Rheinpfalz Gut gelaufen!

Drei von über 150 Teilnehmern des Waldläufermarathons: Über 40 Kilometer haben hier (von links) Ewald Pfaffenrath, Marina Dumitr
Drei von über 150 Teilnehmern des Waldläufermarathons: Über 40 Kilometer haben hier (von links) Ewald Pfaffenrath, Marina Dumitrache und Matthias Hüller bereits zurückgelegt.

Das nennt man eine gelungene Premiere: Bei dem von der Urlaubsregion Hauenstein zusammen mit dem TSV Wilgartswiesen veranstalteten Waldläufermarathon waren mehr als 150 Teilnehmer am Start. Und nicht nur die Teilnehmerzahl stimmte. Wohin man am Nachmittag an Start und Ziel in der Falkenburghalle auch hörte, es gab ausnahmslos Lob: „Fantastisch“, „grandios“, „super organisiert“ – das sind nur einige der vielen Wandererkommentare zur langen Schleife auf Hauensteiner Premiumwegen.

Schon vor 7 Uhr und noch bei Dunkelheit hatte sich der erste Wanderer auf den Weg über 45 Kilometer, 1350 Höhenmeter und sechs Berge gemacht. Die Schnellsten waren knappe sechs Stunden unterwegs, die Letzten holten sich ihre Urkunden bei Sonja Spieß und Heidi Grünfelder ab, als es schon wieder dunkel war. Da spielte auf der Bühne schon Sascha Mangold Hits aus fünf Jahrzehnten, und Verbandsbürgermeister Werner Kölsch, der öfter auf der Strecke unterwegs war, hatte Zeit für ein Resümee: „Ein großer Erfolg auf einer herausfordernden Strecke“ sei der Marathon geworden. Es sei auch gelungen, die Urlaubsregion zu präsentieren und manchen vielleicht zu einem (Kurz-)Urlaub im Wasgau zu motivieren. Diese Einschätzung bestätigt Michael Jahn vom Rennsteig-Verein aus Waltershausen in Thüringen: „Ich habe die Pfalz bisher nicht gekannt, habe jetzt wieder eine besonders schöne Gegend Deutschlands kennengelernt und auf einer abwechslungsreichen Strecke tolle Aussichten genießen können.“ 100 Wanderer hatten die Online-Anmeldung genutzt, über 50 Männer und Frauen meldeten am frühen Samstagmorgen nach, um die vom Verbandsbeigeordneten und Chef-Organisator Manfred Seibel ausgewählte Strecke über Teile der Spirkelbacher Höllenberg-Tour, des Dimbacher Buntsandsteinwegs, des Rimbach-Steigs und des Hauensteiner Schusterpfads unter die Sohlen zu nehmen. Noch auf der Strecke treffen wir auf Matthias Hüller aus Karlsruhe und auf Marina Dumitrache aus Ploiesti in Rumänien, die die Liebe ins Badische geführt hat. „Sehr schön“, lobt die 26-Jährige die Strecke, „hat viel Spaß gemacht“, beschreibt sie die Stimmung unterwegs. Nur wenige Meter vor ihnen macht sich Ewald Pfaffenrath aus Rodenbach auf die letzten Kilometer zum Ziel. „Sehr anstrengend, das hätte ich so nicht erwartet“, kommentiert er die Strecke - und wirkt dabei erstaunlich frisch. Freilich: Man sieht bei den meisten Wanderern einen etwas unrunden Gang, als sie nach und nach in der Falkenburghalle eintreffen, nie in größeren Gruppen, oft zu zweit, oft alleine, wie Pfaffenrath oder auch der 64-jährige Klaus Michler aus Lug. Um 7.30 Uhr war er gestartet, um 15.30 Uhr im Ziel: „Gut gelaufen“, sagt er. Heike Schiesler aus Saarlouis hat nach den „schwierigen, aber wunderschönen 45 Kilometern“ noch einiges vor sich: „Ich hab’ mich hier nur warmgelaufen“, sagt sie lachend. „Morgen nehme ich noch am Halbmarathon in Berghaupten im Schwarzwald teil“, erklärt sie und lobt „die einwandfreie Organisation und die tolle Verpflegung unterwegs“. Ihr Fazit: „Sehr zu empfehlen!“ „Besser kann man’s nicht machen“, ist auch der 62-jährige Peter Müller aus Mannheim von der Organisation angetan. Die Streckenmarkierung habe „keine Wünsche offen gelassen“, man sei unterwegs von „freundlichen Helfern bestens und stets mit einem fröhlichen Lachen versorgt“ worden, stellt er fest. Nicht alle laufen die lange Strecke. Inge Sauther-Greichgauer aus Offenbach/Queich etwa oder der Hauensteiner Sven Laux haben sich für die 23-Kilometer-Tour entschieden. „Man muss sie loben“, sagt er über die Organisatoren. Und für ihn und alle, die nach einer Teilstrecke den angebotenen Rückholservice nutzen, klappt auch dies vorzüglich: „Wir haben in Schwanheim keine Viertelstunde gewartet, dann wurden wir abgeholt: von Bürgermeister Werner Kölsch persönlich.“ Mario Brödel vom mitveranstaltenden TSV Wilgartswiesen zeigt sich am Nachmittag „sehr zufrieden. Die Resonanz ist klasse.“ Die Helfer vom TSV bieten Schlachtfestspezialitäten und Süßes an. Die Teilnehmer und Gäste aus dem Ort lassen sich gerne verwöhnen. „Und“, sagt Brödel, „die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde hat hervorragend geklappt“. Neben den TSV-Aktiven ist auch der Hauptsponsor „Waldläufer“, das namensgebende Schuhunternehmen aus Schwanheim, mit kleinen Geschenken für die Teilnehmer vor Ort. Auf der Strecke sorgen über 60 Helfer von der Verbandsgemeinde, von Feuerwehr und Rotem Kreuz dafür, dass keiner verloren geht und alles so reibungslos verläuft, wie es die Teilnehmer unisono – übrigens auch im Gästebuch der Waldläufer-Homepage – loben. „Schlicht überwältigt“ sei sie von Verlauf und Feedback, sagt Sonja Spieß vom Tourist-Info-Zentrum am späten Samstagabend. Nach so viel positiver Resonanz stellt sich denn auch die Frage nach einer Wiederholung im nächsten Jahr nicht wirklich: „Der Waldläufermarathon für das nächste Jahr ist bereits terminiert. Er wird am 5. Oktober 2019 stattfinden“, teilt sie mit.

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