Rheinpfalz Foda lobt Orban nach dem Auftritt der blutjungen FCK-Innenverteidigung

Kaiserslautern. Wenn es beim 1. FC Kaiserslautern Positionen gibt, die doppelt gut besetzt sind, dann sind das die Rollen der beiden Innenverteidiger. Am Samstag beim 2:1 (1:0) gegen Aue am vierten Zweitliga-Spieltag waren Willi Orban und Dominique Heintz erste Wahl. Jan Simunek schmorte auf der Bank, Marc Torrejón, der Spieler des Jahres 2013, ist noch nicht fit.

Die blutjunge Innenverteidigung der Lauterer, deren Startelf im Schnitt nur 24,27 Jahre alt war, bildeten die beiden 20-Jährigen Orban und Heintz. ”Das war die jüngste Innenverteidigung, die der FCK je hatte. Und ich denke, wir haben‘s gut gemacht. Ich habe meine Chance genutzt”, sagte Heintz nach seinem ersten Punktspiel in dieser Saison. ”Ich habe mir während der Trainingswoche, als wir öfter zusammen hinten spielten, gedacht, dass es vielleicht so kommt”, verriet Orban, ”gesagt hat es der Trainer aber erst in der Mannschaftssitzung am Morgen vor dem Spiel.” Orban, der in den ersten drei Punktpartien neben Jan Simunek verteidigte, hielt am Samstag trotz in der ersten Hälfte gebrochener Nase bis zum Ende souverän durch. ”Willi ist ein harter Junge”, sagte FCK-Trainer Franco Foda, der das sehr abgeklärt agierende Talent auf dem Weg zum Führungsspieler sieht.

Simunek, der nach 90 Minuten als Zuschauer nicht gerade erfreut wirkte, sah Trainer Foda ausdrücklich als taktisches Opfer. ”Wir wussten, dass Aue tief stehen würde. Da wollte ich in der Innenverteidigung einen Linksfuß für die Spieleröffnung”, begründete der Coach die Umstellung.

Ein harter Junge ist auch Markus Karl. Aber er musste gegen Aue pausieren. Versehentlich hatte Torhüter Tobias Sippel den Mittelfeld-Abräumer im Abschlusstraining bei einer Faustabwehr voll erwischt. ”Ich war k.o., habe noch einen Brummschädel, aber ich steige in den nächsten Tagen wieder ins Training ein”, kündigte Karl an. Die Rolle des ”Berliner Funkturms” übernahm Ariel Borysiuk gegen die Auer mit großer Konsequenz. Das Schusspech aber blieb ihm treu.

Erstmals in einem Zweitliga-Spiel führte der 33 Jahre alte Torjäger Mohamadou Idrissou seine jungen FCK-Kollegen in Vertretung des Langzeitverletzten Albert Bunjaku als Kapitän aufs Feld. ”Ich war überrascht. Die Jungs haben mich in den Mannschaftsrat gewählt. Aber ich bin kein Freund von diesem Zirkus, den man als Kapitän manchmal hat, ich will Tore schießen”, meinte Idrissou, der dies mit dem Doppelpack gegen Aue auch tat und sein Konto auf vier Saisontreffer erhöhte. Der Torjäger ergänzte: ”Ich hab‘ das auch dem Trainer klar gesagt: auswärts Kapitän, okay. Aber in einem Heimspiel soll Flo Dick das machen, er ist schon fünf Jahre hier. Aber der Trainer will, dass wir uns abwechseln als Alberts Vertreter. Und wenn der Trainer das will, mache ich das. Das ist klar.”

Idrissous Sturmpartner im 4-4-2-System gegen Aue war wieder Simon Zoller, der in den ersten beiden Saisonspielen in Paderborn und gegen Ingolstadt insgesamt drei Tore erzielte. Zuletzt beim 1:2 in Fürth hatte Ex-”Kleeblatt” Olivier Occéan den Vorzug erhalten. Zoller, der Top-Torjäger der ersten beiden Spieltage, hatte am Samstag seine besten Szenen als Vorlagengeber, als er auf die vorher zu oft verwaiste rechte Seite auswich. Vor Idrissous 2:1 (60.) hielt er Torwart Sascha Kirschstein in Schach - und dieser verfehlte prompt Alexander Rings Flanke. ”Sicher war es kein ganz großes Spiel, aber wir haben 2:1 gewonnen, drei Punkte geholt und den dritten Sieg im vierten Spiel. Das ist das, was zählt”, bilanzierte Zoller. Er hofft, dass er auch am Samstag (13 Uhr) im Spiel beim VfR Aalen von Beginn an stürmen darf. ”Ich bin zu hundert Prozent fit für komplette 90 Minuten”, sagte der 22-Jährige.

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