Rheinpfalz Im Einsatz für Flüchtlinge

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Nach einem kleineren Hilfseinsatz für Flüchtlinge in Zweibrücken befinden sich Helfer des Technischen Hilfswerks Hauenstein (THW) erneut in einem größeren Einsatz für Flüchtlinge: Florian Rapp und Nikolas Kerth unterstützen als Helfer der Fachgruppe Elektroversorgung die Herstellung der elektrischen Installationen und die Inbetriebnahme eines Wartezentrums in Bayern.

In Erding ist ein großes Wartezentrum im Entstehen, in dem bis zu 5000 Asylsuchende solange untergebracht werden können, bis feststeht, wohin sie weitergeleitet werden können. Die Anfrage des THW-Landesverbandes Mainz sei zwar etwas kurzfristig am Donnerstag vergangener Woche gekommen. Trotzdem ist es Zugführer Andreas Wilde gelungen, mit Rapp und Kerth zwei THW-Spezialisten zu aktivieren und am Samstag nach Erding zu schicken. „Es ist nicht einfach, so kurzfristig und über einen Zeitraum von mindestens einer Woche Helfer aus ihrem Berufsleben herauszulösen“, räumt Wilde ein. In der Weißbier-Stadt zwischen München und Landshut arbeiten derzeit bis zu 350 THW-Einsatzkräfte, um die auf einem Fliegerhorst vorhandenen Gebäude, Einrichtungen und die erforderliche Infrastruktur als Wartezentrum für Asylsuchende herzurichten. THW-Ortsverbände aus dem gesamten Bundesgebiet sollen es möglich machen, innerhalb kurzer Zeit die Sanitärinfrastruktur aufzubauen, Straßen und Wege herzurichten und vorhandene Gebäude auszubauen. „Solche Aufgaben haben THW-Experten bisher weitgehend im Ausland übernommen, in Jordanien etwa und im Norden des Irak“, berichtet Wilde weiter. Am vergangenen Samstag rückten die Hauensteiner THWler zusammen mit fünf Helfern des Ortsverbandes Hermeskeil nach Erding aus. Der Einsatz der gemischten „Fachgruppe Elektroversorgung Hermeskeil/Hauenstein“ soll voraussichtlich bis morgen andauern. Die Gruppe führt neben einem Lkw und einer Netzersatzanlage auf einem Anhänger (175 kVA) des Ortsverbandes Hermeskeil den Mannschaftstransportwagen (MTW) und umfangreiches Elektromaterial aus Hauenstein mit. Die beiden Hauensteiner Fachkräfte sind neben der Arbeit in der Fachgruppe Elektroversorgung noch mit zusätzlichen Aufgaben innerhalb des Ortsverbandes betraut: Florian Rapp leitet und organisiert seit Jahren erfolgreich die THW-Jugend, Nikolas Kerth ist seit Anfang des Jahres als Maschinist für die 175 kVA-Netzersatzanlage, die großen Notstromaggregate des THW, verantwortlich. „Bis heute wurden über 12.000 Helfer aus 500 THW-Ortsverbänden mit umfangreichem Spezialgerät und Einsatzfahrzeugen aus allen technischen und logistischen Einheiten des THW bundesweit in der Flüchtlingshilfe eingesetzt. Zum Vergleich: Während des Hochwassereinsatzes im Jahr 2013 waren 16.500 THW-Helfer im Einsatz. Die Flüchtlingshilfe entwickelt sich zurzeit zum größten innerdeutschen Einsatz in der Geschichte des THW“, betont der stellvertretende Ortsbeauftragte Peter Jost, der die THW-Helfer am Samstagmittag an der THW Unterkunft verabschiedete. Jost weiter: „Aber auch die Familien und Freunde helfen bei diesem Einsatz in großem Maße mit. Besonders den Arbeitgebern ist zu danken, dass sie die THW-Helfer von der Arbeit freistellen.“ Denn nur durch diese Unterstützung sei das Engagement der vielen THW-Helfer möglich. (rhp)

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