Rheinpfalz Das „größte Kind“ bleibt in der Familie

Mannheim

. Zuletzt war es in der Frage, wer das Centermanagement im entstehenden Stadtquartier Q6/Q7 übernehmen könnte, äußerst ruhig geworden. Nun ist das Geheimnis gelüftet. Einfach gesagt: Der Bauherr Diringer & Scheidel macht es selbst. Ganz so leicht ist es dann aber doch nicht. Die Unternehmensgruppe gründet eine Centermanagement-Gesellschaft. Die Kompetenz kauft das Familienunternehmen ein. Hendrik Hoffmann, der sich in Mannheim als Geschäftsführer des Kaufhof am Paradeplatz einen Namen gemacht hat, wird Geschäftsführer der neuen Gesellschaft. Anfang 2013 war die Nachricht, dass Engelhorn aus dem Projekt aussteigt, ein Paukenschlag. Ursprünglich sollte der Einzelhandelsplatzhirsch das Centermanagement übernehmen und als Mieter einziehen. Von beiden Plänen nahm das Unternehmen Abstand, erweiterte dafür sein Modehaus in den Planken. Und Diringer & Scheidel? Das Unternehmen baute erst mal weiter. Parallel sprachen die Verantwortlichen mit Unternehmen, die für das Centermanagement in Frage gekommen wären. „Wir haben mit den Großen verhandelt. Dann dachten wir uns, wenn wir den richtigen Mann haben, können wir es auch selbst machen“, sagt Achim Ihrig, Mitglied der Diringer & Scheidel-Geschäftsleitung. Die Unternehmensgruppe geht damit ihren vor 20 Jahren eingeschlagenen Weg weiter. Um sich von den Zyklen der Bauträgersparte ein Stück weit unabhängig zu machen, kamen weitere Standbeine hinzu. Mittlerweile gehört die Gruppe nach eigenen Angaben zum Beispiel zu den führenden privaten Hotel- und Pflegeheimbetreibern in Mannheim. Als Projektentwickler hat sich Diringer & Scheidel längt einen Namen gemacht. „Der Ursprung von Q6/Q7 war: Wir wollten nicht für Fremde bauen, sondern entwickeln“, erklärt Tobias Volckmann, der in der Geschäftsleitung des mittelständischen Familienunternehmens den Finanzbereich verantwortet. Das Stadtquartier bezeichnet er als „unser größtes Kind“. Dieses aufzupäppeln, ist alsbald die Aufgabe von Hendrik Hoffmann, dem Geschäftsführer der neuen Gesellschaft. „Das Stadtquartier ist nach allen Seiten geöffnet. Es wird ein Ort, wo sich Mannheimer und Gäste treffen“, sagt er mit Blick auf die gesellschaftliche Dimension des Projekts. Und was die Mieter betrifft? „Das Ziel ist es, Marken, die es noch nicht gibt, oder in einer neuen Qualität nach Mannheim zu bekommen.“ Das Regionale, worauf das Unternehmen so viel Wert legt, soll sich in einem Markthallen-Konzept widerspiegeln. „Wir können aber nicht nur auf Regionalität setzen“, sagt Ihrig. Das Besondere soll die Vielfalt sein, die die beiden Quadrate bieten werden: 27.000 Quadratmeter Einzelhandel, etwas weniger als im Ludwigshafener Rathaus-Center, sind geplant. Hinzu kommen 86 Wohnungen, ein Hotel und 1376 Parkplätze. Das sind die Kerndaten des Projekts. Die Planken, da sind sich die Verantwortlichen einig, werden ihren Stellenwert in der Einkaufsstadt Mannheim behalten. Zwar habe es Anfragen gegeben, aber zum jetzigen Zeitpunkt habe niemand Abwanderungsgedanken, sagen sie. „Viele werden bei uns parken, rüber zu den Planken gehen, und wieder zu uns zurückkommen und noch einmal einkaufen“, sagt Volckmann. Wie sich die Besucherströme in der Innenstadt verändern, wird im Frühjahr 2016 zu sehen sein. Dann sollen die ersten Geschäfte in Q6/Q7 öffnen.

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