Rheinpfalz Fehlender Briefkasten erhitzt Gemüter

WALDFISCHBACH-BURGALBEN. „Deutsche Post, Ihr kurzer Weg zu uns“, so wirbt Europas größtes Postunternehmen, die deutsche Post, im Internet. Die Meinungen über kurze Wege gehen jedoch auseinander. „Der Weg zum Briefkasten ist für uns ältere Bürger beschwerlich und zu weit“, macht Rentnerin Renate Mayer aus ihrem Ärger keinen Hehl.

Vor allem die Situation seit Schließung der Postfiliale in der Welschstraße Ende Juni und dem damit verbundene Umzug an den Dorfrand in die Hauptstraße 16 in Räumlichkeiten des Autohauses Weilemann stelle ältere Bürger vor Probleme. Der Weg zur neuen Postfiliale ist für viele Waldfischbacher deutlich weiter als dies bisher bei der Filiale in der Welschstraße der Fall war. Besonders enttäuscht ist die 72-jährige Rentnerin aus der Hirtenstraße darüber, dass mit Schließung der Filiale in der Welschstraße auch prompt der Briefkasten vor der Postfiliale abgebaut wurde. Von einem „Briefkastenskandal“ sei im Ort schon die Rede. „Wir können nicht verstehen, dass nicht wenigstens ein Briefkasten im Zentrum erhalten bleibt“, klagt die Rentnerin. Im Dorfmittelpunkt, etwa im Bereich des neuen Wasgau-Marktes, über den Bahnhof bis zum Kreisel ist kein einziger Briefkasten aufgestellt. „Ich selbst kann meine Briefe noch zu Fuß zur Filiale bringen, aber größere Päckchen schon nicht mehr“, stellt Mayer enttäuscht fest. Sie wandte sich an die designierte Ortsbürgermeisterin Anna Silvia Henne. Henne – sie tritt am 22. Juli die Nachfolge von Sigrun Klotz-Bischoff als Ortsbürgermeisterin an – verspricht, sich für eine kundenfreundlichere Lösung einzusetzen. Gegenüber der RHEINPFALZ sagte sie: „Ich weiß um die Problematik.“ Sie stehe bereits mit dem Unternehmen im Gespräch, einvernehmlich mit der noch amtierenden Ortsbürgermeisterin Sigrun Klotz-Bischoff. Die Verbandsgemeindeverwaltung habe sie auf Nachfrage von einem Schreiben der Post vom März in Kenntnis gesetzt, in dem auf die bevorstehende Schließung der Filiale in der Welschstraße und die Neueröffnung in der Hauptstraße 16 informiert wurde (die . Weiterhin habe die Post auf Nachfrage Hennes darüber informiert, dass an folgenden Stellen Briefkästen aufgestellt seien: In der Hauptstraße 16 vor der neuen Filiale, im Bereich der Einmündung Haupt-/Alleestraße, Am Hang 77, Im Birkenborn 28, Im Grühling 10, In der Schorbach 18 und in der Rosenbergstraße 22. Diese Kästen sind im Internet unter Briefkastenfinder (standorte.deutschepost.de/Standortsuche) zu finden. Verständnis für die Forderung, dass ein Briefkastens im Ortszentrum aufgestellt wird, zeigte Heinz-Jürgen Thomeczek, Pressesprecher der Post, gegenüber der . „Wir stehen mit der künftigen Ortsbürgermeisterin in Kontakt“, so Thomeczek. Der Grundsatz laute, dass vor jeder Filiale ein Briefkasten aufgestellt werde. Mit den insgesamt sieben Briefkästen in Waldfischbach-Burgalben sei der Bedarf gedeckt. Auch im Wasgau-Markt und in der Alleestraße 12 könnten Post- und Paketmarken erworben werden. In der Alleestraße 12 sei darüber hinaus noch ein DHL-Paketshop eingerichtet. Einen weiterer Briefkasten aufzustellen sei schlichtweg unrentabel, weil die benötigte Füllmenge nicht erreicht werde. Ein Rückgang im Briefsegment sei ohnehin zu verzeichnen. Die Post habe sich selbst auferlegt, so der Pressesprecher, dass ein Briefkasten innerhalb einer Strecke von einem Kilometer für jeden Bürger zu erreichen sein müsse. Dies sei in Waldfischbach gegeben. Jedoch sei man seitens der Post bemüht, eine einvernehmliche Lösung in Absprache mit den Wünschen der Gemeinde zu erreichen. „Lösungsvorschläge haben wir schon unterbreitet, wir warten jetzt die Reaktion der Gemeinde ab“, so Thomeczek. Angedacht werde auch eine Umstrukturierung einzelner Briefkästen, soll heißen, es wird wohl geprüft, ob an einem Standort ein Briefkasten abgebaut werden kann, um ihn dann ins Ortszentrum zu versetzen. Es gehe letztlich darum, die Kundenwünsche zu befriedigen. „Nach meinem Amtsantritt am 22. Juli habe ich einen Gesprächstermin zugesagt bekommen. Ich bin zuversichtlich, dass man unsere Argumente hört“, zeigt sich auch Henne durchaus optimistisch, dass Abhilfe geschaffen wird.

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