Rheinpfalz Olympia-Rad im Sportmuseum

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Das Pfälzische Sportmuseum, das im Deutschen Schuhmuseum untergebracht ist, hat ein neues interessantes Exponat. Am Dienstag überreichte Carsten Bresser aus Rhodt unter Rietburg jenes Mountainbike (MTB) an Asmus Kaufmann, den Leiter des Museums, mit dem er an den Olympischen Spielen 2004 in Athen teilgenommen hatte.

Es handelt sich dabei um ein in seiner Geometrie eigens auf den Athleten zugeschnittenes MTB seines Ausrüsters Giant, mit dem er beim Cross Country in Athen über 43,3 Kilometer den 20. Platz erreicht hatte. Das aus Karbon gefertigte Rad hat im Unterschied zu den heutigen MTB-„Maschinen“ kleinere Laufräder und wurde noch über die herkömmlichen Felgenbremsen verzögert. Im Jahr 2000 war er beim olympischen Rennen in Sidney am Start und hatte Down Under den achten Rang belegt, einen Platz übrigens hinter Cadel Evans aus Australien, der später auf das Straßenrad umstieg und 2011 die Tour de France gewann. Der achte Platz damals war, so Bresser, das Ticket für den Eintritt in die „olympische Familie“ – ein Stück weit „olympischer Ritterschlag“. Der 46-jährige Bresser wurde in Würzburg geboren, ist aber seit 1974 in der Pfalz beheimatet. Seine Karriere begann bei einem Volksradfahren, das er auch gleich gewann. Er stieg zunächst bei Straßenrennen in den Sattel, startete „aus Spaß“ bei den Deutschen Meisterschaften im Mountainbiking und wurde auf Anhieb Elfter. Das öffnete die Tür zu einer Profikarriere: Zwölf Jahre war er Mitglied der MTB-Nationalmannschaft. Nach der erfolgreichen Laufbahn im ganz großen Leistungssport war Bresser zusammen mit Udo Bölts bei zahlreichen MTB-Etappenrennen – beispielsweise beim Trans-Alp oder beim legendären Cape Epic in Südafrika – am Start: Nicht nur in Südafrika stand das pfälzische MTB-Duo ganz oben auf dem Stockerl. Bresser hat zudem auch als Marathonläufer am berühmten New-York-Marathon teilgenommen und hat sich auch den Traum von einer Teilnahme am „Iron Man“ in Hawaii erfüllt. Dass seine Exponate – außer dem MTB brachte Bresser auch Trikots, Zeitschriften und großformatige Fotos mit – im Sportmuseum ausgestellt werden, betrachtet Bresser als „große Ehre“. Wie Kaufmann feststellte, ergänzen sie die Radsportabteilung der Ausstellung, in der sich zahlreiche Stücke auch den Pfälzer Radsportlegenden Gregor Braun und Udo Bölts widmen. Das älteste ausgestellte Rennrad stamme aus dem Jahr 1910 und vom RC Friesenheim. Demnächst soll auch ein Laufrad, wie es dessen Erfinder Karl Drais 1817, also vor genau 200 Jahren als Patent anmeldete, im Museum zu sehen sein. |ran

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