Rheinpfalz Bei starkem Regen ist um 11 Uhr Schluss

Der Sommer dieses Jahres bleibt wohl vor allem wegen seiner Unwetter und den teils enormen Regenfällen in Erinnerung. Richtig heiße Sommertag blieben dagegen eher die Ausnahme. Das zeigt sich auch in der Bilanz der Freibäder im Kreis. Die niedrige Besucherzahlen wirken sich auch auf die Umsätze aus.

Das Freibad in Heltersberg war vom 4. Mai bis zum 14. September geöffnet. „Der Zeitraum war aber schon vorher festgelegt worden. Wir haben wegen des Wetters nicht früher geschlossen“, sagt Rita Vatter von der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben. Durch die späten Sommerferien und das meist wenig sommerliche Wetter kamen nur 25.000 Besucher ins Freibad. Das sind 21.000 Schwimmer weniger als im Vorjahr. 2013 tummelten sich noch 46.000 Besucher im Wasser. „Es war schlechter als letztes Jahr. Aber man kann an dem Wetter ja leider nichts ändern. Wir können nur hoffen, dass es nächstes Jahr wieder besser wird“, sagt Vatter. Den Grund für die schwachen Besucherzahlen sieht sie neben dem Wetter auch in den späten Sommerferien. „Wenn im Spätsommer Ferien sind, fahren die Familien erst mal in Urlaub. Wenn dann auch der Frühsommer im Mai und Juni nicht stimmt, dann macht sich das in den Zahlen bemerkbar.“ Das sieht Werner Becker, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rodalben, nicht anders: Zwei Gründe gebe es für die mauen Besucherzahlen im Freibad Biebermühle: Das schlechte Wetter und die Tatsache, dass die Zeit mit Sonnenschein und hohen Temperaturen zu früh kam. „Da waren noch keine Schulferien“, so Becker. Nur 5627 Gäste kamen über den Sommer ins Bad – in besseren Jahren sind es meist doppelt so viele. Das Freibad Biebermühle leidet unter kühlem Wetter umso mehr, weil das Wasser nicht geheizt wird. „Wenn es in Strömen geregnet hat, haben wir um 11 Uhr zu gemacht“, informiert Becker. Einsparungen habe das natürlich nicht gebracht. Bademeister und Putzpersonal wurden schließlich dennoch bezahlt. Unter dem schwachen Sommer zu leiden hatte vor allem der Kioskbesitzer. Dessen Einnahmen hängen von der Anzahl der Besucher ab. Durch größere, vom Bad unabhängige Veranstaltungen wie Public Viewing konnte der Pächter die fehlenden Einnahmen etwas kompensieren, schätzt Becker. Im Freibad des Badeparadies Dahner Felsenland zählte man ebenfalls weniger Besucher, der Rückgang fiel aber nicht so deutlich aus. Peter Berger, der technische Werkleiter, sieht den Grund abnehmender Gästezahlen auch im Besucherverhalten: „Familien und Jugendliche verbringen ihre Ferien nicht mehr wie früher in den Schwimmbädern, sondern wählen wohl alternative Freizeitgestaltungen.“ Seiner Erfahrung nach seien die Bäder nur noch an absoluten Hochtemperaturtagen ausgelastet. Wie zum Beispiel an Pfingsten dieses Jahres. Bis zum 23. September kamen 68.100 Gäste ins Bad. Also 8400 Gäste weniger als letzten Sommer. Da waren es noch 76.500 Schwimmbadgänger. Das Freibad in Dahn wird Ende September schließen. Hartgesottene haben also noch ein paar Tage Zeit, um ins Freibad zu gehen. Auch das Freibad in Hauenstein hatte dieses Jahr nicht so viele Besucher wie sonst. Vom 1. Mai bis zum 14. September war das Bad geöffnet. In dieser Zeit kamen 30.000 Badegäste. „Es waren 14.000 Besucher weniger da als letztes Jahr“, sagt Bernhard Rödig, der Ortsbürgermeister von Hauenstein. „Höhepunkt der Badesaison war der 19. Juni mit fast 2000 Besuchern“, fügt Rödig an. Diesen Sommer habe es kein lang anhaltendes Sommerwetter gegeben, das zum täglichen Schwimmen animiert hätte. In dieser Situation sei er über Dauergäste froh, sagt Rödig: Die würden bei fast jedem Wetter ihre Bahnen ziehen. (elpa/clc)

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