Lokalsport Südpfalz Motorsport: Speedway-Rennen in Herxheim wieder abgesagt

 Lukas Fienhage (links), hier noch auf Platz zwei, bei einem Laufsieg im Aptil 2019 vor Mikkel B Anderson.
Lukas Fienhage (links), hier noch auf Platz zwei, bei einem Laufsieg im Aptil 2019 vor Mikkel B Anderson.

Wie schon im Vorjahr muss die Motorsportvereinigung Herxheim (MSVH) den für Mitte April terminierten Speedway-Vier-Ländervergleich absagen. In der noch kurzen Geschichte der Herxheimer Speedwayrennen lockten die Vergleichskämpfe auf dem 283 Meter kurzen Oval im Waldstadion viele Fans an. Konnten sich doch die deutschen Schleifschuhartisten meistens gut in Szene setzen.

Eröffnet wurde die Speedwaybahn, die direkt vor der 1100 Zuschauer fassenden Tribüne im Innenfeld der Sandbahn liegt, im April 2005. Im März 2009 wurde der erste Ländervergleich organisiert. Das Team Deutschland empfing die Vertretung aus Tschechien. Und gewann überlegen gegen die anderen Fahrer, die überwiegend aus der Bierstadt Pilsen anreisten. Die MSVH erfreute sich an einem großen Zuspruch und der Begeisterung der Fans.

Im Jahr 2012 war es der Sieg der deutschen Mannschaft beim Qualifikationslauf zur Team-WM, der die Fans begeisterte. Mit dem punktbesten Martin Smolinski wurden die Letten knapp besiegt. Im Jahr darauf war erneut Martin Smolinski der Publikumsliebling, als er zusammen mit Kevin Wölbert und Max Dilger die Europameisterschaft im Paarfahren gewann. Es ist der bisher einzige Erfolg deutscher Fahrer in diesem Wettbewerb. Im Jahr 2014 wurde der Stettiner Bartozs Zmarzlik als hoffungsvollster Nachwuchsfahrer bei den Polen gefeiert. Zusammen mit seinen Teamkameraden gewann er im Juni die Team-Europameisterschaft der U21 in Herxheim. Mittlerweile ist Zmarzlik die Nummer 1 weltweit im Speedwaysport. 2019 und 2020 war er Speedway-Weltmeister. Er ist hinter Fußballer Robert Lewandowski der bekannteste Sportler in Polen.

Die Herxheim Drifters nehmen teil

Die Teilnahme der Herxheim Drifters, dem Speedwayteam der MSVH, beim Team-Cup sorgte dafür, dass die Speedwayrennen im Waldstadion vom Publikum immer besser angenommen wurden. Im Winter 2017/2018 reifte bei der MSVH der Gedanke an einen Vier-Länder-Vergleich. „Die Föderationen aus Schweden, Dänemark und Großbritannien zeigte gleich Interesse, sodass wir schnell unser Fahrerfeld fanden“, erinnert sich MSVH-Rennleiter Joachim Ohmer.

Das Team aus Deutschland bestand ausschließlich aus Clubfahrern der MSVH: Erik und Mark Riss, Max Dilger sowie Junior Lukas Fienhage. In den Jahren 2018 und 2019 gewannen diese Fahrer nach harten und spannenden Rennen den Vergleichskampf.

Was ist am Vatertag?

Im vergangenen Jahr sorgte die Corona-Pandemie für das fast komplette Erliegen des Bahnsports in Deutschland. Im Waldstadion konnte keine Veranstaltung durchgeführt werden. „Noch im Dezember letzten Jahres stand ich in Kontakt mit den Teambetreuern der anderen Nationen. Wir waren uns einig, sollte es etwas möglich sein, wollen wir Mitte April die Saison mit dem Vier-Länder-Vergleich wieder eröffnen“, so Ohmer. „Doch mit dieser Verschlimmerung der Situation hatten wir damals nicht gerechnet. Es ist zurzeit nicht möglich, dass die Fahrer einreisen, geschweige denn, dass eine Veranstaltung genehmigt wird.“

Ob im Mai das traditionelle Himmelfahrtrennen steigen kann, muss in den nächsten Tagen entschieden werden.

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