Rheinpfalz Meiste Unternehmen fühlen sich wohl

Mannheim. Mannheims Studenten haben der Stadt vor Kurzem bestätigt, dass sie mit ihr zum größten Teil sehr zufrieden sind. In einer weiteren Studie standen Unternehmen im Mittelpunkt. Das Ergebnis fiel ähnlich positiv aus. Letztlich sind danach 82 Prozent der befragten Firmen mit Mannheim als Wirtschaftsstandort zufrieden. Kritik gab es vor allem am Angebot an qualifizierten Arbeitskräften und den Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

Alle Mannheimer Unternehmen, insgesamt sind es über 8600, hatten die Möglichkeit, an einer Online-Umfrage im Zeitraum vom 29. Oktober bis 28. November 2014 teilzunehmen. 1200 Unternehmen wurden explizit darum gebeten, entweder telefonisch oder per Internet mitzumachen. Fast 550 haben an der Studie eines Mainzer Marktforschungsunternehmens teilgenommen, das von der Mannheimer Wirtschaftsförderung beauftragt wurde. Die Ergebnisse präsentierte Geschäftsführerin und Studienleiterin, Ulrike Kerber. Sie nahm Bezug auf die erste Studie aus dem Jahr 2012: „Insgesamt sind die Verbesserungen nicht groß. Aber es passiert in zwei Jahren ja auch nicht so viel, das wirklich wahrgenommen wird.“ Den Unternehmen aus Sektoren wie Handel, Gastgewerbe, Verkehr oder Dienstleistung wurden unterschiedliche Fragen zum Standort gestellt: Wie zufrieden sie insgesamt damit seien, wie verbunden sie sich mit dem Standort Mannheim fühlen, oder wie zufrieden sie mit der Stadtverwaltung seien. Die meisten Antworten führen zu einem positives Eindruck vom Wirtschaftsstandort Mannheim. Die Nähe zu den Kunden sei sehr zufriedenstellend. Auch die Lebensqualität am Standort, der Zugang zu „Business-Netzwerken“ oder das Angebot an Gewerbeflächen bewerteten die Unternehmen positiv. Das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften hingegen könnte besser sein. Auch zeigt der Daumen in Sachen Kinderbetreuungsmöglichkeiten bei den meisten nach unten. Und die Stadtverwaltung kam auch nicht so gut weg. „Das liegt aber in der Natur der Sache“, meinte Kerber. Unternehmen seien – auch im Vergleich zu anderen Städten – nie so zufrieden mit der Stadtverwaltung. Besonders bei der Transparenz von Genehmigungsverfahren äußerten die Befragten Kritik. Mit der Mannheimer Wirtschaftsförderung beziehungsweise deren Leistungen sind die meisten Studienteilnehmer zufrieden und fühlen sich gut betreut. Die Zukunftsaussichten bewerteten die Unternehmen eher rosig. 67 Prozent der Studienteilnehmer glauben, dass es mit Mannheim eher auf- als abwärts geht. Von der Wirtschaftsförderung wünschen sich die Firmen unter anderem eine aktive Nachwuchs- und Fachkräfteförderung und -haltung sowie die Steigerung des Images als Wohn- und Arbeitsort. Bei der zweiten Befragung wurde auch der Bereich „Umwelt- und Klimaschutz“ miteinbezogen. Fast die Hälfte der Unternehmen gab an, dass ihnen das wichtig sei. 22 Prozent seien in diesem Bereich aktiv geworden. 20 Prozent jedoch bewerten den Stellenwert von Umwelt- und Klimaschutz als „gar nicht wichtig“. „Das gibt uns schon zu denken“, sagte die für Umwelt zuständige Bürgermeisterin Felicitas Kubala (Grüne). Dennoch sei sie froh darüber, dass die meisten den Umweltschutz als wichtig einstufen. Die Stadt Mannheim sei schon seit einiger Zeit dabei, Unternehmen diesbezüglich zu sensibilisieren. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, findet Kubala – selbst wenn man in konkreten Bereichen noch mehr tun könne. Auch der für Wirtschaft verantwortliche Bürgermeister Michael Grötsch (CDU) freute sich über die hohe Bindungswirkung Mannheims, dass die Wirtschaftsstrategie seit 2009 zum Großteil in Richtung Bestandspflege gelenkt habe. „Besser werden können wir nach diesen Ergebnissen nicht. Wir müssen nur den Level halten.“ Ein noch präsenteres Auftreten der Wirtschaftsförderung und eine gewünschte, intensivere Kontaktpflege mit den Unternehmen hat sich Christiane Ram als Hausaufgabe mitgenommen, um den in der Umfrage geäußerten Wünschen der Unternehmen gerecht zu werden.

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