Rheinpfalz Lehrreiche App

Mannheim. Wer mehr über die Geschichte Mannheims erfahren will, hat es künftig einfacher. Texte und Bilder der „Stadtpunkte“ genannten gläsernen Informationstafeln an historisch wichtigen Orten sind für Smartphone-Besitzer künftig über eine kostenlose App zugänglich. Ein „Audioguide“ gibt auf Wunsch Auskunft über Bauwerke, Ereignisse oder Persönlichkeiten aus vier Jahrhunderten Stadtgeschichte.

Ein weiterer Service, der insbesondere für ausländische Mannheim-Touristen interessant sein könnte: Die Informationen zu den inzwischen 115 „Stadtpunkten“ allein in der Innenstadt können auch auf Englisch und seit Kurzem auf Französisch abgehört werden. Der Zugang ist einfach. An jedem Stadtpunkt ist ein sogenannter „QR-Code“ angebracht, der mit dem Smartphone eingelesen werden kann. Wahlweise mit Betriebssystemen von Apple oder Android wird dann die kleine App „Mannheim erleben“ heruntergeladen. Diese ermöglicht anschließend einen digitalen Spaziergang durch Mannheim zu Kulturdenkmälern oder Orten mit zeitgeschichtlicher Bedeutung. „Die App mit den historischen Inhalten kann auch schon vorher heruntergeladen werden, etwa von einem Touristen vom Hotel aus und funktioniert dann offline überall auch ohne Internetverbindung“, erklärt Software-Entwickler Stefan Stadler. Der 38-jährige Ladenburger hat im Mannheimer Existenzgründerzentrum „Mafinex“ eine Software-Firma gegründet. Eigentlich habe er eine Plattform für eine Business-App entwickeln wollen, verrät Stadler. Im Kontakt zu ML-Stadtrat Holger Schmid und dessen Medienunternehmen, dem Stadtmarketing und dem Mannheimer Stadtarchiv entstand jedoch die Idee, die Stadtpunkte-App „Mannheim erleben“ zu entwickeln. Die Kosten von 8000 Euro tragen die Beteiligten gemeinsam. „Ein Nachteil der Stadtpunkte-Tafeln war bisher, dass es die Texte nur auf Deutsch gab. Wir haben uns schon länger mehrere Sprachen gewünscht“, sagt Stadtarchivs-Leiter Ulrich Nieß. Doch eine App sei bisher viel zu teuer gewesen. Die Historiker sorgen für die Übersetzung sowie die Pflege der Inhalte. Auch Informationen über aktuelle Veranstaltungen und Restaurants sollen hinzukommen. Angestrebt wird eine Verbindung mit der bestehenden „City Guide App“ des Stadtmarketings. |büg

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