Rheinpfalz „Ausbau ist Umweltschutz“

In der RHEINPFALZ vom 4. November beklagte der Sprecher der Bürgerinitiative (BI) Queichtal, Werner Scheiner, den Eingriff in die Natur beim jetzt freigegebenen B-10-Teilstück Walmersbach zwischen Hinterweidenthal und Münchweiler. und den geringen Zeitgewinn für die Verkehrsteilnehmer. Gegen diese Sichtweise wehrt sich Erich Weiss, Vorsitzender der Bürgerinitiative „B 10 – vier Spuren jetzt“.

Schreiner blende aus, dass es dort bereits seit Jahrzehnten eine dreistreifige Straße gab, die die Natur wohl nicht weniger beeinträchtigt habe, so Weiss. Ebenso fänden die Ausgleichsmaßnahmen für den Straßenausbau mit keinem Wort Erwähnung. Für jeden gefällten Baum im Zusammenhang mit dem Neubau habe der Landesbetrieb Mobilität wieder einen Baum im Pfälzerwald pflanzen lassen. „Und dass die Wildtiere jetzt durch einen Zaun geschützt sind und mit der Wildbrücke eine Querungshilfe erhalten haben, wird von Schreiner als ,Betonorgie’ bezeichnet“, kritisiert Weiss. Das Regenrückhaltebecken, das die Bäche und Flüsse im Einzugsgebiet vor Hochwasser schütze, sei ebenso Umweltschutz wie die Streckung der Steigung an der Walmersbacher Kuppe, die dafür sorge, dass dauerhaft beim Befahren weniger Treibstoff verbraucht werde und damit weniger schädliches CO2 entstehe. Diese „nachhaltigen Beträge zum Umweltschutz“ würden von den Umweltschützern nicht wahrgenommen. Schreiner spreche von „Steuerverschwendung“ für den Bau eines „Wurmfortsatzes“. Dies sei „Zynismus pur“, da genau das Gegenteil richtig sei. „Würde, wie von der Queichtal-BI gefordert, nicht mehr weitergebaut, dann wären die über 400 Millionen Euro, die jetzt schon in den vierspurigen Ausbau investiert wurden, verschwendet, weil das Ziel eines Lückenschlusses im vierspurigen Ausbau mit verbesserter Leistungsfähigkeit nicht erreicht werden könnte“, argumentiert Weiss. Dass die Anlieger dringend einen Lärm- und Umweltschutz bräuchten, den sie nur bei einem Ausbau bekommen würden, „kümmert Schreiner nicht“, da er wie der Grünen-Kreissprecher Bernd Schumacher weit weg von der B 10 lebe. Die Ausbaugegnern „jammern über die Kosten des verlorenen Rechtsstreits“ um den Ausbau bei Landau. „Sie können froh sein, dass ihnen das Gericht nicht die wirklichen Kosten auferlegt hat, die entstanden sind für zwei erfolglose Mediationen und den jahrelangen Rechtsstreit. Käme der volkswirtschaftliche Schaden hinzu, den der verzögerte Ausbau verursacht, würde die Rechnung ganz anders aussehen“, so Weiss. (ugo)

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