Rheinpfalz Lieblingsauto wieder da

20 Jahre war er verschollen. Nun ist er zurück. Und soll zum 60. Jubiläum der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern in altem Glanz erstrahlen. Dass das Fahrzeug RKW 7 wiedergefunden wurde, ist ein unglaublicher Zufall. Nicht minder unglaublich ist die Odyssee, die es hinter sich hat.

Der RKW 7 ist ein technisches Rettungsfahrzeug, das am 23. November 1954 in Dienst genommen wurde, unmittelbar vor der offiziellen Gründung der Berufsfeuerwehr am 1. Januar 1955. Es sei das erste Fahrzeug gewesen, das über den Standard einer Freiwilligen Feuerwehr hinausging, erklärt der stellvertretende Kaiserslauterer Feuerwehrchef Michael Ufer. Der Magirus-Deutz leistete bis . November 1978 treue Dienste. Als er ausgemustert wurde, war der Feuerwehr klar, dass er für die Nachwelt erhalten bleiben muss. So stand er über zehn Jahre lang in einer Halle an der Feuerwache. Dann machte er sich auf, Richtung Koblenz: mit einem hehren Ziel. Auf der Festung Ehrenbreitstein wollte das Land ein Feuerwehrmuseum einrichten, auf der Wunschliste stand der RKW 7 oben. Bei der Feuerwehr Koblenz sollte er restauriert, dann ins Museum gebracht werden. Die Pläne mit dem Museum verliefen jedoch im Sand. Und bei der Koblenzer Feuerwehr wurde das Lauterer Schmuckstück stiefmütterlich behandelt. „Der Wagen stand auf dem Hof der Feuerwache, nur notdürftig mit einer Plane verhüllt, Regenwasser drang ein“, sagt Ufer. Um den Verfall zu verhindern, holte die Lauterer Feuerwehr ihr Fahrzeug im Oktober 1993 zurück und übergab es einem Privatmann, der es erhalten sollte. Dazu kam es laut Ufer jedoch nicht, die Spur des Fahrzeugs habe sich verloren, bis es vor kurzem wieder auftauchte – in einer Anzeige im Internet-Auktionshaus eBay. Dort entdeckte es ein Lauterer Feuerwehrmann und erkannte den Wagen am Lauterer Stadtwappen auf der Tür. Die Feuerwehr nahm Kontakt zu dem Privatsammler auf und einigte sich nach langen Verhandlungen auf einen Kaufpreis, zu dem der Verein Blaulicht und Spender Geld beisteuerten. Ufer ist es gelungen, den Weg des RKW 7 ein Stück weit zu rekonstruieren. Von Lautern gelangte der Wagen über die Nordpfalz zu einem Kranwagensammler nahe Darmstadt, wo er sechs Jahre stand. 2006 wurde er an den Sammler in Delmenhorst verkauft. Zurück in die Pfalz wurde der Wagen vom Technischen Hilfswerk mit einem Tieflader gebracht, was sich als schwieriges Unterfangen herausstellte. So sei die erlaubte Höhe von maximal vier Metern überschritten worden, erst nachdem die Luft aus den Reifen des Oldtimers gelassen wurde, habe es gerade so gereicht. Nach Ufers Worten wurde am RKW seit der Ausmusterung 1978 nichts gemacht – was ein Blick auf die Karosse zeigt. Bleche sind durchgerostet, Polster marode, vieles müsse wohl in Handarbeit angefertigt werden, sagt Ufer. Um den Wagen optisch zu restaurieren, seien rund 10.000 Euro notwendig, um ihn technisch auf die Reihe zu bringen noch mehr. Ausschlaggebend sei, ob der Kran noch funktioniert. Laut Ufer ein seltenes Stück, das nicht hydraulisch, sondern mit Elektromotoren angetrieben wird; über einen Generator im Heck des Wagens. Dass der Wagen erhaltenswert ist, daran gibt es keine Zweifel. Nur sieben Stück seien ausgeliefert worden, neben dem Lauterer Exemplar habe nur noch ein weiteres die Zeit überdauert. Dass der Oldtimer bis zur Feier zum 60-jährigen Bestehen der Lauterer Feuerwehr in altem Glanz erstrahlen wird, davon darf man ausgehen. Es gab schon ein Treffen mit allen, die Hand bei der Restaurierung anlegen wollen. „Viele werden helfen. Der Magirus ist unser Lieblingsfahrzeug“, sagt Ufer, der hofft, dass sich Unternehmer oder Privatpersonen mit einer Spende beteiligen. Interessierte können sich an die Feuerwehr wenden, Telefon 0631 365-1370. (dür)

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