Rheinpfalz Chancen für Windkraft

Das Thema Windkraftnutzung beherrschte die Sitzung des Unterjeckenbacher Ortsgemeinderates am Dienstagabend. Aber auch der Artikel in der RHEINPFALZ vom Montag, in dem sich Wirtschaftswissenschaftler aus Berlin mit reißerischen Thesen zur Zukunft von schrumpfenden Gemeinden wie Unterjeckenbach geäußert hatten.

Ortsbürgermeister Karl-Christian Michel würdigte in Zusammenhang mit der Studie die Investitionen von Kreis und Land in die Infrastruktur des Dorfes. Zugleich mahnte er aber an, dass es eines Dialoges der Politik auf allen Ebenen bedürfe, um die Zukunft zu gestalten. Die Berliner Wissenschaftler hatten sich dafür ausgesprochen, dass kleine Gemeinden mittelfristig aufgegeben werden sollten. Durch die Bemühungen der Nachbargemeinden Kirrweiler und Hoppstädten sieht auch Unterjeckenbach Chancen, auf gemeindeeigenem Grundstück eine Windkraftanlage als Ergänzung des drei Räder umfassenden Windparks Kirrweiler errichten zu können. Als Vertragspartner wurden die Stadtwerke Viernheim-Bad Vilbel ausgesucht, da diese bereits in der Region tätig sind und man sich Synergieeffekte – vor allem bei den Umweltgutachten – erhofft. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung wurden Verträge über die Zuwegung und Ableitung sowie zur Wegenutzung in der Bauphase geschlossen. Der Übergabepunkt würde dann in der Nähe des auf Siener Gemarkung entstehenden Windparks liegen. Dietmar Antoni vom Forstamt Kusel erläuterte bei der Vorstellung der Pläne zur Bewirtschaftung des 40 Hektar großen Wirtschaftswaldes, dass im vergangenen Jahr statt des erhofften Überschusses von 1000 sogar ein Plus von 3600 Euro erarbeitet worden war. Grund war der verstärkte Einschlag von Douglasien, die sich besonders gut vermarkten ließen. Für dieses Jahr wird ein Plus von 490 Euro prognostiziert. Michel bezeichnete den Wald als „Sparbuch der Ortsgemeinde“, die vor Jahrzehnten getroffene Entscheidung, nach den verheerenden Stürmen mittels Douglasien aufzuforsten, zahle sich heute aus. Mittlerweile sei die Endabrechnung zur Sanierung der Maschinenhalle eingegangen. Dank vielfältiger Eigenleistungen konnten rund 5000 Euro gespart werden. Das Ehemaligentreffen am Pfingstsonntag soll dann wieder in der gewohnten Form über die Bühne gehen. 113,50 Euro erbrachte die Sammlung zugunsten der Kriegsgräberfürsorge – das Pro-Kopf-Aufkommen von 1,67 Euro sei pfalzweit herausragend. Mittelfristig müsse man über eine Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik nachdenken. Noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden soll die Reparatur von Wirtschaftswegen mit einem Volumen von 20.000 bis 25.000 Euro. Dafür soll die Verwaltung die Ausschreibung vorantreiben. 300 Euro spendet die Ortsgemeinde Unterjeckenbach an die Flutgeschädigten des Moscheltals als geldwertes, finanzielles Äquivalent eines Arbeitseinsatzes. (mhz)

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