Rheinpfalz Müller: Kräfte mit den Nachbarn bündeln

Dass der Rettungsdienst – hier die Rettungswache in Lauterecken – einige Gemeinden in der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein
Dass der Rettungsdienst – hier die Rettungswache in Lauterecken – einige Gemeinden in der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein im Notfall nicht innerhalb von 15 Minuten erreichen kann, wurde im Verbandsgemeinderat am Donnerstagabend kritisiert.

Termin für die Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein ist Sonntag, 15. April, die Stichwahl, falls nötig, soll am Sonntag, 6. Mai, erfolgen. Das hat der Verbandsgemeinderat am Donnerstagabend in seiner Sitzung in Wolfstein beschlossen.

Wie berichtet, muss nach dem Tod von Verbandsbürgermeister Egbert Jung innerhalb von drei Monaten ein Nachfolger gewählt werden. Nach einem weiteren Beschluss des Gremiums wird die Bürgermeisterstelle im Amtsblatt der Verbandsgemeinde sowie im Staatsanzeiger in der Zeit vom 26. Januar bis zum 5. Februar ausgeschrieben. Bewerbungen sind möglich bis Montag, 26. Februar, 18 Uhr. Der Erste Beigeordnete Andreas Müller, der die Verwaltung seit zwei Jahren interimsweise führt, informierte die Mitglieder des Verbandsgemeinderates über die Absicht, mit den benachbarten Verbandsgemeinde und Landkreisen verstärkt zusammenzuarbeiten, um im Bereich der Wirtschaftsförderung die Kräfte zu bündeln. Insbesondere geht es laut Müller darum, die Verkehrsanbindung des ländlichen Raumes an die Autobahnanschlussstellen zu verbessern, damit Unternehmen zügiger zu ihren Kunden und Pendler schneller zu ihren Arbeitsplätzen in den Zentren kommen können. Als Beispiel für einen guten Schritt nannte Müller den Bau einer zweiten Fahrbahn an Steigungen, wie zwischen Hoppstädten und Fürfeld im Kreis Bad Kreuznach. Ähnliches könne er sich vorstellen an der B 420 bei Ulmet. Um derlei Vorhaben durchzusetzen, sei eine Verbandsgemeinde zu schwach, die Zusammenarbeit mit den Kreisen verleihe der Sache deutlich mehr Gewicht, sagte Müller. Erste Gespräche habe er gerade geführt. Olaf Radolak (FWG) erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass seit 40 Jahren Anträge für den Bau von Ortsumgehungen im Lautertal vorlägen, „aber nichts hat sich getan, die Kommunen werden hängen gelassen“, kritisierte er. Peter Jakob (FDP) unterstrich, dass die Landräte der Kreise Kusel und Bad Kreuznach in Sachen Verkehrsanbindung dringend tätig werden sollten. Er informierte darüber, dass der frühere Lauterecker Verbandsbürgermeister Willi Fey schon vor Jahrzehnten die Idee gehabt habe, die Autobahn A 60 vom Rhein-Main-Gebiet an Lauterecken vorbei Richtung Benelux zu führen. Darüber hinaus sei eine umfassende Breitbandversorgung absolut notwendig, um eine Landflucht aufzuhalten, fuhr Müller fort. Da in den Zentren Mietpreise kaum noch bezahlbar seien, biete eine Versorgung mit schnellem Internet die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Die Stärke der Zentren sei zwar, dass sie Arbeitsplätze böten, ihre große Schwäche aber seien die horrenden Mietpreise. Das sei die große Chance für den ländlichen Raum, die man unbedingt nutzen müsse. Matthias Wappner (CDU) regte eine bessere Fahrplangestaltung für den Bahnverkehr im Lautertal an, damit lange arbeitende Pendler wie auch Theaterbesucher noch in angemessener Zeit die Heimreise von Kaiserslautern aus antreten könnten. Radolak merkte an, dass die Fahrzeiten der Buslinien beim Wechsel in einen anderen Landkreis nicht aufeinander abgestimmt seien. Uwe Welker (SPD) sprach das Problem der ärztlichen Versorgung und des Rettungsdienstes an, der Schwachstellen aufweise. Es gebe einige Gemeinden, die im Notfall nicht innerhalb von 15 Minuten – eigentlich seien zehn Minuten Standard – zu erreichen seien. „Da muss unbedingt etwas passieren“, sagte Welker, der die Verwaltung aufforderte, eine Liste mit den betroffenen Gemeinden zu erstellen.

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