Rheinpfalz FCK-Neuzugang Marcel Gaus bricht den Bann

Als Fußball-Profi den Verein zu wechseln, beflügelt gemeinhin. Es gilt aber auch, Erwartungen zu erfüllen. Vom Zweitligisten FSV Frankfurt zum Ligakonkurrenten 1. FC Kaiserslautern ist es ein großer Schritt gewesen für Marcel Gaus. Sein erstes Tor, am Sonntag beim 3:0 über 1860 München erzielt, erleichtert den Flügelstürmer.

Der junge Lauterer mit der Trikotnummer 19 ist angekommen auf dem Betzenberg. Er fühlt sich vom ersten Tag an wohl im Verein, war und ist auch sehr zufrieden damit, bis dato so viel gespielt zu haben. Und zwar bei allen Trainern - Franco Foda, Oliver Schäfer und Kosta Runjaic. Es sei sein Ziel gewesen, möglichst viel zum Zug zu kommen, gesteht der 24-Jährige ganz bescheiden und attestiert sich selbst ”auch noch Luft nach oben”.

Am Sonntag gegen die ”Löwen” waberte das Spiel bis zur Pause zwar etwas an ihm vorbei, wie er bekannte. Nicht weil sein Hintermann auf der linken Seite, Chris Löwe, und er nicht gewollt hätten. Aber irgendwie lief das Lauterer Spiel über den zurzeit am oberen Limit spielenden Karim Matmour, der mit seiner klasse Form die ganze Mannschaft mitreißt und ansteckt.

Aber nach der Pause, da war sie plötzlich da, seine Chance. Nicht die erste seit er das FCK-Trikot trägt, aber die erste, die er nutzte. Die Roten Teufel waren am Drücker. Als einer der weiten Einwürfe Florian Dicks geradewegs zum Rechtsverteidiger zurückkam und er ein zweites Mal die Hände zur Hilfe nehmen durfte, besann er sich eines anderen. Dieses Mal sollte der Ball nicht vom im Zentrum lauernden Mo Idrissou per Kopf verlängert werden. Nein, Dick legte ihn dem von hinten aufrückenden Markus Karl in den Fuß, und dessen Flanke fand am langen Pfosten in Marcel Gaus einen perfekten Abnehmer. Die Münchner Abwehr hatte geschlafen, Guillermo Vallori kam zu spät. Und der Linksfuß Marcel Gaus machte ein wunderschönes Tor - mit rechts. Der Bann war endlich gebrochen.

Dabei hat er sich selbst nicht nur die Last von den Schultern geschossen, das sprichwörtlich so schwere erste Tor im neuen Verein zu schießen; für seine Mannschaft war die Führung extrem wichtig. Denn bis zur Pause hatten die Roten Teufel sehr viel richtig gemacht, aber allerbeste Chancen liegenlassen. Weil auch Joker Simon Zoller und Idrissou trafen, gab es einen hochverdienten 3:0-Erfolg.

Doch was spielerisch so leicht wirkte an diesem Sonntag, versicherte Gaus, ist ”harte Arbeit”. Auf Rang elf gestanden zu haben, das ”war nicht so schön”, so der Offensivspieler. Der FCK ist wieder in die obere Tabellenhälfte geklettert. Vor allem aber hat er viel Boden bei seinen Fans gutgemacht. ”Das wollen die Leute sehen”, sagte Marcel Gaus mit Blick auf die offensive Ausrichtung der Lauterer, die den Löwen die Luft nahmen.

Der Lohn für die Mühe war eine Ehrenrunde. Die Mannschaft klatschte die sich über die Banden beugenden Fans ab. Auf dem Betzenberg zu spielen, das ”macht Spaß”, versicherte Gaus, aber auch, dass er sich erst hatte daran gewöhnen müssen. Der Kopf mag ihm in der Eingewöhnungszeit mitunter ein Klotz am Bein gewesen sein, nun dürfte er frei sein.

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