Rheinpfalz Da sprühen Endorphine

Zum Jubiläum der „Hääschdner Hitt“ gab’s viel Lob und eine hohe Auszeichnung für den PWV Hauenstein, der das Wanderheim Dicke Eiche, wie die „Hitt“ offiziell heißt, vor 40 Jahren erbaut hatte und seither ehrenamtlich bewirtschaftet.

Sie sei „eine der schönsten Wanderhütten in einem der schönsten Wandergebiete Deutschlands“, sagte der Präsident der SGD Süd, Hans-Jürgen Seimetz, der im Auftrag des Bundespräsidenten die Eichendorff-Plakette an den PWV-Vorsitzenden Raymund Burkhard überreichte. Er nahm sie entgegen „für alle, die sich im PWV engagieren“. Die Eichendorff-Plakette ist die höchste Auszeichnung, die es für Gebirgs- und Wandervereine in Deutschland gibt. In der vom Bundespräsidenten Joachim Gauck unterzeichneten Urkunde wird sie beschrieben als „Auszeichnung für die in langjährigem Wirken erworbenen besonderen Verdienste um die Pflege und Förderung des Wanderns, des Heimatgedankens und des Umweltbewusstseins“. Seimetz machte in seiner Ansprache deutlich, wie der Verein die Vorgaben erfüllte, um die 1963 vom damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens gestiftete Plakette zu erhalten. So genüge ein Blick in den alljährlich neu herausgegebenen Wanderplan, um zu sehen, in welcher Vielfalt sich der Verein um das Wandern verdient mache. Er spreche alle Altersgruppen an, die Wanderziele erschlössen die Heimat auf besondere Weise. Darüber hinaus widme sich der PWV dem Umweltgedanken: Pflanzen- und vogelkundliche Wanderungen zählten zum regelmäßigen Programm, die Vogelschutzgruppe des Vereins kümmere sich um die heimische Vogelwelt. Der Verein habe in der Vergangenheit auch Biotope aufgekauft und sorge für deren Pflege. Mit der „Hitt“ verbinde er persönliche Erinnerungen, sei er doch selbst mit seinen Kindern schon Übernachtungsgast gewesen, habe mit ihnen spannende Nachwanderungen zur damals noch intakten „Dicken Eiche“ gemacht. so Seimetz. Besonders anerkennenswert sei, dass das Wanderheim nach wie vor ehrenamtlich bewirtschaftet werde. Dafür verdienten die engagierten Vereinsmitglieder Dank und Anerkennung. Und insofern sei die Plakette eine Auszeichnung, die sich alle Mitglieder verdient hätten. „Der PWV Hauenstein verfügt über eine ganz große Tradition“, sagte der zweite Vorsitzende des PWV-Hauptvereins, Martin Brandl. „Der PWV ist froh, über solche Ortsgruppen zu verfügen“, lobte er die Hauensteiner, die übrigens im Hauptverein die mitgliederstärkste örtliche Gruppe stellen. Insgesamt agiere der PWV „beispielhaft und vorbildlich“. Besonders hervorzuheben seien seine Leistungen im Naturschutz und in der Traditionspflege. Ortsbürgermeister Bernhard Rödig würdigte die „Generationen, die an diesem Werk mitgewirkt haben“. Die „stolze Auszeichnung“ sei deshalb auch eine Ehrung für die Leistungen, die in der Vergangenheit erbracht worden waren. Der PWV leiste mit seiner Arbeit auch einen wichtigen Beitrag, um den Tourismus zu fördern, sei doch das „Wandern das Markenzeichen, mit dem wir um Gäste werben“. Sein persönlicher Lieblingsplatz sei jene Bank „an de Hitt“, die einen wunderschönen Blick ins Queichtal und auf die Berge möglich mache. Den Ärzten empfahl er, Rezepte auszustellen für einen Besuch des Wanderheims: „Wandern, toller Ausblick, Geselligkeit – da sprühen die Endorphine. Gibt es einen wertvolleren Beitrag zur Gesundheit?“ Die Ehrung war eingebettet in ein Wald- und Sommerfest, das bereits am Nachmittag trotz der unsicheren Witterung zahlreiche Gäste zur Hütte geführt hatten. Am Abend hatte der Auftritt der Hauensteiner Softrocker von „RockXn’“ mehrere Hundert Zuhörer zur „Hitt“ gelockt. (ran)

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