Rheinpfalz Kirche: Vertreter von Evangelischer Kirche im Gespräch mit Landwirten

Verstanden sich offensichtlich blendend: Bauernpräsident Eberhard Hartelt und Kirchenpräsident Christian Schadt.
Verstanden sich offensichtlich blendend: Bauernpräsident Eberhard Hartelt und Kirchenpräsident Christian Schadt. Foto: m. hoffmann

Die Bedeutung der bäuerlichen Landwirtschaft für die Entwicklung des ländlichen Raumes war Hauptthema beim Spitzengespräch zwischen dem Präsidium des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd und dem Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche der Pfalz in Körborn.

Kirchenpräsident Christian Schad betonte, dass Landwirte und Winzer nicht nur hochwertige und sichere Nahrungsmittel produzierten, sondern häufig auch Verantwortung für das Gemeinwesen übernähmen. So sei es eine gute Tradition in vielen Kirchengemeinden, dass sie in Presbyterien und Synoden vertreten seien. Mit Blick auf die Kirchenwahlen am 1. Advent ermutigte der Kirchenpräsident sie dazu, sich auch künftig in die Gestaltung des Gemeinwesens und der Kirche vor Ort aktiv einzubringen.

Bauernpräsident Eberhard Hartelt schilderte die Herausforderungen, denen sich Bauern und Winzer stellen müssten: Neben den Folgen des Klimawandels sei es vor allem das Ansehen landwirtschaftlichen Arbeitens in der Bevölkerung, welches ihnen zu schaffen mache. „Die Darstellung von Landwirten als Bodenvergifter und Tierquäler verletzt unsere Mitglieder zutiefst und wird der Leistung für die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und ihrem Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen nicht gerecht“, erklärte Hartelt.

Keine einfachen Lösungen

Die Vertreter der Landeskirche und des Bauernverbandes stimmten darin überein, dass es fatal sei, komplexen Themen mit einfachen Sichtweisen und Lösungsversuchen zu begegnen. Anhand zahlreicher Beispiele zeigten die Repräsentanten des Bauernverbandes auf, dass populär wirkende Entscheidungen wie beispielsweise das Glyphosatverbot für die Bewirtschaftung unter ökologischen Gesichtspunkten auch Nachteile mit sich bringen. Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer auch darin, dass der Wert von Nahrungsmitteln wieder stärker ins Bewusstsein gerückt werden müsse.

Konstruktiver Austausch

Oberkirchenrätin Dorothee Wüst, zuständig für die Arbeitsbereiche Umwelt und die Arbeit mit Landwirten und Winzern, unterstrich die Bedeutung eines konstruktiven Austauschs zwischen Kirche und Landwirtschaft. Es sei wichtig, dass Landwirte und Winzer von ihrer Arbeit leben könnten und gleichzeitig die ökologischen Aspekte einer nachhaltigen Bewirtschaftung beachtet würden. Zudem solle geprüft werden, inwieweit die Zusammenarbeit zwischen Bauernverband und der Evangelischen Kirche beispielsweise mit Begegnungen in landwirtschaftlichen Betrieben oder einer Blühstreifenaktion, bei der landwirtschaftliche Flächen besonders insektenfreundlich gestaltet würden, vertieft werden könne.

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