Rheinpfalz »ALTE BANDE« MIT MARIO ADORF IN BESTFORM: Knastausbruch zur alten Liebe

Büxen aus dem Knast aus: „Boxer“ (Mario Adorf, links) und Wallberg (Tilo Prückner).
Büxen aus dem Knast aus: »Boxer« (Mario Adorf, links) und Wallberg (Tilo Prückner).

Er war der Mörder in „Winnetou“ und der aufbrausende Alfred Matzerath in „Die Blechtrommel“, er glänzte in „Kir Royal“ als jovialer Fabrikant und als Unterweltboss in „Der Schattenmann“: Mario Adorf gehört zu den markantesten deutschen Schauspielern – im September wird er 90 Jahre alt. Schon am 8. Januar ehrt die ARD den Star mit der melancholischen Gaunerkomödie „Alte Bande“. Die Rolle eines rüstigen Knastkönigs, der auf seine alten Tage einen Ausbruch wagt, ist Mario Adorf auf den Leib geschrieben. Eigentlich hat sich der Kölner Kriminelle Johannes Bückler, der seit Jahren einsitzt, hinter Gittern gut eingerichtet. Er ist der Boss, verleiht Geld, lässt andere für sich springen und haut als einstiger Amateur-Boxer auch noch jüngere Gegner um. Doch der Gefängnisarzt durchschaut die Fassade vom rüstigen Rentner und verlegt „Boxer“, wie alle ihn nennen, in den Seniorenknast – solche „Lebensälteren-Abteilungen“ gibt es im deutschen Strafvollzug tatsächlich. Im Altenheim hinter Gittern mit den elektrisch verstellbaren Betten und dem üppigen Frühstücksbuffet lebt es sich ganz nett. Hier trifft „Boxer“ auch seinen alten Kumpel Wallberg (Tilo Prückner) wieder – das alte Schlitzohr markiert den Senilen, damit er unbemerkt Medikamente an andere Senioren vertickern kann. Vor Jahren haben beide gemeinsam einen Millionenraub begangen, wurden geschnappt und verurteilt. Im Gefängnis wurden sie dann zu Todfeinden, weil Wallberg hinter Bücklers großer Liebe Kathrin (Hildegard Schmahl) her war. An dieser Stelle kommt der damalige Komplize des Duos ins Spiel: Henne (Hermann Beyer), dem die Polizei nichts nachweisen konnte, hat Kathrin nach Jahren des Suchens endlich gefunden. Um sie wiederzusehen, plant „Boxer“ den Ausbruch – Wallberg will mit und sich die damals versteckten Juwelen aus dem Überfall holen. Das Duo schmiedet einen raffinierten Plan und schafft tatsächlich den Sprung in die Freiheit, doch die Welt da draußen hat sich verändert. Erst die Klunker aus dem Versteck holen, dann Kathrin wiedertreffen – beides wird leider zur bitteren Enttäuschung ...

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