der Triwo-Chef in Kürze. „Wir haben alle erforderlichen Gutachten beim Luftamt eingereicht“, so Adrian. Seine Pläne, mit einer historischen DC 3-Propellermaschine („Rosinenbomber“) ab Zweibrücken touristische Fluge anbieten zu könne, hätten zwischenzeitlich einen Dämpfer erhalten. „Ich hatte nicht gedacht, dass die Zulassung in Deutschland so lange dauern wird. Es gibt einen einzigen technischen Gutachter in Deutschland, mit Sitz in Brandenburg, der die Zulassung für den gewerblichen Einsatz erteilen kann. Am 25. Januar soll die Abnahme nun stattfinden. Wenn alles klappt, können die touristischen Flüge starten.“ Adrian, zu dessen Privatbesitz die in Südafrika erworbene Maschine gehört, hat eine Zweibrücker Werft mit der Wartung der Maschinen beauftragt. Wie berichtet, war Outlet-Betreiber Neinver eine Partnerschaft mit Neinver eingegangen, wollte die Maschine schon im vergangenen Sommer als Werbemittel für Outlet-Besuche einsetzen. Ob der neue Eigentümer Via Outlets daran festhält, ist offen. „Ich war überrascht, was sich hinter den Zäunen getan hat. Und dankbar für den neuen Sachstand“, sagt Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker. Die Triwo sei „auf dem Weg“. Er wisse, dass große Ansiedlungen nicht vom Himmel fallen. Insofern, sagte Gundacker, seien manche Erwartungen, was die Schaffung von Industriearbeitsplätzen am und auf dem eigentlichen Flughafen-Gelände beträfen, wenig realistisch. Aber auch wenn Kubota nun eine Werkstatt für die Prototypen-Entwicklung auf dem Flughafen angesiedelt habe und eine neue Charterfluggesellschaft komme, schaffe das Arbeitsplätze. Mit Blick auf die geänderten Pläne der Triwo, den Kernflughafen unter dem bestehenden Flächennutzungsplan entwickeln zu wollen, sich nur für die Grundstücke entlang der Landesstraße 700 (ehemalige Flughafen-Parkplätze) Bebauungspläne für Gewerbepark-Flächen genehmigen lassen zu wollen, sagte der Verbandsbürgermeister: „Wichtig ist erst einmal, dass die Entwicklung positiv für die Region ist. Das Planungsrechtliche steht für mich an zweiter Stelle.“ Oberbürgermeister Kurt Pirmann sagte, er hoffe, dass auch ein kleiner Gewerbepark von 50.000 Quadratmetern attraktiv für produzierendes Gewerbe sei. „Es gibt schon die Erwartung der Menschen hier, dass zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.“ Auch gelte es, das neue Vorgehen der Triwo auf ihre Auswirkungen zu prüfen. |cps

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