Rheinpfalz Geldsegen für Gotteshaus bleibt aus

Speyer. Die Speyerer Dreifaltigkeitskirche sollte eigentlich ab Januar geschlossen werden, damit die Restaurierung im Innern beginnen kann. Wird sie jedoch nicht. Der Bauverein hat nicht die Zuschüsse erhalten, die er sich erhofft hat. Nun soll eine professionelle Spendensammlerin helfen.

Jeden Morgen läuft Pfarrerin Christine Gölzer gespannt zu ihrem Briefkasten – in der Hoffnung, darin eine schriftliche Zusage des Bundes oder Landes zu entdecken. Zehn Prozent der Kosten in Höhe von 3,2 Millionen Euro sollen beide jeweils zur Restaurierung des Innenbereichs beisteuern. Bislang ist kein Schreiben eingetroffen. Eigentlich sollte die Kirche zur Restaurierung im Januar geschlossen werden. Der Beginn der Arbeiten wird sich aber verzögern. Die Gemeinde hatte mit Zuschüssen der Evangelischen Landeskirche Deutschlands für die Lutherdekade gerechnet. Die Gelder werden aber nicht bewilligt. „Es werden nur noch Veranstaltungen bezuschusst, keine Bauprojekte mehr“, erklärt Gölzer. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz habe mitgeteilt, sie gebe für den ersten Bauabschnitt kein Geld, weil er die Technik, Elektrik, Brandschutz und das Gerüst beinhalte. „Wir sollen aber nachfragen, wenn es an die Restaurierung geht“, sagt Gölzer. Dass sie die Zuschüsse von Bund und Land bekommt, davon geht Gölzer indes aus. „Wir haben die Bauabschnitte nun kleiner gefasst und wollen beginnen, wenn wir das Geld haben“, erläutert Gölzer. Am 31. Oktober 2017 feiert die Kirche ihren 300. Geburtstag, zugleich ist es der 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers in Wittenberg. „Es wäre schade, wenn wir zu diesen Jubiläen nicht öffnen könnten“, sagt die Pfarrerin und hofft darauf, dass sie zumindest in Teilbereichen zugänglich sein wird. Bis zu den Jubiläen wird aller Wahrscheinlichkeit nach die neue Orgel jedoch nicht in der Kirche eingebaut sein. „Ich rechne damit, dass wir das Projekt erst nach dem Jubiläum angehen“, sagt Gölzer. Mit 1,2 Millionen Euro ist sie einer der größeren Brocken im Gesamtpaket. Die Gemeinde muss 1,7 Millionen Euro aufbringen. Sie hat für die Emporenbilder und Deckengemälde einen Paten gesucht. Die Kunstwerke müssen gereinigt und mit einer neuen Schutzschicht überzogen werden. Jüngst haben sich noch einige Paten gefunden. So hat laut dem Vorsitzenden des Bauvereins, Henri Franck, eine Stiftung der Evangelischen Kirche der Pfalz die Patenschaft für zwei Emporenbilder zugesagt, die an der Südempore hängen. Zudem übernimmt die evangelische Zeitung „Der Kirchenbote“ die Patenschaft für zwei weitere Bilder. Ab Januar sollten die Kirchenbänke entfernt, der Boden saniert und die Gerüste gestellt werden. Zunächst muss der Bauverein erst nacharbeiten und zwar nicht im Gebäude, sondern in Sachen Spendensammeln. „Wir haben uns Unterstützung geholt bei einer Fundraising-Expertin“, berichtet Franck. Sie soll einem Team aus Gemeindegliedern Anregungen geben, wo man wie am besten Geld einwirbt – mit Broschüren, den richtigen Worten und an den richtigen Stellen.

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