Kultur Südpfalz Lebendige Verkündigung des Glaubens

„Dein Lob, Herr, ruft der Himmel aus“, so lautete das Motto des Diözesan-Kirchenmusiktages in Landau. Rund 1300 Sänger aus mehr als 60 Chören sangen beim Pontifikalamt in der Kirche St. Maria als Uraufführung die Missa in B von Christopher Tambling für gemischten Chor, Bläser, Orgel und Röhrenglocken.

„Beim Singen wie beim Fußball ist das Miteinander entscheidend“, sagte der Landauer Pfarrer und Dekan Axel Brecht zur Begrüßung und spielte damit auf die kurzzeitige Tabellenführung des SC Paderborn in der Fußball-Bundesliga an. „Man sieht, was ein guter Teamgeist bewirken kann“, nahm Bischof Karl-Heinz Wiesemann den Ball auf, „gerade in einem kleineren Bistum, das nicht der FC Bayern unter den deutschen Diözesen“ ist. In der Musik die Seele zu Gott zu erheben, gehöre zu den schönsten Aufgaben der Christen. „Wir haben selbst da noch Töne, wo andere verstummen - Töne, mit denen wir in die Tiefen des Lebens hinabsteigen und zur größten Höhe eines Lebens in Fülle und Freude aufsteigen können.“ Im Aufeinanderhören gebe die Kirchenmusik ein Vorbild für die gesamte Kirche und eröffne selbst Fernstehenden Zugänge zum Geheimnis des Glaubens. „Kirchenmusik ist lebendige Verkündigung“, betonte der Speyerer Bischof. Der Komponist Christopher Tambling, Musikdirektor an der berühmten Downside-Schule bei Bath in Südengland sowie Organist und Leiter der Schola Cantorum an der dortigen Abtei, war anwesend. Seine mittlerweile auch hierzulande weithin bekannten Chor- und Orgelwerke bestechen durch einen in der Romantik verwurzelten, expressiven Stil, der sich durch ausgefeilte Harmonik und raffinierte Rhythmik auszeichnet. Angeregt durch einen Chorleiter-Workshop im Februar, hatten sich die Chorsänger auf die Aufführung in Landau vorbereitet. Das Ergebnis war ebenso eindrucksvoll wie überwältigend. „Es ist das Kennzeichen großer Musik, dass sie die Seele anrührt und weite Räume des musikalischen Erlebens eröffnet“, fasste Bischof Wiesemann seine Begeisterung in Worte. Tambling hat die Aufführung „mit großer Freude erfüllt“. Er sei stolz auf die „wunderbaren Sängerinnen und Sänger“, die sein Werk so eindrucksvoll zu Gehör gebracht haben. „Diese Messe wird ihren Siegeszug antreten, im Bistum Speyer und darüber hinaus“, ist sich Diözesan-Kirchenmusikdirektor Markus Eichenlaub sicher. In seinen Händen lag die musikalische Gesamtleitung der Aufführung. Erstmals wurde beim Diözesan-Kirchenmusiktag am Nachmittag ein Kulturprogramm angeboten. Den Abschluss bildete eine Dankandacht in der Augustinerkirche. Sie wurde liturgisch von Regens Markus Magin, dem Diözesanpräses für die Kirchenmusik im Bistum Speyer, und Domkapitular Franz Vogelgesang, dem Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats, gestaltet. Musikalisch bereicherten Kanons aus dem neuen Gotteslob die Andacht. Veranstaltet wurde der 23. Diözesan-Kirchenmusiktag von der Abteilung Kirchenmusik des Bischöflichen Ordinariats gemeinsam mit dem Diözesan-Cäcilienverband. (rg/rhp)

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