Rheinpfalz „Die spannendste Aufgabe im Land“

Mannheim. Gerade hat Sängerin Silke Hauck auf der kleinen Bühne des Capitols die letzten Textzeilen von John Lennons „Imagine“ gehaucht, da erzählt Peter Kurz von seinen Vorstellungen von einer lebenswerten Stadt. Wirtschaftlich stark, sozial gerecht und eine wirkliche Gemeinschaft sollte diese sein. Mannheim, sagt Kurz, sei immer schon eine Vision gewesen, seit der Gründung der Stadt. Und eine Stadt vieler Kulturen, Sprachen und Religionen. Kulturstadt, Handelszentrum, Industriestadt, Standort für Wissenschaft und Forschung. Stadt der Arbeiterbewegung und des liberalen Bürgertums. Und all das wirke bis heute fort. Kurz, gebürtiger Mannheimer, bezeichnet seine Heimatstadt deshalb „als vielgestaltigste Stadt“ in Baden-Württemberg. Und deshalb auch als die spannendste. „Weshalb das Amt des Mannheimer Oberbürgermeisters auch die spannendste Aufgabe im ganzen Land ist.“ Womit hinreichend geklärt wäre, warum der alte Oberbürgermeister bei der Wahl am 14. Juni auch der neue werden möchte. Spannendste Aufgabe im ganzen Land – das hört sich auf dem Papier vielleicht etwas überheblich an. Aber so wie Peter Kurz es sagt, schwingt in seinen Worten eine gute Portion Humor mit. Tatsächlich ist der 52-Jährige alles andere als ein Angeber, er ist nicht einmal ein großer Redner. Dafür spricht er wohlüberlegt, sachlich, fundiert. Er weiß, was er erreichen will, aber er weiß auch, dass die spannende Aufgabe Oberbürgermeister keine einfache Aufgabe ist. „Diese Stadt ist kein Idyll“, sagt Kurz offen. Aber eigentlich ist das kein Geheimnis. Vielmehr sei Mannheim eine Stadt, die stets mit neuen Fragen konfrontiert werde. Herausforderungen wäre wohl das bessere Wort. Kurz weiß, dass derlei Herausforderungen jedes ausgetüftelte Programm ganz schön durcheinanderbringen können. 2006/07 hatte er auch ein Programm ausgearbeitet, 35 Seiten stark. Und dann seien es letztlich drei Themen gewesen, die die Mannheimer Politik während seiner ersten Amtszeit beherrschten, die in diesem Programm noch überhaupt keine Rolle gespielt hätten: die Weltwirtschaftskrise, die Konversion, also die Umnutzung vormals militärisch genutzter Flächen, und die Zuwanderung insbesondere aus Südosteuropa. Trotzdem, dass hatte der Oberbürgermeister bereits bei seiner Bilanz der ablaufenden ersten Amtszeit Mitte März kundgetan, sieht er vieles aus diesem ersten Programm in die Tat umgesetzt: mehr Bürgerbeteiligung etwa, eine modernere Verwaltung, die Stärkung des Wirtschaftsstandorts, mehr Bildungsgerechtigkeit und auch eine dynamische Stadtentwicklung. Und die unvorhergesehen Herausforderungen habe die Stadt ebenfalls gut bewältigt beziehungsweise sei dabei auf einem guten Weg, fügte der Oberbürgermeister im Capitol hinzu. Kurz’ neues Programm für eine mögliche zweite Amtszeit bis 2023 knüpft nahtlos an das erste an. Die Stärkung der Wirtschaft und die soziale Integration bezeichnet er darin als bei beiden wichtigsten Säulen für eine gute Zukunft. Zur Modellstadt in Sachen Digitalisierung von industriellen Produktionsprozessen wolle er Mannheim machen, und zum Vorbild für das Zusammenleben in Metropolen. Das klingt gewaltig, eben visionär. Und liest sich fast schon wieder überheblich. Eingängiger sind da andere Punkte. Die weitere Öffnung der Stadt zu den Flüssen etwa, der Umbau des Ochsenpferchbunkers in der Neckarstadt-West zu einem kulturellen Zentrum, das Forcieren barrierefreier Infrastrukturen oder auch die Förderung der Begrünung von Hinterhöfen, Dächern und Fassaden. Es sind Punkte, die dazu beitragen sollen, die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern – ein weiteres wichtiges Anliegen in Peter Kurz’ Programm. Im Netz Das ganze Wahlprogramm von Oberbürgermeister Peter Kurz findet sich im Internet unter www.ob-peter-kurz.de

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