Rheinpfalz „Die Show muss weiterlaufen“

„Die Show muss weitergehen, wir brauchen das Geld“, erklärte Momja Rojan, die Chefin von „Circus Danielo“ und Mutter der abgestürzten Trapezkünstlerin Danuscha (wir berichteten). Die Artistin, die am Sonntag bei einer Vorstellung von einem Seil stürzte und per Hubschrauber ins Westpfalzklinikum gebracht wurde, ist gestern operiert worden.

Laut Momja Rojan habe sich ein großes Blutgerinnsel in der rechten Leiste gebildet, das auf die Organe drücke. Nun werde dort aufgeschnitten und versucht, das Gerinnsel zu entfernen. Das dauere allerdings seine Zeit, sagt die 44-Jährige. Es müsse wohl immer wieder aufgeschnitten und zugenäht werden, bis das Blutgerinnsel beseitigt sei. „Voraussichtlich dauert der Krankenhausaufenthalt drei Wochen“, informierte die Mutter. Sie kümmert sich zurzeit mit dem Lebensgefährten der Verletzten, Kalle Rombach, um die beiden kleinen Kinder der Frau. Schon 2013 habe sie sich Danuscha Rojan in Herrstein verletzt. Zum Glück nur wenig, erzählt ihre Mutter. Da sei sie aus dem Trapez „herausgerutscht“. „Es kann immer einmal etwas passieren. Für das, was wir verdienen, bezahlen wir einen hohen Preis“, sagt die Zirkuschefin. Die 22-jährige Danuscha Rojan stehe seit 20 Jahren aktiv in der Manege. Wie das Unglück passiert sei, sei „ein Rätsel“. Ein Seil, das normalerweise drei Tonnen trage, sei an seiner Kupplung aufgegangen. Wie das passieren konnte, könne man sich nicht erklären. Die Polizei sei nicht weiter damit befasst, erklärte ihr Sprecher Martin Sema. Die Berufsgenossenschaft prüfe den Vorfall noch. „Bei allem Unglück sind wir noch froh, dass Danuscha genau mit dem Becken aufgeschlagen ist. Besser als mit dem Kopf“, sagt die Mutter. Doch „die Show muss weitergehen, wir brauchen das Geld“, hat das Team des saarländischen „Circus Danielo“ keine Zeit, die Hände in den Schoß zu legen. Es gelte, den Lebensunterhalt für zwölf Personen zu sichern. Momja Rojan wird nun wieder als Seiltänzerin in die Manege steigen. Eine Trapeznummer entfällt. Der in der dritten Familiengeneration geführte Zirkus, der auch eine Tierschau anbietet, wird am Samstag, 1. August, 18 Uhr, und am Sonntag, 2. August, 16 Uhr, Vorstellungen in der Merzalber Sportplatzstraße unterhalb des KZV-Heimes geben. Auch eine Schulklasse aus Bruchsal hat sich angesagt, die über ein Jahr lang das Thema „Zirkus“ behandele. „Die Kinder freuen sich schon, da kann man nicht absagen. Der Termin steht schon lange“, so Rojan. Danach sollen Vorstellungen in Clausen gegeben werden. (mt)

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