Rheinpfalz Emrich: Spätestens 2017 ans Netz

Die Gemeinde Konken muss wohl ein Jahr länger auf ihre Windräder warten. Der ursprünglich anvisierte Termin zur Inbetriebnahme im kommenden Jahr kann nach Angaben des Windanlagen-Projektierers Prokon nicht eingehalten werden. Dies teilte ein Mitarbeiter der Genossenschaft aus Itzehoe dem Gemeinderat am Dienstagabend mit.

Im „Windpark Langenbach“ sollen auf Konker Gemarkung zwei Windräder gebaut werden. Weitere sollen auf Langenbacher und Albesser Gemarkung entstehen. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Rodungen im Frühjahr abgeschlossen sind und die Anlagen noch im Jahr 2016 in Betrieb gehen. Die Gutachten, die unter anderem Vogelzug und Fledermauspopulation thematisieren, liegen nach Angaben von Prokon-Mitarbeiter Kay Ballmann der Kreisverwaltung vor. Allerdings bereitet dem Projektierer das Thema Flugradar aktuell Probleme. Diesbezüglich verhandele Prokon mit der Bundeswehr. Auch die Nähe zum US-Standort Ramstein spiele eine Rolle, sagte Ballmann. Wie berichtet, sollen zwei Drei-Megawatt-Anlagen mit einer Gesamthöhe von jeweils 199 Metern gebaut werden. Prokon geht davon aus, dass ein anderer Anlagentyp gebaut werden muss, der allerdings längere Lieferzeiten habe. Zudem könne der Auftrag erst erteilt werden, wenn sämtliche Finanzierungen genehmigt seien. „Ob die Windräder 2016 stehen, ist fraglich“, sagte Ballmann. Er räumte ein, dass die Verzögerung Unsicherheiten erhöhe und Unzufriedenheit hervorrufe. Einen Zeitrahmen nannte er nicht. Ortsbürgermeister Fritz Emrich sagte: „Wir erwarten, dass die Anlagen 2017 ans Netz gehen.“ Für die Renovierung einer gemeindeeigenen Wohnung sollen 20.000 Euro im Haushalt vorgehalten werden. In dem Anwesen in der Hauptstraße 32 seien Installations- und Elektroarbeiten notwendig. Zudem würden ein neuer Fußboden verlegt, die Wände gestrichen und eine neue Dusche installiert. Nach Rücksprache mit örtlichen Handwerkern nannte Emrich als erste Kalkulation eine Summe von knapp 17.000 Euro. Ausschreibung und Auftragsvergabe sollen 2016 erfolgen. Der Meinung von Ratsmitglied Christoph Gerlach, bei der Sanierung weniger zu investieren, weil womöglich Flüchtlinge in die Wohnung ziehen, konnte der Rat nicht folgen. „Für die ist alles besser, als auf dem Windhof“, hatte Gerlach argumentiert. Emrich betonte, die Wohnung müsse nach den hiesigen Standards renoviert werden, unabhängig davon, ob Prominente oder Asylbewerber einziehen. Eine Verlängerung der PEFC-Zertifizierung im Konker Wald lehnte der Gemeinderat ab. Das Siegel garantiert, dass Holz- und Papierprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Die Zertifizierung war vor zehn Jahren beschlossen worden, bringt der Gemeinde nach Angaben des Försters aber keine Vorteile. Vielmehr hätten die Forstämter Schwierigkeiten, Fällarbeiten zu vergeben, da diese dann nur von zertifizierten Unternehmen geleistet werden dürfen. Insbesondere bei kleineren Aufträgen sei dies kaum machbar, weil die Zertifizierung die Unternehmen viel Geld koste. (suca)

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