Kultur Südpfalz Eine Nacht für das Wasser

Rund 700 Besucher kamen zum Benefizkonzert von Rolf Stahlhofen & Friends in die Festhalle. Die Einnahmen aus den Eintrittgeldern sowie zehn Prozent des Getränkeumsatzes gehen an die Water-is-right-Foundation. Die Stiftung, die das Ex-Mitglied der Söhne Mannheims gegründet hat, tritt ein für die Forderung, dass Wasser ein Menschenrecht ist, und unterstützt in Entwicklungsländern Projekte zu dessen Aufbereitung (wir berichteten).

Es war eine Nacht unter Freunden, eine Nacht, die mit Stahlhofens Song „Glückstag“ begann. Eine Nacht, in der hochkarätige Musiker auf der Bühne standen und vom Publikum bejubelt wurden. Stahlhofen hatte seine weit verzweigten Fühler ausgestreckt und ein Staraufgebot großer Soulstimmen nach Landau geholt, alle Künstler traten ohne Gage auf. Zudem musste keine Festhallenmiete berappt werden und sogar das Einsatzteam vom Roten Kreuz verzichtete auf sein Entgelt. Der Festhallensaal war leer geräumt und mit einigen Stehtischen bestückt worden, auf der Empore konnten Sponsoren und VIP-Spender Platz nehmen. Platz zum Tanzen gab es reichlich und die Ansage Stahlhofens war deutlich: „Sitzfleisch ist heute Abend nicht gefragt“, befand Stahlhofen und forderte die Besucher auf, „ihren Arsch zu bewegen“. Die Interaktion zwischen Künstlern und Besuchern klappte den ganzen Abend über hervorragend – mitsingen, Backgroundchöre bilden, abtanzen, alles war drin. Umjubelt wurden aber nicht nur Stars wie Laith Al Deen, Rino Galiano & Co, sondern auch die rund zwei Dutzend Viertklässler der Pestalozzi-Grundschule mit ihren bunten Ukulelen, die gemeinsam mit Stahlhofen und Band den Water-Song spielten. Wie kürzlich berichtet, hatten die Grundschüler mit verschiedenen Aktionen binnen 48 Stunden 2380 Euro für die Stiftung gesammelt. Stahlhofen: „Also da hatte ich echt Pipi in den Augen.“ Für dieses Geld, so der Sänger, erhielten in Mombasa rund 3000 Menschen drei Jahre lang Zugang zu sauberem Trinkwasser und hygienischen sanitären Anlagen. Mit temperamentvollen Songs auf Spanisch heizte der Kubaner Dany Labana Martinez die Stimmung an; soulig Gefühlvolles brachte Max Mutzke aus dem Südschwarzwald mit „You’re so fucking special“ und „Let it happen“. Paradiesvogel Rino Galiano aus Frankfurt, bekannt durch seine TV-Auftritte in „The Voice of Germany“ zeigte den Zuhörern musikalisch „wie Liebe geht“; mit Peter Freudenthaler von Fools Garden sang das erstaunlich textsichere Publikum dessen Nummer-Eins-Hit von 1995, „Lemon Tree“. Umjubelt wurde Soulsänger Mic Donet aus Berlin: Super Gänsehautstimme, großartiger Entertainer – und er hat Moves drauf wie Mick Jagger. Die Zuhörer knieten auf dem Fußboden, als der italienische Frankfurter Gastone bei seinem ausdrucksstarken Song „Ich laufe“ ebenfalls in die Knie ging; mit seinem Hit „Zurück“ meldete sich Soulbrother Flo Mega aus Bremen, der auch seinen Song „Du bist eine Blume“ performte. Laith Al Deen, auch er ein Sohn Mannheims, war der Top Act um Mitternacht – aber eigentlich gab es nur Top Acts bei diesem Benefizkonzert. Wegbegleiter aus Ralf Stahlhofens Landauer Anfängen als Musiker, wie etwa Rox Bauer, jammten zum Abschluss mit ihm und seiner grandiosen Band auf der Bühne. Zur Band gehören Martin Stumpf (Bass), Ralf Gustke (Schlagzeug), Ali Neander (Gitarre), Christoph Melzer (Gitarre), Giuseppe Coppola (Percussion) und Antonio Farris (Keyboards).

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