Rheinpfalz Grüne Oase bereitet Sorgen

Für viele Bewohner der Neckarstadt ein Ersatzgarten: der Herzogenriedpark.
Für viele Bewohner der Neckarstadt ein Ersatzgarten: der Herzogenriedpark.

«Mannheim.» Für viele Bewohner der Neckarstadt ist der Herzogenriedpark Naherholungsziel und Gartenersatz. Bei einem Rundgang, den die SPD initiiert hatte, gab es einige Vorschläge, wie der Park der Zukunft aussehen könnte.

„Der Park spielt als Sport-, Spiel- und Bewegungspark generationsübergreifend eine große Rolle“, sagte Joachim Költzsch. Zumal dieser aufgrund der Anbindung an die Stadtbahn-Nord mittlerweile für Besucher aus anderen Stadtteilen gut erreichbar sei. Der Geschäftsführer der Stadtpark-Gesellschaft stand bei einer öffentlichen Begehung Rede und Antwort bei der Frage, wie der Park in den nächsten Jahren aussehen soll. Im Stadtteil sorgen sich die Bewohner zunehmend um die Anlage. Viele finden, dass diese stiefmütterlich behandelt würde. Entsprechend groß war das Interesse an der Begehung, an der rund 70 Personen teilnahmen. Költzsch erläuterte, dass die Analyse von externen Gutachtern in eine erste Konzeptidee mit der zentralen Aussage gemündet sei, das Bewegungs-, Sport- und Spielangebot auszubauen, ohne dabei die bestehenden Ruhezonen zu verdrängen. „Grobe Ideen und Empfehlungen, aber nichts ist zum jetzigen Zeitpunkt festgeschrieben“, betonte Költzsch. Der Bauernhof gehöre ebenfalls zum Herzogenriedpark. Zumal man dort in der jüngsten Vergangenheit 120.000 Euro investiert habe. Ein knappes Drittel der für Luisen- und Herzogenriedpark jährlich veranschlagten Betriebs- und Personalkosten, die Költzsch mit elf bis zwölf Millionen Euro bezifferte, würden in die Neckarstadt fließen. An die Parkleitung wurden einige Wünsche herangetragen. Die Gastronomie sollte länger geöffnet haben und außerhalb der Parköffnungszeiten erreichbar sein. Außerdem gibt es den Wunsch, kulturelle und soziale Komponenten in die Planungen einfließen zu lassen. Beispielsweise durch einen Sinnesparcours oder Bildungsangebote ähnlich wie sie die Grüne Schule im Luisenpark anbietet. Auch wenn der Anteil derjenigen, die wegen der Blumen kommen, geringer sei als in der Oststadt, so wünschen sich Besucher doch auch im Herzogenriedpark hier und da schön angelegte Rabatte. Zumal die Hügelbeete mit Wechselflor aus Kostengründen entfernt worden seien. Kritik, Anregungen und Ideen, die die SPD in einem Bürgerbeteiligungsprozess thematisiert wissen wollen. Dies sagte Költzsch konkret zu. Bereits in der ersten Oktoberhälfte soll es einen ersten Workshop geben. Im November und im Januar sollen weitere Veranstaltungen folgen. Alle dort gesammelten Themen sollen laut Költzsch in einen Gestaltungsplan münden, der im März 2019 präsentiert werden soll. Ein Gesamtkonzept, das jedoch nicht alle Einzelinteressen berücksichtigen könne. Stadtrat Reinhold Götz plädierte dafür, die Bürger nicht nur einzuladen, sondern aktiv auf Schulen, Jugendtreff, Senioreneinrichtungen und andere Stadtteilgruppen zuzugehen. Dies sei vom bestehenden Stadtpark-Team aus personellen Gründen zeitlich nur schwer zu leisten, entgegnete Költzsch. Möglicherweise könne dies an ein Fachbüro vergeben werden. Bei aller Kritik brach eine Anwohnerin eine Lanze für die Grünanlage. „Für mich passt der Park so, wie er ist. Meine Angst ist eher, dass er werden könnte wie der Luisenpark, der gerade kleine Kinder sehr einschränkt und ich ständig aufpassen muss, dass meine Tochter nicht in ein schön angelegtes Beet tritt“, sagte Johanna Baumgärtel.

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