Rheinpfalz Rüdiger fällt für die EM aus

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Evian-les-Bains. Die Deutschen sind da. 2000 Einheimische pilgerten gestern Abend zum ersten Training des Fußball-Weltmeisters in Évian-les-Bains. Die Mannschaft hat in dem kleinen Kurort am Genfer See ihr Basisquartier für die EM aufgeschlagen und gleich nach der Ankunft öffentlich trainiert. Dabei passierte es: Antonio Rüdiger (AS Rom) zog sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu, wie sich am späten gestrigen Abend herausstellte.

Die Sportanlage ist herausgeputzt worden für die Mannschaft, die nur wenige hundert Meter von ihrem Hotel bis zum Trainingsplatz hat. Der Abflug von Frankfurt verlief planmäßig. Es gewitterte, hagelte und stürmte zwar zwischen Frankfurt und dem Genfer See. Aber das Team um Bundestrainer Joachim Löw konnte in Chambéry planmäßig landen – dann waren’s noch zwei Stunden im Bus bis zum „Ermitage“, das für die nächsten Wochen einzig und allein Team und Tross zur Verfügung steht. Die großzügige Anlage ist abgeriegelt und wird doppelt beschützt – durch die Franzosen und einen eigenen Sicherheitsdienst. Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff sieht am See zwischen der Schweiz und Frankreich ideale Bedingungen. Während des Turniers wird das Team zu den Spielen auch vom näher gelegenen Flughafen von Annecy fliegen. Vergleichsweise spaßfrei war die Vorstellung des Teams durch Mediendirektor Uli Voigt. Denn die Spieler hielten sich am Rande des Felds auf, fast versteckt hinter einem Zelt, in dem das Fitnessstudio fürs Team aufgebaut worden ist. Keiner winkte bei seiner Präsentation, vielmehr formierte sich eine Traube um Bundestrainer Joachim Löw. Den meisten Applaus gab es für Toni Kroos und Thomas Müller – immerhin. Der Bayern-Stürmer war auch derjenige, der das erste Tor auf französischen Boden erzielte. Allerdings lief Müller im Team mit den Leibchen auf. In der anderen Elf gehörte zu seinen Gegenspielern Antonio Rüdiger (23), der bis dato mögliche Ersatz für den noch angeschlagenen Mats Hummels. Doch der Verteidiger vom AS Rom erlebte das Ende der ersten Einheit nicht. Ein kurzer Aufschrei („Halt“) und viele winkende Spieler waren ein Zeichen dafür, dass etwas passiert war. Rüdiger lag am Boden und wurde dann rechts und links gestützt vom Platz begleitet. Am Abend kam die niederschmetternde Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie. Über eine eventuelle Nachnominierung werde noch entschieden, teilte der DFB mit. Nachnominierungen sind laut Reglement der Uefa bis zum Beginn des ersten Endrundenspiels möglich.

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