Rheinpfalz Einmal aussehen wie die Monroe

Ganz wichtig sind die Augenbrauen: Teilnehmerin Vivean Veth greift beim Marilyn-Monroe-Schminkkurs zum Brauenstift.
Ganz wichtig sind die Augenbrauen: Teilnehmerin Vivean Veth greift beim Marilyn-Monroe-Schminkkurs zum Brauenstift.

«Speyer.» Marilyn Monroe war der Traum vieler Männer. Zehn Fans des Filmstars haben in Speyer an einem Schmink-Workshop unter dem Motto „Schön wie Marilyn“ teilgenommen. Die Kooperation von Speyerer Volkshochschule und Historischem Museum war ein voller Erfolg. „Wir könnten den Workshop wiederholen“, berichtete VHS-Leiter Ewald Gaden von einer riesigen Nachfrage.

Schmink-Dozentin Hedi Mönig bleibt hart. Mehr als zehn Teilnehmerinnen lässt sie nicht vor die Spiegel, die im VHS-Seminarraum im zweiten Obergeschoss aufgebaut sind. Im Vortragssaal ist Jürgen Baum für die professionellen „Vorher“-Fotos von jeder Marilyn-Anwärterin zuständig. Mönig und er sind die einzigen Beteiligten aus Speyer. Teilnehmerin Vivean Veth ist aus Dudenhofen gekommen, die anderen aus Mannheim, Worms, Ludwigshafen, Fußgönheim, Annette Eger sogar aus dem zwei Fahrstunden entfernten Oberdorf am Neckar. „Das ist es mir wert“, betont sie und legt ihre persönlichen Schmink-Utensilien zurecht. Gekleidet ist sie schon perfekt für den Ausflug in die 50er. Frisiert auch. Kürzlich sei sie in einen Marilyn-Monroe-Club eingetreten, erklärt Eger die Leidenschaft für die Optik ihres Idols. Darin steht ihr kein Marilyn-Fan im Seminarraum nach. Dorothee Bühler hat ihr hüftlanges braunes Haar am Morgen in Mannheim zur Marilyn-Frisur stecken lassen. Nur die Farbe stimmt nicht. Teint, Augen, Brauen, Mund: In dieser Reihenfolge soll die Gesichts-Verwandlung vollzogen werden, sagt Mönig. „Das Wichtigste in den 50ern war Make-up und Lippenstift“, erklärt sie den Frauen, die bereits vorgearbeitet haben. Bühlers Augen-Make-up gefällt Mönig nicht. „Das und der Teint sind viel zu dunkel“, erklärt sie und legt Hand an für die kosmetische Zeitreise. Porzellanartig soll der Teint schimmern, für die Augen empfiehlt sie „helle Schatten“. Sonst bleibe kein Platz zwischen Lid und Braue. Aufheller in den äußeren Augenwinkeln seien besonders für Frauen im fortgeschrittenen Alter wichtig, verrät die Dozentin einen Trick. Mönig zeichnet den Weg zum makellosen Teint Schritt für Schritt an der Tafel auf. „Ich brauche ganz viel Kleister“, ruf die Mannheimerin Doris Garrels und stellt sich als Gesichts-Model zur Verfügung. Einheitlich soll der Teint schließlich sein, sagt Mönig und trägt Anti-Rötungen-Tinktur auf Garrels Gesicht auf. „Das geht zack zack“, ermutigt sie die Teilnehmerinnen. „Auch Marilyn war großporig“, sagt sie. Die Schauspielerin sei – ebenso wie die Teilnehmerinnen später – auf weichgezeichneten Schwarz-Weiß-Fotografien zu sehen. Damit beruhigt sie die Frauen hinsichtlich der in Aussicht gestellten „Nachher“-Bilder. Michelle und Lisa Lainsbury – die eine im Tupfenkleid, die andere in goldenen Sandaletten – sind im Rouge-Rausch. „Längliche Gesichter dürfen sich heute Apfelbäckchen malen“, sagt Mönig. Damit statten sich die Wormser Schwestern gegenseitig aus. Das Runde im Gesicht Bühlers will die Dozentin hervorheben. „Diagonal streckt“, erklärt sie. „Ganz wichtig: die Augenbrauen“, leitet Mönig zum vorletzten Arbeitsschritt über. Zur besseren Anschauung bittet sie ihr „Frühlings“-Model Doris Garrels auf den Präsentierstuhl. Sie findet den höchsten Punkt in Garrels linker Braue und betont sie kräftig. „Das gibt dem Gesicht Kontur“, erklärt sie. Veths Gesicht nimmt Mönig die Spitzen. „Wir brauchen doch das Runde“, sagt sie. Zum Schluss sind die Lippen gefordert. Kräftig rot ist der Stift Marke „Catwalk“. „Eins zu eins Marilyn geht nicht“, tröstet Mönig manche unsichere Teilnehmerin. Michelle Hofmann ist zufrieden mit ihrem neuen Gesicht, dessen Verwandlung ihre Mutter ihr zum Geburtstag geschenkt hat. „Besser geht’s nicht“, sagt die Fußgönheimerin und strahlt in die Kamera.

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