Rheinpfalz Neues Zentrum soll Ärzte-Lücke schließen

Wo kommen die Ärzte für die Region her? In Baumholder soll nun ein Medizinisches Versorgungszentrum Ärzten die Ansiedelung erlei
Wo kommen die Ärzte für die Region her? In Baumholder soll nun ein Medizinisches Versorgungszentrum Ärzten die Ansiedelung erleichtern.

Die Errichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Baumholder befindet sich auf der Zielgeraden, ist aber noch nicht gänzlich in trockenen Tüchern. Angesiedelt an der Fachklinik Geriatrie Baumholder soll das MVZ die hausärztliche Grundversorgung in der Verbandsgemeinde sichern. Denn nach der Schließung der Arzt-Praxis des Mediziner-Ehepaars Theobald Ende März gibt es derzeit nur noch drei Ärzte in Baumholder. Und bei diesen sei ebenfalls absehbar, dass sie in nicht allzu ferner Zukunft in Ruhestand gehen werden, heißt es.

Die Hausarbeiten seien gemacht, sagt Bürgermeister Bernd Alsfasser von der Verbandsgemeinde Baumholder. Über die Trägerschaft des Versorgungszentrums sei man sich mit der Saarländischen Heilstätten GmbH (SHG) einig, die auch das Klinikum in Idar-Oberstein und das Zentrum Altersmedizin in Baumholder betreibt. Verbandsgemeinde und Stadt Baumholder gehören wiederum zu den Gesellschaftern der Klinikum Idar-Oberstein GmbH, die Träger des Medizinischen Versorgungszentrums wird und dort für die ärztliche Leitung sorgt. Nachdem alle organisatorischen und rechtlichen Voraussetzungen mit der Kommunalaufsicht und der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz geklärt sind, fehle es nur noch an den beiden Ärzten, die in dem Zentrum tätig werden. Alsfasser: „Das ist der Knackpunkt.“ Der Verbandsbürgermeister zeigt sich allerdings zuversichtlich, dass es Bewerber auf die derzeit laufende Stellenausschreibung geben werde. Auch Hendrik Weinz, Verwaltungschef am Klinikum Idar- Oberstein, sagt, es hake noch an der Personalie. Eine Tätigkeit in dem MVZ sei gerade für junge Mediziner attraktiv, hebt er hervor. Denn anders als ihre niedergelassenen Kollegen hätten die Ärzte dort keinerlei unternehmerisches Risiko und verglichen mit Klinikärzten auch feste Arbeitszeiten. Als Standort für das neue Versorgungszentrum steht die Fachklinik Baumholder bereits fest. Dort stünden freie Praxisräume zur Verfügung, und es seien keine Umbauten erforderlich, erläutert Alsfasser. Derzeit werde noch mit der Bundesanstalt für Immobilien-Aufgaben über den Kauf eines bundeseigenes Grundstücks verhandelt, um eine Busanbindung zur Klinik zu ermöglichen. Weder die Fachklinik noch das benachbarte Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt seien wegen fehlender Wendemöglichkeit bisher mit dem Bürgerbus zu erreichen. Gesellschafter der gemeinnützigen SHG-Gruppe mit Sitz Saarbrücken sind die Rentenversicherung Saar, der Regionalverband Saarbrücken, die Rentenversicherung-Knappschaft sowie der Landesverband Saar der Arbeiterwohlfahrt. Die Saarländischen Heilstätten GmbH mit rund 5000 Mitarbeitern betreibt mit Schwerpunkt im Saarland neben Kliniken auch Reha-Einrichtungen, ein Seniorenzentrum sowie Medizinische Versorgungszentren. Das Konstrukt in Baumholder ist ähnlich dem, das mit dem Westpfalz-Klinikum im Landkreis Kusel für Altenglan und Wolfstein vorgesehen ist.

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