Rheinpfalz Die fabelhaften 23

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23 Spieler – eine beeindruckende deutsche Mannschaft ist am Ziel: Weltmeister. Ein Porträt der Asse.

Torhüter
Manuel Neuer:

Trotz vieler herausragender Torhüter der beste Keeper der WM. Ruhig auf der Linie, wagemutig im Rauslaufen. Bei den Abschlägen noch sicherer geworden. Auch als Persönlichkeit gereift. Wie Benedikt Höwedes und Philipp Lahm die gesamten 690 Minuten im Einsatz.
Roman Weidenfeller: Ganz starker Auftritt zu Beginn während der Pressekonferenz. Nahm die Rolle als Nummer 1b klaglos an. War immer der Erste, der jubelte. Ein Teamplayer. Durfte im Herbst seiner Karriere völlig zu Recht diesen Erfolg verbuchen.
Ron-Robert Zieler: War immer der Erste, der beim Duschen fertig war. Spielte eine bescheidene Nebenrolle. Abwehr
Mats Hummels:  „Jeder hat gesehen, wie gut er ist.“ So kommentierte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp Hummels Auftritt im Viertelfinale gegen Frankreich. Da war er überragend. Leistete sich einen großen Fehler im Finale, als er eine Flanke falsch einschätzte, sonst tadellos. Hummels hat viel Übersicht, ist im Zweikampf stark, genauso wie im Spielaufbau. Einer der besten Verteidiger der WM. Kann noch viele Jahre mit Jérôme Boateng zusammenspielen.
Jérôme Boateng: Marschierte während der WM schnurstracks in die Kategorie Weltklasse. Der frühere Leichtfuß ist ein Schwergewicht im Team geworden. Innen besser aufgehoben als außen. Räumte im Finale fast alles ab. Der Bessere der Boatengs. Auch als Persönlichkeit durchaus reif. Kann noch viele Jahre mit Mats Hummels zusammenspielen.
Per Mertesacker: Bekommt den Oskar für den Teamplayer des Monats. Ganz stark, wie er die Versetzung ins zweite Glied hinnahm. Sein Ausraster vor dem ZDF-Mikrophon sorgte für Gesprächsstoff. Bekam im Finale noch ein paar Minuten Spielzeit.
Philipp Lahm: Spielte dann doch wieder rechter Verteidiger – die WM ist kein Wunschkonzert. Zeigte eine fantastische Leistung im Finale. Ein guter, ein exzellenter Kapitän.
Benedikt Höwedes: Benedikt Höwedes ist nicht Roberto Carlos. Das war auch wieder im Endspiel zu sehen. Im Spiel nach vorne limitiert. Hinten am Sonntag mit Schwächen. Unterm Strich eine solide WM. Nun bitte links hinten mit Erik Durm, Herr Löw!
Shkodran Mustafi: Statt nach Ibiza nach Santo André. Auch nicht schlecht. Der Aufsteiger und Überraschungsgast von Sampdoria Genau kam bis zu seiner Muskelverletzung regelmäßig zum Einsatz. Aber: zuweilen doch ein bisschen überfordert.
Kevin Großkreutz: Wäre fast im Finale am Ende ins Spiel gekommen. Es wäre sein erster Einsatz gewesen. „Alles gut, kein Problem“, sagte er. Neuer Freund von Bastian Schweinsteiger.
Erik Durm und Matthias Ginter: Jung, gut und mit vielversprechender Zukunft. Ohne WM-Spiel. Mittelfeld
Bastian Schweinsteiger: Der Chef. Großer Typ, großer Spieler, große Persönlichkeit. Wenn einer den WM-Titel verdient hat, dann er. Will in vier Jahren wieder dabei sein. Mit 33 Jahren geht noch was, sagt er.
Sami Khedira: Gut und schwach. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid kam nach seiner Kreuzbandverletzung spät auf Touren. Im Halbfinale gegen Brasilien beim 7:1 überragend. Bodyguard von Mesut Özil. Sprach kaum. Warum eigentlich nicht?
Christoph Kramer: Eine Gehirnerschütterung bremste ihn im Finale aus. Der Film vom Spiel war erst einmal weg, wie er betonte. „Jetzt geht es mir aber gut“, sagte er nach dem Spiel. Ein Mann mit Perspektive.
Toni Kroos: Auf dem Weg zum besten Mittelfeldspieler der WM ging ihm im Finale ein bisschen die Luft aus. Gravierender Patzer in der Anfangsphase. Riss sich am Ende aber zusammen. Seine weiten Pässe entzückten. Angriff
Mesut Özil: Bot im Finale seine beste Leistung. Zu viel Schatten, zu oft mit der Tarnkappe unterwegs. Fühlte sich links nur bedingt wohl.
Miroslav Klose: Der ewige Miro. Brachte sich für seine WM noch einmal in Top-Form. Klasse Leistung des Routiniers, in manchen Szenen fehlten ihm aber ein paar Zentimeter. „Bei Miro kann man nichts ausschließen“, sagte Joachim Löw zur Zukunft des 36-Jährigen.
Thomas Müller: Der Lautsprecher des Teams. Aber nie aufdringlich, fast immer richtig witzig. Ein fantastischer Stürmer. Nimmt den silbernen Schuh für den zweiterfolgreichsten Torschützen mit nach München. Auch gut.
Lukas Podolski: Enttäuschte gegen Ghana. Seine Zeit im Nationalteam scheint langsam abzulaufen.
André Schürrle: Bester Joker während der WM. Er wurde eingewechselt – und war sofort da. Gab die Vorlage zu Mario Götzes 1:0 im Finale. Kein Zufall.
Mario Götze: Plötzlich Held. So schnell kann es gehen.
Julian Draxler: Eine der vielen guten Optionen für die Zukunft. Hatte gegen Brasilien einen Kurzeinsatz. Immerhin.

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