Rheinpfalz Innenverteidiger Torrejón ist zurück

Mit Volldampf zurück: Innenverteidiger Marc Torrejón (links), vorerst auch FCK-Kapitän. Foto: Kunz

KAISERSLAUTERN (osp). Körper und Geist haben die Rückkehr auf die Fußballbühne gut verkraftet: Marc Torrejón, Innenverteidiger des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, soll die Roten Teufel auch morgen (19 Uhr) als Kapitän ins DFB-Pokal-Zweitrundenspiel im Fritz-Walter-Stadion gegen Bundesliga-Aufsteiger Hertha BSC führen.

”Er strahlt viel Ruhe aus, ist fußballerisch sehr gut, und er ist ein sehr wichtiger Faktor für die Art, wie wir Fußball spielen wollen”, begründet der neue FCK-Trainer Kosta Runjaic die derzeitige Kapitänsrolle des 27 Jahre alten Spaniers. Taktische Ordnung, Souveränität, Ruhe und Mut im richtigen Moment einer Partie sind für Runjaic sehr wichtige Elemente.

Dabei hat der 42-Jährige am Freitag beim 0:0 beim 1. FC Köln mit der Rückkehr des mit einer Schambeinentzündung seit dem Relegations-Rückspiel am 27. Mai pausierenden Torrejón auch ein Stück Erfahrung zurückgeholt. Für den Spanier und den 26 Jahre alten, bundesligaerprobten Jan Simunek rückte Willi Orban ins defensive Mittelfeld, machte dort seine Sache sehr gut. Der 20-Jährige hatte vorher mit dem ebenfalls 20 Jahre alten Dominique Heintz ein sehr talentiertes, aber im Vergleich zu Simunek/Torrejón noch unerfahrenes Innenverteidiger-Paar gebildet. Heintz blieb in Köln nur die Ersatzbank.

Runjaic spricht mehr mit den Spielern als sein Vorgänger Franco Foda, das ist schon nach einer Woche erkennbar. So war sich der Trainer nach dem Austausch mit Torrejón auch sicher, dass der lange lädierte Spanier auch ohne vorherige Test- oder Regionalligaspiele bereit sein würde, wieder voll einzugreifen. ”Marc ist ja nicht von null auf hundert hochgestartet. Er hat schon länger mit der Mannschaft trainiert und wurde vorher in der Reha vorbereitet”, sagt Runjaic. ”Marc wusste nur nicht, wie lange die Kraft reichen würde - sie hat 90 Minuten gereicht, auch wenn er natürlich danach sehr erschöpft war”, betont der Fußball-Lehrer.

”Das war schwierig in Köln, wir mussten viel arbeiten”, sagt Torrejón, ”für mich persönlich waren die ersten 15, 20 Minuten nicht so gut. Aber danach habe ich mich immer besser gefühlt, und die zweite Halbzeit war dann kein Problem mehr.”

Die grundsätzliche Kapitänsfrage - Albert Bunjaku fällt nach seiner Knieoperation noch länger aus - will der Trainer bis Mitte Oktober beantwortet haben. Bis dahin trägt Torrejón die Spielführerbinde, wenn er fit ist. Morgen darf auch der in der Liga bis vorigen Freitag rotgesperrte Mo Idrissou wieder ran. Seine Vorfreude unterstrich der Torjäger gestern mit vielen Treffern im öffentlichen Training, das entgegen der - jedoch stets unverbindlichen - Ankündigung des FCK im Internet nur am Nachmittag stattfand. Und das mit 45 Minuten Verspätung, weil sich Runjaic viel Zeit für Gespräche und Analysen mit seinem neuen Team nimmt, auch vor den Einheiten. Einige zunächst verärgerte ”Kiebitze” machten das Beste daraus - und planten, während sie warteten, via Handy ihr Abendessen.

Runjaic indes freut sich auf Idrissou: ”Mo ist heiß auf das Spiel. Er hat mir zwischen Tür und Angel versprochen, dass er bei meinem Heimdebüt ein Tor macht”, erzählt der Trainer, ”und ich höre sehr aufmerksam zu.” Auch Vorgänger Foda versprach Idrissou ein Tor - zu dessen Geburtstag im April. Und traf tatsächlich in Cottbus. Ein 2:4 wie damals will der Stürmer aber morgen Abend nicht erleben.

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