Rheinpfalz Darauf kann die Pfalz sich 2016 freuen

Bad Dürkheim dreht am Riesenrad: 600. Wurstmarkt

Plötzlich war sie da, die ominöse Zahl. 1992 feierte Bad Dürkheim aus heiterem Himmel den 576. Wurstmarkt. Kein Mensch war jemals draufgekommen, all die Feste, die sich seit dem Erstnachweis eines Marktes am Rande der Wallfahrten zum Michelsberg dort zugetragen haben könnten, einfach mal durchzunummerieren. Dass sie in Kriegs- oder Krisenzeiten ausgefallen waren – wurst. Als die Stadt dann also aufs Zählen verfiel, fing sie bei der historisch verbürgten Premiere anno 1417 als Nummer 1 an. Das klingt auf Anhieb logisch, führt aber dazu, dass just heuer, also bereits 2016, numerisch die 600 erreicht ist. Das mag nun leicht schief wirken, doch wer immer da am Riesenrad der Geschichte gedreht hat, kennt die Dürkheimer und ihre Vorliebe, auch nichtige Anlässe zu einem Fest zu machen. Den 600. Wurstmarkt im September sicher zu einem besonders rauschenden – auch wenn an „Specials“ bisher nur ein historischer Festzug publik wurde. Der digitale Countdown am Festplatz läuft bereits – noch exakt 250 Tage. Die wahre Cleverness dieser Zählweise freilich liegt in der Zusatzoption: 2017 könnte man glatt noch das eigentliche Jubiläum „600 Jahre Wurstmarkt“ feiern (Info: www.duerkheimer-wurstmarkt.de). (psp) Neustadt lädt sich die anderen Neustadts ein 2016 pausiert Neustadt als Krönungsstätte der Deutschen Weinkönigin. Die Repräsentantin der deutschen Weinwirtschaft wird in Mainz gekürt. Dafür rückt ein anderes Großereignis vom 17. bis 19. Juni in den Blickpunkt: das Treffen der europäischen Städte mit Namen Neustadt. Die Stadt rechnet mit über 1000 Gäste aus den Partnergemeinden. Von den 37 Mitgliedern des größten europäischen Vereins für Städtepartnerschaften haben bisher 25 zugesagt. Das Rahmenprogramm wird sicher zahlreiche Touristen in die Stadt führen. Samstags wird in der City eine Neustadt-Meile aufgebaut mit kulinarischen Köstlichkeiten aus den Partnerstädten. Info: www.neustadt-in-europa.de. (wkr) Sport und Party beim Landesturnfest in Pirmasens Fünf Tage lang feiern die rheinland-pfälzischen Turner im Mai zusammen mit den Pirmasensern. Nach 2008 ist die Horebstadt zum zweiten Mal Gastgeberin des Landesturnfests. Vor acht Jahren gab es bestes Wetter, herzliche, hilfsbereite Gastgeber, ein pralles Sportprogramm und ein Fest, an das sich Gäste und Gastgeber gerne erinnern. Dass die Pirmasenser feste feiern können, zeigten sie auch 2013 beim Rheinland-Pfalz-Tag. Vom 25. bis 29. Mai steht natürlich der Sport im Mittelpunkt. In den unterschiedlichsten turnerischen Disziplinen werden Landesmeisterschaften ausgetragen, die Wettbewerbsstätten finden sich nicht nur in der Stadt, sondern auch im Landkreis Südwestpfalz, etwa in Dahn und Rodalben. Die Turnfest-Akademie vermittelt neue Trainingsangebote und -Inhalte. Pirmasens ist das Zentrum des Turnfestes, an verschiedenen Standorten gibt es Mitmachprogramme, im Strecktalpark präsentieren die Vereine und Verbände ihr Sportangebot, Mitmachen erwünscht. Die Party steigt unter anderem auf dem Exerzierplatz. Info: www.turnfest-rheinland-pfalz.de. (daa) Feuerwerksmusik zum Wachenheimer Doppeljubiläum Alle 25 Jahre wieder hat Wachenheim an der Weinstraße gleich zweifach Grund zum Feiern: „Schuld“ daran tragen Kaiser Ludwig der Bayer und der Lorscher Codex. Ersterer gewährte Wachenheim vor 675 Jahren die Stadtrechte. Der Codex erwähnt den Ort erstmals vor 1250 Jahren. Höhepunkt des Doppeljubiläumsjahres soll der Festakt am 28. Mai werden. Den moderiert Kabarettist Christian „Chako“ Habekost in der Kulturscheune. Freunde klassischer Musik können am 9. Juli im Hof des Weinguts Dr. Bürklin-Wolf feiern, dort gibt es Händels Feuerwerksmusik zu hören und die Chance ein weiteres Jubiläum zu zelebrieren: Der Kammermusik-Verein „Wachenheimer Serenade“ feiert 2016 immerhin sein 50-jähriges Bestehen. Info: www. 2016wachenheim-erleben.de. (jpl) 200 Jahre pfälzisches Parlament: Fast ein Jahr lang wird gefeiert Der Bezirksverband Pfalz feiert fast ein Jahr lang das 200-jährige Bestehen des Bezirkstages. Der Kommunalverband hat den runden Geburtstag seines Parlamentes zum Anlass genommen, gemeinsam mit seinen Einrichtungen einen bunten Veranstaltungsstrauß zusammenzuschnüren. Schließlich soll das Jubiläumsjahr soll auch dazu beitragen, den Bezirksverband und seine Geschichte stärker ins Bewusstsein zu rücken. Auftakt ist am 28. Februar: Das Dynamikum in Pirmasens lädt zu einem Tag der offenen Tür. Einer der Höhepunkte im Jubiläumsjahr dürfte das Biosphärenfest am 8. Mai in Neustadt sein: Erzeuger aus den Naturparken Pfälzerwald und Nordvogesen werden beim Bauernmarkt ihre umweltschonend produzierten Waren anbieten. Die zentrale Feier ist am Wochenende 24./25. September geplant: Am Samstag ist ein Festakt im Hambacher Schloss mit Bundestagspräsident Norbert Lammert vorgesehen, am Sonntag werden sich die Einrichtungen des Bezirksverbandes beim Pfalzfest in Speyer präsentieren. Mit einem Blick hinter die Kulissen des Frankenthaler Pfalzinstituts für Hören und Kommunikation in der Zeit vom 12. bis 21. Dezember wird das Jubiläumsjahr ausklingen. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen finden sich im Internet auf der Seite des Bezirksverbandes Pfalz: www.bv-pfalz.de. (jüm) Germersheim gibt Startschuss für Kultursommer-Märchen 1991 wurde die Idee „Kultursommer Rheinland-Pfalz“ entwickelt, 1992 fand er erstmals statt. 2016 gilt es also 25 Jahre Kultursommer zu feiern. Der Startschuss für das Jubiläum, das unter dem Motto „Der Sommer unseres Vergnügens“ steht, fällt am 7. und 8. Mai in Germersheim. Am Eröffnungswochenende regieren Frohsinn, Unsinn und Hintersinn. Bis Oktober wird dies auch landesweit bei vielen Veranstaltungen so sein. „Ich freue mich auf viele gute Ideen für einen Jubiläumskultursommer, der all das fröhlich aufgreift, was in den letzten 25 Jahren von der Kulturszene des Landes in Bewegung gesetzt wurde“, sagt die Mainzer Kulturministerin Vera Reiß. 2015 gab rund 250 Kultursommer-Projekte, die etwa 700.000 Menschen begeisterten. Info: www.kultursommer.de. (ros) Zum Schluss: Langes Warten auf Wasserspielplatz hat ein Ende Über was man sich nicht alles das Maul zerreißen könnte: Dass er später fertig wurde als geplant, zum Beispiel. Oder dass er eingeweiht wurde, als er noch gar nicht fertig war. Dass er einen symbolischen Eintritt von einem Euro kosten soll, es aber keine Altersbeschränkung gibt, weshalb auch ein zwei Monate altes Baby und der 70 Jahre alte Opa Eintritt zahlen müssen. Dass der CDU-Sprecher im Verbandsgemeinderat schon empfohlen hat, kleine Kinder auf den Arm zu nehmen und mit ihnen einfach so durchs Drehkreuz zu laufen. Und nicht zuletzt darüber, dass er Teil des 25-Punkte-Plans ist, mit dem das Land Zweibrücken und den Nachbardörfern den Verlust ihres Flugplatzes etwas versüßen will, weshalb es zwei Drittel der Kosten von 330.000 Euro übernimmt. Aber ganz ehrlich? Geschenkt! Der neue Wasserspielplatz am Freibad in Contwig (Landkreis Südwestpfalz) ist fertig, und ich freu’ mich darauf! Ein kleiner Bach, Pumpen, Wasserräder, Rinnen, Kanäle, Schleusen, Klappen, wasserspuckende Baumstämme, Sandsteinblöcke, eine Hügellandschaft – und das alles am Radweg durchs Schwarzbachtal, so dass man auch mit kleinen Kindern hinradeln kann, ohne sich zwischen Rodalben und dem Saarland Gedanken wegen der Autos zu machen. Zwei Euro für mich und den Siebenjährigen, der sich genauso freut? Bitte schön! Und falls mich jemand sucht: Ich bin der mit dem Buch auf dem grasbewachsenen Hügel. Oder der Erwachsene mit den matschigen Händen und den nassen Hosen. (bfl)

x