Rheinpfalz Ein roter Faden für die Arbeit mit 440 Kindern

Die Kindertageseinrichtungen der katholischen Pfarrei „Maria Königin“ gaben sich am Sonntag in einem feierlich-fröhlichen Festgottesdienst ihre Leitbilder. Als äußeres Zeichen des Leitbildes trugen die Steppkes alle rote Oberteile, stellvertretend für den roten Faden, der das Projekt durchzieht. Kernpunkt des Projektes ist die Aussage: Wir nehmen die Kinder an in ihrer Einzigartigkeit, ihrer Herkunft, Nationalität, Weltanschauung und Religion.

„Heute ist ein großer Tag“, betonte Pfarrer Elmar Stabel, der Administrator der Pfarreiengemeinschaft „Maria Königin“. Hierzu zählen die Pfarreien Rodalben, Münchweiler, Merzalben, Leimen und Clausen. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung des in unzähligen Stunden erarbeiteten Leitbilds für die acht Kinderbetreuungseinrichtungen der Großpfarrei. Zu den acht Einrichtungen gehören die Kindergärten St. Dominikus, Selliger Bernhard mit Kinderhort und St. Pius in Rodalben, St. Georg, in Münchweiler, St. Peter und Paul in Merzalben, St. Katharina in Leimen und Hawestrolche in Clausen. In den acht Einrichtungen werden 440 Kinder betreut. Ziel des gemeinsamen Leitbilds sei es, die Attraktivität der Einrichtungen zu steigern, so Stabel. Die fruchtbringende, gemeinsame Arbeit sei auch als Auftakt zu einem Qualitätsmanagement-Prozess für die Kitas zu sehen; sie sei gleichzeitig ein integraler Bestandteil des umfassenden Prozesses der Gemeindepastorale 2015. Herausgestellt wurde sowohl von Stabel, wie auch in der Broschüre selbst, dass die Erstellung des gemeinsamen Leitbilds „eine Herzensangelegenheit“ des plötzlich verstorbenen Dekans Pfarrer Martin Ehling gewesen ist. Sein Grußwort wurde posthum eingefügt. Die Sitzplätze reichten am Sonntag nicht aus, so gut besucht war die Kirche. Und so war es auch „ein besonderer Tag“, für Stabel, denn solche Kirchenbesuche würde er sich „jeden Sonntag wünschen“, gestand er. Stabel nannte die wesentlichen Fragen, die das Leitbild beantworten soll: Wie wollen wir sein, wie arbeiten, worauf legen wir Wert, was ist uns wichtig, was uns heilig, was darf auf keine Fall fehlen. Dabei nahm er Bezug auf das von den Kindern und Gläubigen gesungene Eingangslied „Einfach spitze, dass Du da bist“, denn „zuerst sagt das Gott zu uns“, betonte Stabel. Und so spüre der Mensch, dass der Dienst an den Kindern immer ein „Gottesdienst“ sei. Denn durch die Kinder habe er den Menschen das Kostbarste anvertraut, was er habe. Die kindgerechte Lesung erzählte von einer Spinne, welche darüber informiert wurde, dass die Welt nicht mehr in Ordnung sei, sie sich also neu orientieren müsse. So suchte die Spinne in ihrem Netz einen nach oben ziehenden Faden, der noch nie eine Mücke verschlang. Als sie diesen jedoch abbiss, fiel ihr ganzes Spinnennetz zusammen. Aktueller brachte es Stabel in seiner Predigt auf den Punkt und erregte damit die Aufmerksamkeit der Gottesdienstbesucher. Er erinnerte an das kleine WM-Finale zwischen Brasilien und der Niederlande. Die brasilianische Mannschaft habe ohne Leitfaden, ohne Konzept, ohne ein funktionierendes Zusammenspielen gekickt. Das sei nicht fruchtbar gewesen. „Wir brauchen einen Zusammenhalt, brauchen dafür einen Inhalt, wo ich hin will, was ich erreichen will,“ befand der Seelsorger. Man habe sich auch in den Kitas die Frage gestellt, wie so ein roter Leitfaden aussehen soll. Besondere Bedeutung habe dieser Leitfaden, dass er an Gott festgemacht ist, unterstrich er, denn ohne Gott gebe es keinen Halt, „dann fällt alles zusammen wie beim Spinnennetz.“ Das große Netz sei von allen zusammenzuhalten, jeder an seiner Stelle. „Dann sind wir unschlagbar“, so Stabel. „Die Pfarreien und die Kitas sind zusammengewachsen. Es war ein tief beeindruckender Gottesdienst. Wir sind auf dem richtigen Weg zu einer gemeinsamen großen Pfarrei, ganz im Sinne von Dekan Ehling, aber auch der Pastorale 2015“, so lautete das zufriedene Fazit von Stabel. Wie gut das Zusammenwachsen schon funktionierte zeigte, dass nicht nur die Kinder und die Erzieherinnen, sondern auch die Eltern Hand in Hand durch die Kirche zogen und sich rund um den Altar einfanden „so soll es immer sein“, freute sich der eingekreiste Seelsorger. Er dankte mit einem „großen vergelt’s Gott“ allen, die mitgewirkt haben. (mt)

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