Rheinpfalz Leicht zu entdecken

Neunkirchen. Wenn man im Auto über Landstraßen fährt, kann man nicht selten auf Leitpfosten, Baumstümpfen, oder Zäunen am Straßenrand große Greifvögel sitzen sehen. Meistens handelt es sich dabei den Mäusebussard.

„Buteo buteo“, wie der lateinische Name dieses imposanten Greifvogels lautet, kann mehr als 50 Zentimeter Körperlänge erreichen. Seine Flügelspannweite beträgt bei weiblichen Tieren bis zu 1,35 Meter (bei den kleineren Männchen bis zu 1,20 Meter). Wie es sein Name vermuten lässt, jagt er kleine Nagetiere. „Auf seinem Speisezettel stehen Mäuse und Ratten an oberster Stelle. Aber manchmal erwischt er auch ein Kaninchen oder einen jungen Feldhasen“, berichtet Harald Schauß, Vogelexperte vom Wildpark Potzberg. Einen Mäusebussard in freier Natur zu entdecken, ist gar nicht so schwer. „Er ist unser häufigster Greifvogel und dementsprechend auch recht leicht zu entdecken, wenn man aufmerksam durch die Natur geht“, sagt Schauß. Nur ihn dann auch eindeutig zu erkennen, ist manchmal nicht ganz so einfach. Kann man nämlich andere Vögel meist relativ deutlich anhand ihrer Gefiederfärbung erkennen, wird es beim Mäusebussard schon etwas schwieriger. „Er ist der einzige heimische Greifvogel, der verschiedene Gefiederfärbungen haben kann. Manche sind eher beige oder braun, andere sogar schneeweiß. Auch die Muster auf der Brust können von Tier zu Tier sehr unterschiedlich aussehen“, erläutert Schauß. Die Beine des Mäusebussards sind gelblich und der Schnabel meist dunkelgrau, mit einer gelben, sogenannten Wachshaut. „Neben der Größe gibt es aber auch noch ein weiteres Merkmal, das den Mäusebussard von Sperbern und Habichten unterscheidet: Der Bussard hat braune Augen, während die beiden anderen gelbe Augen haben“, informiert der Falkner. Im Sommer, wenn viel warme Luft nach oben steigt und so für viel Auftrieb sorgt, sieht man den Mäusebussard oft mit weit ausgebreiteten Flügeln am Himmel segeln. Dabei nutzt er seine großen, breiten Flügel, um weite Strecken ohne viel Kraftaufwand zu überbrücken . Die weiblichen Vögel legen, meist Ende März oder Anfang April, zwei bis vier Eier im Abstand von etwa zwei bis drei Tagen. Nach etwa fünf Wochen Brutzeit schlüpfen die Jungvögel, bleiben aber noch bis zu sieben Wochen im Nest (auch Horst genannt). Doch selbst nachdem die Jungtiere den Horst zum ersten Mal verlassen, werden sie noch 45 bis 55 Tage von den Altvögeln versorgt, bevor sie selbstständig leben können. Viel seltener als auf den Mäusebussard trifft man in unserer Region auf einen seiner Verwandten. „Wenn man Glück hat, kann man auch bei uns mal einen Rauhfuß- oder einen Wespenbussard sehen“, informiert Schauß. (dbu)

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