Rheinpfalz Lob für Engagement der Bürger

Bei der Kreissiegerehrung im Wettbewerb 2014 „Unser Dorf hat Zukunft“ am Freitagabend in der Hornbacher Pirminiushalle überreichte Landrat Hans Jörg Duppré den Bürgermeistern die Siegerurkunden und Prämien. Die Dörfer der Region hätten trotz des enormen Sparzwangs eine Zukunft, wenn gelebter Bürgersinn das Dorfgeschehen präge, so der Landrat des Kreises Südwestpfalz.

Das ehrenamtliche Engagement der Bürger könne man nicht hoch genug bewerten, betonte Stadtbürgermeister Reiner Hohn in seiner Begrüßung. Die Steuereinnahmen von Bund und Land seien noch nie so hoch wie jetzt gewesen. Dennoch ständen viele Ortsgemeinden mit dem Rücken an der Wand. „Immer mehr freiwillige Leistungen müssen gekürzt werden“, schilderte er die Situation. „Von einem Euro bleiben uns nur noch 20 Cent.“ Es lasse sich beobachten, dass die Landesregierung verstärkt auf Metropolregionen wie Koblenz oder Trier setzt. Hohn fragte: „Wo bleiben wir im ländlichen Raum?“ Trotz aller Kritik glaube er aber daran, dass die Dörfer dank des Engagements ihrer Bürger eine Chance haben. „Wir müssen gemeinsam überlegen, wo wir sparen können.“ Dem pflichtete auch Hans Jörg Duppré zu. „Wir müssen uns daran orientieren, was uns realistisch geboten wird und geboten werden kann. Wir müssen den Mut haben, dies auch den Bürgern zu sagen“, führte der Landrat aus. Es sei erforderlich, sich auf Veränderungen einzustellen. Zum Beispiel nehme die Bevölkerung ab und die Lebenserwartung zu. Das zukünftige Zusammenleben erfordere einen hohen Bürgersinn, das heißt, Zugehen auf den anderen ohne Hintergedanken. Das Potenzial „viel zu bewegen“ sei – wie der Wettbewerb gezeigt habe – in den Dörfern vorhanden. Duppré wünschte den Siegern viel Erfolg für die nächste Wettbewerbsrunde: „Ich denke, ihr habt gute Chancen.“ „24 Gemeinden haben mit ihrer Teilnahme gezeigt, dass sie an ihre Heimat glauben“, sagte Christof Reichert, Vorsitzender der Kreiskommission und Kreisbeigeordneter. Mit zwölf Dörfern in der Hauptklasse und zwölf in der Sonderklasse sei die Südwestpfalz im Frühjahr der teilnehmerstärkste Kreis in Rheinland-Pfalz gewesen. Neben dem Sieger der Hauptklasse Busenberg (67 Punkte) hatten sich für den Gebietsentscheid noch Steinalben (65) und Walshausen (65) qualifiziert. In der Sonderklasse schafften dies neben dem Sieger Hornbach (74), Spirkelbach (71), Wallhalben (71) und Käshofen (70). Diese Gemeinden hatten sich für den Gebietsentscheid qualifiziert, aber aus dem Kreis Südwestpfalz schaffte es nur noch Walshausen in die nächste Runde, den Landesentscheid. Aus der Region ist auch noch Martinshöhe dabei. Einen genauen Termin, wann die Sieger des Landesentscheides bekanntgegeben werden, gibt es nicht. Michelle Reeb aus Niederhausen, die Marktgräfin Sickinger Land, erinnerte noch einmal an die Begründungen der Kommission. Busenberg stehe wegen dem überdurchschnittlichen bürgerlichen Engagement oben auf dem Treppchen. Dies habe sie mit den Eigenleistungen bei den Baumaßnahmen am Feuerwehrhaus und der Pflege der öffentlichen Grünflächen gezeigt. Die Einbindung der Senioren und Jugendlichen im Ort sei bemerkenswert. Auch die naturnahe Umgestaltung des Kinderspielplatzes und die Aktivitäten des Obst- und Gartenbauvereins könnten sich sehen lassen. Hornbach habe vor allem wegen seiner nachhaltigen Entwicklung gepunktet. Städtebauliche Maßnahmen würden kontinuierlich umgesetzt. Die Stadt habe sowohl die historische Bausubstanz saniert als auch die touristische Infrastruktur erweitert. Auch nach Abschluss der Bauarbeiten an der Pirminiushalle sei weiterhin das große bürgerliche Engagement sichtbar. Reichert: „Es hat sich deutlich gezeigt, dass eine kontinuierliche Teilnahme am Wettbewerb ein Dorf voranbringt. Jede Gemeinde, die teilgenommen hat, kann sich unabhängig von der Platzierung als Sieger fühlen.“ So gab es weitere Urkunden für die Gemeinden Althornbach, Bechhofen, Dellfeld, Dietrichingen, Donsieders, Erlenbach, Großsteinhausen, Kleinsteinhausen, Krähenberg, Maßweiler, Merzalben, Niederhausen, Nünschweiler, Obernheim-Kirchenarnbach (Neumühle), Saalstadt, Schweix und Winterbach. Die Siegerehrung wurde von Akteuren aus den Siegergemeinden unterhaltsam gestaltet. Die Busenberger hatten die Showtanzgruppe „Crazy Dragons“ mitgebracht; die Hornbacher glänzten mit den elf Tänzerinnen der Tanz- und Jugendgruppe des TV Hornbach. Aus Steinalben kamen der Gesangverein und „Die Puppenspieler“ Nina und Collien Baumann auf die Bühne. Kinder aus Walshausen präsentierten einen orientalischen Tanz; das Duo Iuliana Sucher und Tanja Werner gaben unter anderem schwungvoll das „Walshauser Lied“ zum Besten. Käshofen sorgte mit den sechs stimmgewaltigen Käsesängern und Bernd Hussong und Andreas Kopp mit dem von Ortsbürgermeister Karl Hoffmann geschriebenen Sketch über den Besuch der Wettbewerbsjury für gute Laune. (urr)

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