Rheinpfalz Kreativ statt resigniert

Juliane Stadler will nicht „gegen die da oben“ stänkern, sondern verändern.
Juliane Stadler will nicht »gegen die da oben« stänkern, sondern verändern.

«Speyer.» Die aktuelle politische Entwicklung in der ganzen Welt hat Juliane Stadler erschüttert. Erschreckt hat sie die wachsende Resignation, gerade von jungen Menschen. Sie wolle mit einem Forum für junge Menschen dagegen ansteuern, sagt die Speyererin.

Ihr angeschlossen haben sich Gleichgesinnte aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Mit der Initiative „inSPEYERed“ ist ein Forum für junge Leute mit Visionen geschaffen worden. Es läuft zunächst über soziale Netzwerke. Am Samstag, 2. September, soll bei einem „Bar-Camp“ konkret gearbeitet werden. „Viele fühlen sich ausgeschlossen von politischen Prozessen, ziehen sich deshalb zurück“, hat Stadler festgestellt. Die Frustrationsrate sei groß, was radikalen Strömungen in die Karten spiele. Angesichts der bevorstehenden Bundestageswahl hat Stadler gemeinsam mit einigen Mitstreitern beschlossen, schnellstmöglich aktiv zu werden. Wie macht man begreiflich, dass Demokratie nur durch Mitmachen funktioniert? Das ist die Frage, die das Projekt-Team umtreibt. Soziale Netze wie Facebook und Twitter zu nutzen, scheint nun der richtige Weg zu sein. „Unsere Zielgruppe sind die 16- bis 30-Jährigen, also die, die sehr stark Internet-affin sind“, sagt Stadler. Die Initiative will die großen politischen Probleme erst einmal auf lokale Ebene herunterbrechen, erläutert die Initiatorin. Zwischenzeitlich sind Plattformen angelegt worden, auf denen Interessierte darlegen können, was ihnen gefällt und was nicht, wie sie sich „inSPEYERed“ fühlen. „Wir haben bewusst kein Thema vorgegeben. Jeder kann sich nach eigener Vorstellung zu den verschiedensten Dingen äußern, die ihn oder sie gerade beschäftigen“, betont Stadler. Die Namensgebung ist dabei ein Wortspiel, das an das deutsche Wort „inspiriert“ erinnert. Den eigenen Lebensraum politisch, kulturell und sozial bunter gestalten, lautet das Ziel. Oder, wie die Initiative es formuliert: „Statt stänkern über die da oben, aktiv für Veränderung sorgen und selbst Verantwortung übernehmen.“ Die theoretischen Denkanstöße, die sich in der virtuellen Umgebung ansammeln, sollen am Samstag, 2. September, in die praktische Umsetzungsphase übergehen – bei einem sogenannten „Bar-Camp“. Zu dem kostenlosen Treffen laden die Organisatoren in die Heiliggeistkirche samt Tagungshaus Trinitatis ein. „Wir sind knapp mit der Zeit, aber wir wollen diesen Spirit mit in die Bundestagswahl nehmen“, so Stadler. Sie hofft auf konstruktiven Schwung. „Er soll nachwirken und zu verantwortungsbewusstem Handeln bei der Wahl in Deutschland führen.“ Anmeldungen seien bis 15. Juli möglich. Danach soll aber nicht Schluss sein, betont Stadler, die auf Unterstützung von fachlicher Seite hofft. Sie selbst habe ein gutes Netzwerk durch ihre frühere ehrenamtliche Arbeit bei den Pfadfindern und in der Diözese. Angestrebt werden weitere Verbindungen, in Vereine, Verbände und die Speyerer Stadtverwaltung hinein. Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU) hat laut Stadt Unterstützung zugesagt. Stadler und ihre Mitstreiter umreißen das „inSPEYERed“-Ziel wie folgt: gemeinsam kreativ Zukunft zu gestalten. Im Netz www.inSPEYERed.de, facebook: @inSPEYERed17, twitter: @inSPEYERed2017

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