Eulen Ludwigshafen Zweitligist holt Nachwuchsspieler von Bundesligist Leipzig

Finn-Lukas Leun (rechts), im Spiel der Leipziger gegen Göppingen.
Finn-Lukas Leun (rechts), im Spiel der Leipziger gegen Göppingen.

Die Eulen Ludwigshafen haben die offene Stelle im rechten Rückraum geschlossen. Von Bundesligist Leipzig kommt Finn-Lukas Leun.

Der 20 Jahre alte Finn-Lukas Leun vom Bundesligisten SC DHfK Leipzig wird für zunächst eine Saison verpflichtet. Der Vertrag beinhaltet ein Doppelspielrecht für die Eulen und für die Leipziger. Am Mittwoch nimmt Leun in Ludwigshafen das Training auf. „Ich möchte bei den Eulen den nächsten Schritt in meiner Entwicklung gehen. Die Eulen stehen ja auch für ein gutes Klima. Da habe ich nach einem Gespräch mit Julius Meyer-Siebert, der ja auch aus Leipzig gekommen ist, einen guten Eindruck gewonnen. Ich bin sehr positiv gestimmt“, sagt Leun, der die Musik des Ludwigshafener Star-Rappers Apache 207 liebt.

Mittelschwerer Umbruch bei den Eulen

Leun ist nach Mex Raguse, Mihalo Ilic, Mats Grupe, Tom Bergner, und Kian Schwarzer die sechste Neuverpflichtung. Der neue Trainer Jan Wohlrab spricht daher von einem mittelschweren Umbruch in diesem Sommer. „Es sind einige gestandene Spieler weggegangen. Der Trainer ist neu. Wir werden natürlich etwas Zeit brauchen, um uns aneinander zu gewöhnen, zu gucken, wie jeder Einzelne tickt. Ich bin davon überzeugt, dass wir die sechs Wochen gut nutzen werden. Ich bin mir sicher: Die Mannschaft hat genügend Qualität, um im oberen Drittel mitzuspielen. Wenn wir die nötige Zeit bekommen, Geduld da ist, dann verspreche ich, dass es gut werden wird“, sagt Wohlrab. Christian Klimek, Pascal Bührer, Jan Remmlinger, Stefan Salger und Matej Asanin sind nicht mehr da.

Lukas wartet ab, wer Eulen-Trainer wird

Finn-Lukas Leun hatte sich bei seiner Zusage Zeit gelassen. Er wollte abwarten, wer Trainer wird. „Ich hatte in der Sommerpause ausreichend Zeit, mir Gedanken über das Angebot zu machen. Ich habe in Leipzig hauptsächlich Dritte Liga gespielt, wenn ich auch in der Bundesliga dabei war. Jetzt mit den Eulen in Liga 2 – das ist für mich der nächste Step“, betont Leun. Vergangene Saison absolvierte er neun Erstligaspiele und erzielte acht Tore.

Finn-Lukas Leun liebt die Musik des Ludwigshafeners Rappers Apache 207.
Finn-Lukas Leun liebt die Musik des Ludwigshafeners Rappers Apache 207.

Leun, der ein Sportwissenschaftsstudium anstrebt, ist 1,88 Meter groß, und kam über die TSG Oberursel und den Buxtehuder SV, wo sein Vater Dirk Trainer der Frauen-Bundesliga-Mannschaft ist, in die Leipziger Akademie. Dort schaffte der Linkshänder – ebenso wie sein ein Zentimeter größerer Zwillingsbruder Jakob-Jannis – den Sprung in den Profi-Kader. Zu Jahresbeginn trennten sich die Wege der Leun-Zwillinge. Jakob-Jannis wechselte zum EHV Aue, schaffte mit der Mannschaft von „Apollo“ Just den Aufstieg in die Zweite Liga. Am 15. September gibt es ein Wiedersehen der Brüder, wenn Aue in der Ebert-Halle gastiert.

Leipzig stimmt Leihe sofort zu

„Als die Anfrage aus Ludwigshafen kam, haben wir nicht lange überlegt, denn regelmäßige Spielpraxis in der Zweiten Bundesliga ist für Finn ein wichtiger nächster Step. In Absprache mit Finn haben wir einem Wechsel allerdings nur unter der Maßgabe zugestimmt, dass er jederzeit bei uns helfen kann, sobald Bedarf besteht. Unter einer derartigen Konstellation haben wir mit den Eulen bereits gute Erfahrungen gemacht, sodass wir Finn mit einem sehr guten Gefühl nach Ludwigshafen geben und ihm die Daumen drücken, dass er sich in der Zweiten Bundesliga durchsetzen und beweisen kann“, erklärte Karsten Günther, der Geschäftsführer des SC DHfK Leipzig. Er erinnerte dabei an den Wechsel von Julius Meyer-Siebert, der Anfang 2022 zunächst mit Doppelspielrecht aus Leipzig zu den Eulen kam und in der kommenden Spielzeit dort fest unter Vertrag steht.

Leun erzielt vier Tore gegen Göppingen

Eulen-Coach Johannes Wohlrab freut sich, dass die Lücke auf halbrechts mit Finn-Lukas Leun geschlossen werden konnte und das gesuchte Pendant zu Torjäger Jannek Klein gefunden ist. „Finn hat ja auch schon Bundesliga-Einsätze und gerade gegen Göppingen ein sehr gutes Spiel gemacht“, weiß Wohlrab um den Vierer-Pack, den der junge Leun am 11. Mai 2023 bei der 30:34-Auswärtsniederlage gegen Frisch Auf schnürte. Dessen Vater Dirk, der auch aus Mittelhessen stammt, beim TV Hüttenberg spielte, kennt der neue Trainer der Eulen recht gut. Als er 17 war, verhalf ihm Dirk Leun zur Berufung in die Hessenauswahl. „Finn steht vor allem für seine Durchbrüche, ist gut im Eins-gegen-Eins, hat schnelle Beine. Bei den Würfen aus der zweiten Reihe können wir seine Leistungskurve sicher noch nach oben entwickeln“, sagt Wohlrab.

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