Rheinpfalz Auf Baumscheiben über den Sumpf

Teamarbeit war hier gefragt, um auf Baumscheiben einen fiktiven Sumpf zu überqueren: Die Schüler hatten sichtlich Spaß dabei.
Teamarbeit war hier gefragt, um auf Baumscheiben einen fiktiven Sumpf zu überqueren: Die Schüler hatten sichtlich Spaß dabei.

Da war am Donnerstag richtig Leben im Busenberger Wald bei der Drachenfelshütte. Das Forstamt Wasgau richtete seine alljährlich stattfindenden Waldjugendspiele aus, diesmal in Busenberg. Weit über 200 Grundschüler dritter Klassen aus der Südwestpfalz und der Südpfalz beteiligten sich an den Spielen und genossen sichtlich den Ausflug in die Natur.

Bereits zum 37. Mal werden die Waldjugendspiele in Rheinland-Pfalz von den Forstämtern gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und dem Umweltministerium durchgeführt. Ziel der Spiele ist es, bei den Schülern das Verständnis für den Lebensraum Wald, seine Bewirtschaftung und für Natur- und Umweltschutz zu fördern. Das ist dem Forstamt Wasgau mit seinem Leiter Ralf Neuheisel und seinen Forstbeamten, die durch etwa 30 Forstbeamte aus dem ganzen Land unterstützt wurden, offensichtlich gut gelungen. Um die Grundschüler dafür zu sensibilisieren, waren in diesem Jahr erstmals die Folgen des Klimawandels das übergeordnete Thema. Zuvor war dazu ein Informations-Paket zum Thema an die Schulklassen verteilt worden. Mit den Waldjugendspielen wollen die Veranstalter einen Beitrag dazu leisten, dass die künftigen Erwachsenen verantwortungsbewusst im Sinne der Erhaltung und nachhaltigen Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen handeln. Bei einer etwa dreistündigen Wanderung konnten die Schüler den Wald entdecken. Klaus Germann hatte auf der Strecke elf Stationen aufgebaut, an denen die Kinder ihre Kenntnisse über das Ökosystem Wald und über Naturschutz spielerisch testen und ihr Wissen vertiefen konnten. Da waren von den Klassen vielfältige Fragen zu Wald und Natur zu beantworten oder Geschicklichkeitsspiele zu meistern. Die Aufgaben betrafen Pflanzen- und Tierkunde, Natur- und Umweltschutz, Forstwirtschaft, Jagd und Nachhaltigkeit, Verhalten des Menschen in der Natur, Baumscheibenspiel oder Holzstapeln. Forstwart Gerhard Schnur erwartete auf einer Lichtung die Klassen zum Baumscheibenspiel. Schnur hat eine sportliche Station aufgebaut, welche das Gemeinschaftsgefühl stärken soll. In Teamwork soll flott ein fiktiver Sumpf überquert werden. Daran versuchte sich auch die Klasse 3b der Böhämmer-Grundschule Bad Bergzabern. Schnell haben gut 20 Jungen und Mädchen auf Baumscheiben ihren Standplatz eingenommen. Von hinten nach vorne müssen die Scheiben nun durchgereicht werden, bis die Gruppe am anderen Ufer, sprich Ziel, angelangt ist. Die Schüler sind mächtig aufgeregt, und Lehrerin Nadine Altmeyer sowie Markus Siebent vom Forstamt Kusel haben alle Hände voll zu tun, die Klasse aufs Ziel zu fokussieren. Durch gemeinsame Arbeit sollen die Schüler bei dieser Übung schnell ans Ziel gelangen. Am Ende werden kurz Zeit und Punkte verglichen: Nicht schlecht für die Böhämmer! Dieter Gass vom Forstamt Donnersberg „nervt“ die 3b der Grundschule Dahn gerade auf einer Waldwiese mit allerlei Fragen rund ums Holz. An seiner Station geht es um nachhaltige Holznutzung. Die Kinder sollen begreifen, dass nicht alles aus dem Wald herausgeholt werden kann, erklärt Klaus Germann, sondern nur so viel, wie nachwachsen kann. Mit Holzklötzen verschiedener Baumarten legen die Schüler beim Waldbauernspiel verschiedene Holzstapel an. Ein Viererstapel deutet schließlich an, dieser Baum ist erntereif und kann entnommen werden, mit einer Einzelscheibe wird wieder ein neuer Baum gepflanzt. Die Schüler sind beeindruckt. Das hat viel mehr Spaß gemacht, als im Klassenzimmer zu sitzen. In diesem Jahr haben elf Klassen teilgenommen: je drei Klassen aus Dahn und Bad Bergzabern, zwei aus Bruchweiler, sowie je eine aus Fischbach, Busenberg und vom elsässischen École elementaire Lembach. Der erste Platz ging an die Klasse 3b der Böhämmer-Grundschule Bergzabern, Platz zwei sicherte sich die 3a der Grundschule Dahn vor der 3b.

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