Rheinpfalz Dach- und Wasserschaden

Für die derzeitigen Arbeiten zur Sanierung der Flachdächer der Trualbhalle Trulben, wozu der Ortsgemeinderat am Gründonnerstagabend der Firma Richard Becker aus Trulben für rund 275.000 Euro den Auftrag erteilt hatte, blieb es am Montagabend nicht nur beim Sachstandsbericht durch Ortsbürgermeister Jürgen Noll. Der Rat musste im Anschluss daran eine Eilentscheidung zur Kenntnis nehmen, bei der Noll im Benehmen mit den beiden Beigeordneten dem Dachdeckereibetrieb Becker zwei weitere Aufträge für 12.000 Euro zugesprochen hatte. Einstimmig bestätigte der Rat die Eilentscheidung.

Die nicht eingeplanten Aufträge wurden notwendig, weil sich nach der Abnahme der oberen Attikaverkleidung der Halle an den Betonfertigteilen offene Fugen gezeigt hatten. Sie waren so groß, dass man von innen durch die Wand nach außen sehen konnte. Ebenso wurden Risse in der Abdichtung zwischen Fensterrahmen und Betonstützen festgestellt. Diese Fugen mussten wegen der Wind- und Regendichtigkeit zwingend verschlossen werden. Hinzu kam, dass zwischen Ausschreibung und Bauausführung die Din-Vorschriften für die Windsogsicherheit geändert wurden. Demnach müssen Dachbahnen zwischenzeitlich mit weiteren Schienen befestigt werden. Da es beim letzten Unwetter in die Halle geregnet hatte, war höchste Eile geboten. Das Verschließen der Fugen kostet 8000 Euro, die Windsogbefestigung 4000 Euro. Noll berichtete, dass nach dem Unwetter Wasser auf dem von der Dachdeckerfirma mit Folie ausgelegten Hallenboden stand. Ebenso sei Wasser an den Wänden heruntergelaufen und unter die Wannenabdichtung des Hallenbodens gelaufen. Das Wasser sei hauptsächlich an den äußeren Rändern und Ecken der Halle und an den Stößen der Trapezbleche eingedrungen. Durch eine Öffnung in der Außenwand habe man erkennen können, dass die Mineralwolle über der Abhängdecke durchnässt sei. Es seien Maßnahmen ergriffen worden, um den Schaden zu begrenzen, führte Noll aus. Das Wasser wurde mit Hilfe von Sauggeräten der Feuerwehr ins Freie gepumpt. Nachbesserungen an den Rändern der zum Teil eingebrachten Dampfsperre und Nachdichtungen zum bestehenden Altdach wurden vorgenommen. Der Wassereinbruch habe zur Folge, dass sich das geplante Bauende verschieben werde, fügte Noll an. Eine Hallenbenutzung sei bis auf weiteres nicht möglich, sie stehe auch bei der Kerwe am Wochenende nicht zur Verfügung. Die Frage von CDU-Ratsfrau Heike Cronauer nach dem Termin der Wiedereröffnung der Halle konnte Noll nicht beantworten. Die Dachdeckerfirma hat den Schaden mittlerweile ihrer Versicherung gemeldet. Eine Gutachterin der Versicherung hält es für erforderlich, dass die abgehängte Decke und die Wandpaneele teilweise entfernt werden, um das Ausmaß der Durchnässung zu erkennen und weitere Maßnahmen zu treffen. Der Hallenboden sei nur im rechten Bereich in Mitleidenschaft gezogen worden. Auf dem Dach des Nebengebäudes sei erkennbar, dass die Dachdichtung in großen Bereichen nicht ihre Funktion erfülle. Wie Noll informierte, habe die Gutachterin der Gemeinde empfohlen, die Pellets der Heizungsanlage absaugen zu lassen, da sie bei einem weiteren Wassereintritt aufquellen und das Dach beschädigen könnten. Das habe die Gemeinde bereits erledigt, das Mobiliar und elektrische Geräte seien von ehrenamtlichen Helfern ausgeräumt und in einer leerstehenden Industriehalle untergebracht worden. Die festen Einbauten seien mit Baufolie abgedeckt worden, erklärte Noll. Derzeit werde nach einer geeigneten Firma gesucht, die die Dach- und Wandpaneele abnimmt und den Schaden feststellt. Auf den Kosten für die Beseitigung des Wasserschadens wird die Ortsgemeinde nicht sitzen bleiben, sie werden von der Versicherung der Dachdeckerei übernommen, sagte Noll. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung erhöhte der Rat das Auftragsvolumen für die einheimische Architektin Christina Maus. Die Mehrkosten aus der Eilentscheidung und der erweiterten Architektenbeauftragung sind nicht die einzigen Kostensteigerungen, informierte Noll. Er geht davon aus, dass sich die Auftragssumme um 50.000 bis 60.000 Euro erhöhen wird, so dass alleine durch die Dachdeckerarbeiten nach aktuellem Stand Kosten von rund 330.000 Euro zu erwarten sind. Dafür bedarf es eines Nachtragshaushaltsplanes für das laufende Jahr. (dan)

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