Rheinpfalz Die Laune ist besser – die Organisation auch

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Der Weltrekordversuch in Hamburg zwischen dem FC Hamburger Berg und dem VfL Wallhalben läuft organisatorisch wieder in geregelteren Bahnen, vermeldete Wallhalbens Spielleiter Dirk Stiwitz gestern.

Wie berichtet, sah Stiwitz den 111-Stunden-Rekord für das längste Fußballspiel der Welt gefährdet, da unter anderem die Organisation der Verpflegung und der Schiedsrichter stark verbesserungswürdig gewesen sei. Hinzu komme, dass auf Hamburger Seite sehr viele Flüchtlinge spielten. „Da ist’s schwer, sich zu verständigen. Wenn nachts einer kalt hat, geht er einfach vom Platz und holt sich eine Jacke. Wenn einer muss, geht er einfach auf die Toilette. Da wir ohnehin schon im Sieben-gegen-Sieben-Modus spielen, muss man aufpassen, dass nicht zu wenige Spieler auf dem Platz sind. Es wäre ärgerlich, wenn durch solch eine Lappalie der Rekord in Gefahr kommt. Daher stammte gestern auch unsere Frustration“, erklärte Stiwitz gestern. Da den Mannschaften pro Stunde Spiel fünf Minuten Unterbrechung zustehen, die auch angesammelt werden dürfen, nutzten die Teams etwas von ihrem Zeitkonto für ein klärendes Gespräch. „Seither läuft es besser. Momentan sind es nur Kleinigkeiten, die etwas stören“, sagte Stiwitz. Die Laune habe sich verbessert, Schiedsrichter gebe es dank eines Aufrufs des Pirmasenser Schiris Tariq Sajid mittlerweile auch genügend. Und nachts spielten auf der Gegenseite mehr Spieler, die der deutschen Sprache mächtig sind, damit die Verständigung nicht so schwierig ist. Auf dem Zeitkonto der Teams waren gestern Abend rund 2,5 Stunden gutgeschrieben. „Die dienen uns als Puffer, falls ein Gewitter kommt“, erklärt Stiwitz. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall eines Spielers musste gestern ein weiterer Wallhalber passen. „Er hat einen Infekt, und deshalb haben wir ihn heute geschont, damit er schlafen kann. Manchmal hilft das schon. Falls er eine Grippe hat, spielt er definitiv nicht weiter. Wir setzen von keinem die Gesundheit aufs Spiel. Lieber brechen wir ab“, sagte Stiwitz. Gestern Morgen um 10 Uhr waren 36 Stunden gespielt. Damit lagen noch 75 Stunden vor den Spielern – genau die Distanz, über die der erste Weltrekordversuch vor einem Jahr in Wallhalben ging. Spielt das eine Rolle in den Köpfen? „Nein, wir haben unseren Rhythmus, stehen gut drin und halten das gut durch. Die Füße, Knie und Hüfte tun manchmal etwas weh, aber das hält man aus.“ (mco)

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