Rheinpfalz Die besten Ideen für die Südpfalzmetropole gesucht

Auf den Feldern und Wiesen zwischen der Autobahn 65 und dem Gewerbepark D 9 soll erweitert werden, rechts die Fortführung D 10.
Auf den Feldern und Wiesen zwischen der Autobahn 65 und dem Gewerbepark D 9 soll erweitert werden, rechts die Fortführung D 10.

Die Nachfrage nach Firmengelände in Landau ist so groß, dass das Gewerbegebiet in Queichheim schon wieder erweitert werden soll. D 12 heißt das Areal zwischen dem Ehrmann-Lager und der Autobahn 65. Zur Gestaltung der 40 Hektar hat die Stadt einen Wettbewerb gestartet.

Der Gewerbepark „Am Messegelände“ – D 9 – macht nicht nur wegen der 180 zum Teil international agierenden Firmen von sich reden, sondern auch wegen der besonderen städtebaulichen Qualität. Grünzüge, Biotope und der renaturierte Birnbach sollen auch die Erweiterungsflächen zieren. Architekten, Stadtplaner sowie Landschaftsarchitekten aus ganz Deutschland können sich am städtebaulichen Realisierungswettbewerb „Gewerbepark Messegelände Südost“ beteiligen. D 12 mit rund 20 Hektar Netto-Bauland soll der Stadt Perspektiven für die nächsten zehn bis 15 Jahre geben und stufenweise bebaut werden. Dieser Wettstreit ist freilich viel mehr als ein Ideenwettbewerb. Es geht darum, eine verbindende Vermarktungsstrategie zwischen Altem und Neuem zu erarbeiten sowie ein Nutzungskonzept mit klaren Linien zu entwickeln. Knackpunkt ist die Tatsache, dass es im Entwicklungsgebiet zwei Betriebe gibt, die integriert werden sollen: der Hof des Landwirts Karl Schmidt und der Ziegenhof „Meckerei“ von Jochen und Michaela Rahm. Wirtschaftsförderer Martin Messemer ist zuversichtlich, dass eine Einigung gelingt. „Wir sind im Gespräch und haben im Einvernehmen schon Lösungen angedacht“, berichtet Rahm. Neben der Stadt gibt es 24 private Grundstückseigentümer. Die Stadt möchte so viele Flächen wie möglich kaufen. Ein Schlüssel zur Lösung könnte eine Neuordnung großer Teilflächen für gewerbliche Zwecke sein. Vor allem dem Landwirt könnten Ersatzflächen südlich des zukünftigen Gewerbeparks angeboten werden. Angesichts der Herausforderung hält es Messemer für geboten, „Input von außen zu holen“, wie er neulich im Stadtrat sagte. Zu berücksichtigen seien unter anderem Themen wie Oberbodenstrukturen, Frischluftströmungen oder flexible Grundstücksgrößen. Vieles, was in der Landauer Kommunalpolitik zurzeit diskutiert wird, hat auch Auswirkungen auf den noch in diesem Jahr zu aktualisierenden Flächennutzungsplan. Der gibt die große Richtung für die Stadtentwicklung vor. Neben der Ausweisung weiterer Wohngebiete spielen dann auch mögliche Schulneubauten oder eben zusätzliche Gewerbeflächen eine Rolle. Das Plangebiet hat für die langfristige Stadtentwicklung im gewerblichen Bereich laut Stadtverwaltung eine essenzielle Bedeutung. Der Wirtschaftsförderer rechnet damit, dass 2021/2022 die ersten Betriebe in D 12 zuschlagen können, „wenn alles gut läuft“. Es geht darum, „die besten Ideen für Landau zu finden“, sagte Oberbürgermeister Thomas Hirsch bei seinem Sommer-Pressegespräch. Ergebnisse sind für den Herbst angekündigt. Der Wettbewerb soll rund 270.000 Euro kosten – 75.000 Euro mehr, als laut Messemer für eine Gebietsentwicklung dieser Größenordnung ohnehin hätte gerechnet werden müssen. Die Mehrkosten setzen sich aus dem Honorar für die Beratung durch das Architekturbüro FSW, Faltin und Sattler aus Düsseldorf sowie die Aufwandsentschädigung für die Fachpreisrichter in Höhe von etwa 25.000 Euro zusammen. Die Grünen im Stadtrat und die Fraktion Pfeffer & Salz lehnen die Erweiterung des Gewerbeparks ab.

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